Zahnstein unbedingt entfernen lassen
Zahnstein sieht nicht nur unschön aus, sondern ist für Zähne und Zahnfleisch auch gefährlicher, als viele denken. Er entsteht aus Plaque, also Zahnbelag, der sich aufgrund von Zersetzungs- und Stoffwechselprozessen im Mund bildet. Im Zahnbelag nisten Bakterien, die die Zähne angreifen und Karies sowie Entzündungen verursachen können.
Zahnstein kann sich auch bei gewissenhafter Mundhygiene bilden
Weiche Zahnbeläge entstehen durch das normale Essen und Trinken täglich neu. Im Mund beginnt bereits die Verdauung: Hier wird beispielsweise Stärke in Zucker umgewandelt, und beim Kauen bleiben Nahrungsreste und Stoffwechselprodukte an den Zähnen, auf der Zunge und in den Zahnzwischenräumen haften. Selbst über Nacht kann sich auf den frisch geputzten Zähnen wieder neue Plaque bilden, etwa aus den im Speichel enthaltenen Mineralien und abgestorbenen Hautschüppchen, die sich aus der Mundschleimhaut lösen.
Der größte Teil dieser normalen, weichen Zahnbeläge lässt sich bei der täglichen Mundhygiene mit Zahnbürste, Zahnseide und der richtigen Zahnputztechnik leicht wieder entfernen. Doch das kann die Bildung von Zahnstein leider nicht zuverlässig ausschließen. Denn auch bei fleißigem und regelmäßigem Zähneputzen erwischen Sie nicht alle potenziell schädlichen Mikroorganismen – stets verbleibt zumindest ein winziger Rest, der mit bloßem Auge nicht zu erkennen und auch nicht mit der Zunge zu ertasten ist.
Zahnstein lagert sich wegen der Schwerkraft bevorzugt an den Innenseiten der unteren Zähne an, aber auch an schwer erreichbaren Stellen der Backenzähne, an den Zahnhälsen und überall dort, wo die Oberfläche der Zähne (oder des Zahnersatzes) nicht mehr völlig glatt ist. Da die Zusammensetzung des Speichels sich von Mensch zu Mensch unterscheidet, ist es auch eine Sache der Veranlagung, wie rasch und wie viel Zahnstein sich bildet und wie oft er entfernt werden muss.
Die Ernährungsgewohnheiten spielen bei der Zahnsteinentstehung ebenfalls eine Rolle. So begünstigen zucker- und säurehaltige Speisen und Getränke sowie Weißmehlprodukte die Entstehung von Plaque, während Vollkornbrot und Gemüse zahnfreundlicher verstoffwechselt werden. Grundsätzlich kann sich Zahnstein nicht nur an den natürlichen Zähnen, sondern auch an festem und herausnehmbarem Zahnersatz aus Kunststoff oder Keramik anlagern. Darum müssen Kronen, Brücken und Prothesen ebenso sorgfältig gereinigt und gepflegt werden wie echte Zähne.
Bei mangelhafter Mundhygiene haben Bakterien viel Zeit zur Vermehrung
Nicht entfernte Plaque wird schon nach kurzer Zeit immer fester, beständiger und gefährlicher für Zähne und Mundgesundheit. Nach einer Woche können in einem Milligramm Zahnbelag bereits bis zu 300 Millionen Bakterien, Krankheitserreger und andere Mikroorganismen nachgewiesen werden, zum Beispiel Fäulnis- und Kariesbakterien.
Der Zahnstein, der aus diesen verdichteten Plaqueresten entsteht, ist ebenso hart wie die Ablagerungen, die sich an den Innenseiten von Rohrleitungen bilden (der sogenannte Kesselstein). Mit der Zahnbürste und bei der normalen Zahnpflege daheim lässt sich der Zahnstein nicht mehr entfernen – und wer ihn mit härteren Werkzeugen selbst abzukratzen versucht, läuft Gefahr, seinen Zahnschmelz und sein Zahnfleisch dabei erheblich zu beschädigen.
Wenn Sie über längere Zeit den Zahnstein nicht entfernen lassen, wird die Schicht immer dicker und dehnt sich auch an den Seiten aus. So kann Zahnstein regelrecht ins Zahnfleisch hineinwachsen und es dabei immer weiter zurückschieben und verdrängen. Zu den möglichen Folgen gehörenchronische Reizungen und Entzündungen, Parodontitis und irreparabler Zahnfleischschwund. Im schlimmsten Fall finden die Zähne in der angegriffenen Umgebung schließlich keinen Halt mehr: Sie lockern sich, beginnen zu wackeln und können sogar ausfallen.
