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Zahnmedizin in Pflegeheimen

Zahnmedizin in Pflegeheimen – neue Rahmenvereinbarung soll die Situation von Pflegebedürftigen verbessern

Die zahnmedizinische Versorgung von Pflegebedürftigen, insbesondere in Alten- und Pflegeheimen, ist noch immer nicht auf einem zufriedenstellenden Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt der Pflegereport 2014 der Barmer GEK, der besonders für Heimbewohner eine bessere zahnmedizinische Versorgung einfordert.
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Zahnmedizin in Pflegeheimen – neue Rahmenvereinbarung soll die Situation von Pflegebedürftigen verbessern

Weniger Zahnbehandlungen mit zunehmender Pflegebedürftigkeit

Die Kernaussage des Reports lässt sich auf die einfache Formel bringen: Je pflegebedürftiger ein Heimbewohner ist, desto schlechter entwickelt sich seine Mundgesundheit. Auch deswegen, weil mit zunehmender Pflegestufe und damit verbunden mit einem erhöhten Pflegebedarf die Anzahl von Zahnbehandlungen abnimmt. So erhielten im Vergleichsjahr 2012 pro Quartal 30,4 Prozent aller Nicht-Pflegebedürftigen chirurgische, konservierende oder Röntgenleistungen im Rahmen einer Zahnbehandlung. Bei pflegebedürftigen Patienten war diese Quote hingegen im Mittel um 9,8 Prozent geringer, noch niedriger mit 16,5 Prozent Differenz fiel sie bei Heimbewohnern mit der höchsten Pflegestufe aus.

Aus Sicht von Patientenschützern wie der Deutschen Stiftung Patientenschutz zeigt die Studie die Konsequenzen eines bekannten Problems auf. Die aktuellen zahnmedizinischen Behandlungsleitlinien gehen nur unzureichend auf Aspekte der Alterszahnheilkunde und die besonderen Anforderungen, die ältere und pflegebedürftige Menschen an die Zahnmedizin in Pflegeheimen stellen, ein. Zudem werden häufig auftretende psychische Störungen, allen voran dementielle Erkrankungen, in den Leitlinien nicht berücksichtigt.

Die Bedeutung der Prothesenpflege für die Mundgesundheit

Dass es Handlungsbedarf gibt, haben nicht nur die Krankenkassen, sondern auch die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) erkannt. In einer neuen Rahmenvereinbarung zwischen der KZBV, dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), den Trägern von Pflegeheimen und den Verbänden der Pflegeberufe soll die Situation der Zahnmedizin in Pflegeheimen verbessert werden.

Die neue Rahmenvereinbarung sieht vor, dass Vertragszahnärzte die Möglichkeit erhalten, einzeln oder gemeinsam Kooperationsverträge mit stationären Pflegeeinrichtungen abschließen zu können und so die systematische Pflege von Patienten auch im Heim zu gewährleisten. Damit werden erstmals explizit auch Pflegebedürftige bei der Rahmenvereinbarung berücksichtigt, die aufgrund psychischer oder physischer Probleme nicht mehr selber eine Zahnarztpraxis aufsuchen können.

Die aus der Rahmenvereinbarung hervorgehenden Kooperationsverträge ermöglichen es erstmals, dass routinemäßig Eingangsuntersuchungen sowie regelmäßige Folgeuntersuchungen durchgeführt und abgerechnet werden können. Im Rahmen dieser Untersuchungen können Mund-, Kiefer- und Zahnerkrankungen auch bei Patienten in Pflegeheimen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Auch erhoffen sich die Initiatoren, dass das Pflegepersonal durch den intensiveren Austausch mit den betreuenden Zahnärzten über die besonderen Anforderungen in Sachen Zahn- und Mundhygiene besser aufgeklärt wird.

Es gibt noch einiges zu tun

Allerdings reicht ein neuer Rahmenvertrag alleine nicht aus. Zwar hat auch der Gesetzgeber den neuen Leistungsanspruch im GKV-Versorgungsstärkungsgesetz verankert und damit die gesetzliche Grundlage geschaffen, um die zahnmedizinische Versorgung für Pflegebedürftige, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit eingeschränkter Alterskompetenz zu verbessern. Doch in der Praxis zeigen sich dennoch oftmals Probleme. So sind bisher nur wenige niedergelassene Zahnärzte bereit, in Alten- und Pflegeheimen tätig zu werden. Als Gründe werden die hohen psychischen Belastungen, aber auch die eingeschränkten technischen Behandlungsmöglichkeiten und der organisatorische Aufwand genannt.

Auch beim Pflegepersonal gibt es Schulungsbedarf, denn die Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege nimmt in der dreijährigen Ausbildung nur einen verschwindend geringen Stellenwert ein. Um die Situation daher nachhaltig zu verbessern, braucht es neben engagierten Zahnärzten auch eine bessere Ausbildung der Pflegekräfte.


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