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Zahnverlust durch Unfall – schnelles Handeln kann Zähne retten

Ein unglücklicher Sturz vom Fahrrad oder ein Ausrutscher auf nasser oder überfrorener Straße können nicht nur Blessuren und blaue Flecken zur Folge haben, sondern auch ernsthaftere Verletzungen. Insbesondere die Zähne, und hier besonders die oberen Vorderzähne, sind gefährdet. Die Schwere der Verletzung hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab und reicht von einer kleinen Beschädigung über die Zahnlockerung bis zum kompletten Verlust eines Zahnes samt Wurzel.

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Grundsätzlich können alle Schäden von einem Zahnarzt repariert werden, sofern die Behandlung möglichst direkt nach dem Unfall eingeleitet wird. Als erste Maßnahme müssen am Unfallort Zahnstücke und komplette Zähne eingesammelt und am besten in einer sterilen Zahnrettungsbox zum Zahnarzt transportiert werden. Beim Aufsammeln der Zähne sollten diese nicht an der Zahnwurzel aufgehoben werden, da diese sehr empfindlich auf Berührungen reagiert. Auch von einem Reinigen des Zahnes sollte man absehen, dieses kann unter sterilen Bedingungen besser in der Praxis erfolgen. Steht keine Zahnrettungsbox zur Verfügung, kann ein ausgeschlagener Zahn auch für einige Stunden in kalter H-Milch gelagert werden, ebenso in isotonischer Kochsalzlösung oder frischem Speichel.

Zahnverlust kann viele Ursachen haben

Auch wenn ein Zahnverlust durch einen Unfall besonders unangenehm und schmerzhaft ist, verlieren deutlich mehr Menschen aufgrund von Parodontitis (umgangssprachlich auch als Parodontose bekannt, gemeint ist in beiden Fällen eines Entzündung des Zahnhalteapparates) einen oder mehrere oft noch gesunde Zähne. Auch Karies kann die Zahnstruktur soweit schädigen, dass der Zahn nicht mehr gerettet werden kann, besonders dann, wenn die Erkrankung – etwa aufgrund von Zahnarztangst – nicht rechtzeitig behandelt wird und der Kieferknochen in Mitleidenschaft gerät.

In diesen Fällen ist der Zahnverlust nicht mehr durch einfaches Reimplantieren des Zahnes beim Zahnarzt abzuwenden, sondern der Patient muss entweder mit den entstandenen Zahnlücken leben oder sich mit Implantaten behelfen. Dieser dauerhafte Zahnersatz schließt die Lücke und trägt gleichzeitig dazu bei, den Kiefer gesund zu halten und dem Knochenschwund vorzubeugen. Allerdings ist eine Voraussetzung für Implantate, dass der Kiefer ausgewachsen ist, daher können sie bei Kindern und Jugendlichen nicht eingesetzt werden.

Die Lücken schließen

Neben der unter zahnmedizinischen Aspekten optimalen, jedoch leider auch sehr kostenintensiven Versorgung mit Implantaten kann eine Zahnlücke auch durch das Einsetzen einer Brücke oder Prothese geschlossen werden. Ebenso ist es in einigen Fällen möglich, die Zahnlücke durch eine Zahnspange zu schließen, indem die beiden benachbarten Zähne durch die Spange im Verlauf von Monaten und Jahren so verschoben werden, dass sich die Lücke funktional und optisch schließt. Dieses bietet sich besonders dann an, wenn der Kiefer sehr eng ist und die restlichen Zähne darin nicht ausreichend Platz finden.

Da Zahnverlust aufgrund eines Unfalls eine so genannte Ausnahmeindikation für Implantate darstellen kann und in einem solchen Fall die Kosten für die Behandlung durch die Krankenkasse voll übernommen werden, müssen Patient und Zahnarzt den Unfall der Versicherung melden. Dazu gehört neben einer genauen Schilderung des Unfallhergangs auch die vollständige Dokumentation der Schäden, etwa in Form von Röntgenaufnahmen und Beweisfotos.


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