Die Zahnsteinentfernung ist Sache des Zahnarztes
Jeder Versicherte kann im Rahmen der halbjährlichen oder jährlichen Vorsorge den Zahnstein entfernen lassen. Das machen der Zahnarzt oder geschultes Praxispersonal mit Ultraschall und speziellen Werkzeugen. Die Zahnsteinentfernung einmal pro Jahr ist für den Patienten kostenlos. Sie kann als Einzelleistung erfolgen oder im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung, bei der der Zahnarzt auch Farbbeläge (Raucherbeläge, Tee-, Wein- und Kaffeeflecken etc.) entfernt und die Zähne poliert.
Im Gegensatz zur reinen Zahnsteinentfernung ist die Profi-Zahnreinigung keine kostenlose Leistung. Allerdings sind die Zahnärzte hier recht frei in der Kostengestaltung. Manche Zahnärzte bieten einen Katalog verschiedener Zusatzleistungen an, aus denen der Patient wählen und über deren Kosten und persönlichen Nutzen er sich vor Ort informieren lassen kann. Andere führen eine kleine professionelle Zahnreinigung (z. B. fünf Minuten reinigen und polieren mit einer feinkörnigen Paste) ohne Zusatzkosten vor jeder Untersuchung und Behandlung durch und berechnen nur die weit umfangreichere Profireinigung, die bis zu einer Stunde in Anspruch nimmt.
Wer oft und viel mit Zahnstein zu kämpfen hat, kann sich auch darüber vom Zahnarzt beraten lassen. Der Arzt kann zum Beispiel Ernährungstipps geben, die bestmögliche Zahnputztechnik demonstrieren oder geeignete Mittel zum besseren Reinigen der Zahnzwischenräume, der Zunge oder des Zahnersatzes empfehlen. Auch wenn es für alle Menschen geltende Grundregeln gibt, ist Zahnpflege immer eine ganz individuelle und persönliche Angelegenheit. Darum lohnt sich auch das Einholen persönlicher Ratschläge von einem Experten, dem Sie vertrauen und der regelmäßig in Ihren Mund schaut und Ihre Zähne kennt.
Tipps und Tricks zur Vorbeugung von Zahnstein
Neben gründlichem Zähneputzen und dem regelmäßigen Besuch beim Zahnarzt gibt es einiges, das Sie tun können, um die Neubildung von Zahnstein zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen. So sollten Sie Ihre Zahnbürste spätestens alle drei Monate austauschen, da sich an abgenutzten und angerauten Borsten leicht Bakterien ansammeln und festsetzen. Nach einer Infektion, etwa einer Erkältung, sollte die Zahnbürste sofort ausgetauscht werden. So werden eventuell überlebende Erreger zuverlässig entsorgt, und Zähne wie Immunsystem sind vor erneuten Angriffen geschützt.
Gurgellösungen und Mundwässer können die tägliche Zahnpflege sinnvoll ergänzen. Achten Sie jedoch auf natürliche Wirkstoffe (z. B. Kräuterextrakte) und vermeiden Sie stark desinfizierende Produkte. Denn diese töten nicht nur unerwünschte, sondern auch nützliche Mikroorganismen ab und können dadurch die empfindliche Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen.
Manche Tees wirken aktiv gegen die Bildung von Plaque, Zahnstein und Mundgeruch. Ein klassisches Hausmittel ist Salbeitee, aber auch gerbstoffhaltige Beerentees wie Himbeer-, Brombeer- und Heidelbeertee. Ungezuckerter Grüntee und Schwarztee sind ebenfalls gesund für die Zähne, werden jedoch seltener empfohlen, da der häufige Genuss von Schwarztee zu harmlosen, aber ästhetisch unschönen Verfärbungen führen kann.
Auch bestimmte Heilpflanzenöle, darunter Schwarzkümmelöl, Thymianöl, Pfefferminz- und Eukalyptusöl, werden traditionell zur Mund- und Zahnpflege sowie Zahnsteinprophylaxe eingesetzt. Schwarzkümmelöl hat einen milden Geschmack und kann auch unverdünnt aufgetragen bzw. ins Zahnfleisch eingerieben werden. Thymian, Pfefferminz und Eukalyptus sind reich an ätherischen Ölen und zu scharf für die direkte Verwendung im Mund. Aus wenigen Tropfen Öl, verdünnt mit einem Viertelliter handwarmen Wassers, stellen Sie jedoch eine natürlich wirksame und wohlschmeckende Mundspülung her, die der Zahnsteinbildung vorbeugt und für angenehm frischen Atem sorgt.
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