Zahnfleischersatz – das sollten Sie wissen!
Parodontitis, also die Entzündung des Zahnfleisches, muss möglichst frühzeitig durch den Zahnarzt behandelt werden. Schreitet die Entzündung unbehandelt fort, können sich Gingiva (Zahnfleisch) und Kieferknochen zurückbilden. Mit unangenehmen Konsequenzen: Freiliegende Zahnhälse und Wurzeln reagieren schmerzempfindlich, die Ästhetik und auch die Artikulationsfähigkeit (S-, Sch- und Z-Laute) leiden und damit auch die Lebensqualität. Bei starkem Zahnfleischschwund ist eine Versorgung mit Zahnfleischersatz zu empfehlen, da ein gezielter Zahnfleischaufbau sehr mühsam und langwierig ist und zudem leider nur geringe Erfolgsaussichten hat.
Was ist Zahnfleischersatz und woraus wird er hergestellt?
Bei Zahnfleischersatz (auch Zahnfleischepithesen genannt) handelt es sich um eine Zahnfleischmaske, die aus speziellem Silikon oder Kautschuk hergestellt wird. Das Material ist gesundheitlich vollkommen unbedenklich und bleibt auch nach längerem Gebrauch flexibel und weich, um ein angenehmes Tragegefühl zu gewährleisten. Der Zahnfleischersatz wird nicht fest eingesetzt, sondern kann (und sollte, etwa beim Schlafen) herausgenommen werden. Eine Zahnfleischepithese muss auch bei ordnungsgemäßem Gebrauch nach einer gewissen Zeit (zwischen einem und bis zu drei Jahren) ausgetauscht und erneuert werden, da sich die Materialeigenschaften im Laufe der Zeit verändern.
Der Zahnfleischersatz wird meistens im sichtbaren Frontzahnbereich eingesetzt, kann jedoch auch bis in den Bereich der Backenzähne ausgedehnt werden. Die Herstellung im Labor erfolgt immer individuell für jeden einzelnen Patienten, zu diesem Zweck muss der Zahnarzt zunächst einen Abdruck mit Polyether oder Silikon vom betroffenen Bereich anfertigen und die Farbe des Zahnfleisches mithilfe von standardisierten Farbtafeln exakt bestimmen. Im Labor wird der Zahnfleischersatz dann anhand des Abdrucks hergestellt und auch farblich so abgestimmt, dass die Epithese später vollkommen natürlich wirkt und die empfindlichen Zahnhälse dabei bestmöglich schützt.
Welche Voraussetzungen für Zahnfleischersatz müssen erfüllt werden?
Bevor der Zahnfleischersatz für den Patienten angefertigt werden kann, müssen Erkrankungen am Zahnfleisch vollständig behandelt und ausgeheilt werden. Sofern eine Zahnbehandlung erforderlich ist, muss auch diese abgeschlossen sein, bevor damit begonnen werden kann, fehlendes Zahnfleisch zu ersetzen. Starke Raucher sollten zudem bedenken, dass sich durch das Nikotin die Epithese schnell und dauerhaft verfärben kann, wodurch die natürliche Wirkung des Zahnfleischersatzes beeinträchtigt wird.
Daher ist es wichtig, den Zahnfleischersatz regelmäßig zu reinigen und Beläge zu entfernen. Eine Reinigung sollte nach jedem Essen unter fließendem warmem Wasser erfolgen. Eine mechanische Reinigung, etwa mit einer weichen Zahnbürste, kann dabei helfen, hartnäckige Beläge zu lösen, auf Reinigungsmittel (Spülmittel, Gebissreiniger) sollte jedoch auf jeden Fall verzichtet werden.
Karotten, rote Beete, Beerenfrüchte und andere färbende Lebensmittel können zu unerwünschten Verfärbungen auf dem Zahnfleischersatz führen, sie sollten daher besser ohne Epithese verzehrt werden. Auch während des Zähneputzens ist es besser, den Zahnfleischersatz zu entfernen und erst etwa 10-15 Minuten nach dem Putzen einzusetzen – das in der Zahnpasta enthaltene Fluorid kann die Epithese gelblich verfärben.
Unbesorgt können Patienten mit Zahnfleischersatz sein, was die Beiß- und Kaufähigkeit angeht: Die Epithese ist formstabil und reißfest und passt sich den Bewegungen von Kiefer und Gebiss flexibel an. Dazu stellt die Versorgung die natürliche Aussprache wieder her und korrigiert Fehlfunktionen der Zunge (Saugen oder Pressen durch große Zahnzwischenräume). Nicht zuletzt sorgt sie für eine unauffällige rote Ästhetik im Zahnfleischverlauf und damit für ein natürlich wirkendes Lächeln.
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