Zähne im Winter
Schmerzempfindliche Zähne – nicht nur im Winter ein Problem
Viele Menschen leiden besonders in der kalten Jahreszeit unter schmerzempfindlichen Zähnen. Selbst eigentlich gesunde Zähne können sich bei kaltem Wind mit Schmerzen bemerkbar machen oder den Genuss von heißen oder kalten Getränken durch ein unangenehmes Ziehen in den Zähnen verleiden. Mehr als die Hälfte aller deutschen Erwachsenen hat schmerzempfindliche Zähne und kennt den stechenden, oft als blitzartig beschriebenen Schmerz, den der Genuss von kalten, heißen, süßen oder sauren Speisen und Getränken auslösen kann. Selten sind dafür Zahnerkrankungen wie Karies verantwortlich. Die Ursache liegt vielmehr meistens in einer falschen Zahnputztechnik begründet, die das schützende Zahnfleisch schädigt und so dafür verantwortlich ist, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet und die empfindlichen Zahnhälse freigelegt werden.Unsere Zähne bestehen weitgehend aus Dentin, das von feinsten Kanälen durchzogen ist, über die der Zahn im Kiefer versorgt wird. Im Kronenbereich, also oberhalb des Zahnfleisches, ist das Dentin mit dem harten Zahnschmelz überzogen. Dieser wirkt wie ein Schutzschild und ermöglicht es uns, schmerzfrei zu essen und zu trinken. Wenn jedoch die nicht mit einer Schutzschicht versehenen Zahnhälse frei liegen, können über die feinen Kanäle alle Reize direkt bis zum Zahnnerv vordringen, und die Zähne schmerzen bei Süßem ebenso wie bei anderen Reizen.
Schmerzempfindliche Zähne – nicht nur im Winter ein Problem
Ursachenforschung ist wichtig
Auch wenn schmerzempfindliche Zähne, die sogenannte Dentinhypersensibilität, nicht unbedingt auf eine Schädigung der Zahnsubstanz schließen lassen, sollten die Symptome dennoch ernst genommen werden. Denn der Zahnschmerz ist ein Warnsignal und der ursächliche Zahnfleischschwund sollte von einem Zahnarzt untersucht werden, um etwa eine beginnende Parodontitis frühzeitig zu behandeln. Denn nicht nur Karies stellt eine Bedrohung für die Zahngesundheit dar, bei fortschreitendem Zahnfleischschund droht der Verlust aller Zähne sowie Knochenschwund im Kiefer. Zudem können sich durch eine fortgesetzte Reizung des Zahnnervs das Zahnmark (Pulpitis) oder der Kieferknochen (Ostitis) entzünden.
Die häufigste Ursache für den Rückgang des schützenden Zahnfleisches ist jedoch eine falsche Zahnputztechnik. Verbunden mit einer zu harten Zahnbürste und einer Zahnpasta mit zu vielen oder zu harten Putzkörpern sorgt hier das tägliche Zähneputzen für regelmäßige Verletzungen des Zahnfleisches. Diese meist mikroskopisch kleinen Wunden werden in der Regel nicht bemerkt, so dass erst später, wenn die ersten Zahnhälse freiliegen, die Konsequenzen spürbar werden.
Zahnärzte empfehlen daher, nicht nur regelmäßig, sondern vor allem richtig die Zähne zu putzen. Richtig bedeutet, dass der Bürstenkopf sich immer von „Rot“ (dem Zahnfleisch) nach „Weiß“ (den Zähnen) bewegt und dabei nur wenig Druck erzeugt wird. Aus diesem Grund wird auch von der Verwendung von harten Borsten abgeraten, da diese eine Schädigung von Zahnfleisch und später vom freiliegenden Dentin begünstigen, ohne eine signifikant bessere Mundhygiene zu versprechen.
Besser die Zähne elektrisch putzen
Um das Risiko zu verringern, die Zähne bei der regelmäßigen Reinigung zu schädigen, raten immer mehr Zahnärzte ihren Patienten, statt einer Handzahnbürste auf ein elektrisches Modell umzusteigen. Diese reinigen die Zähne mit einer hohen Frequenz und sorgen so selbst mit weichen Borsten für ein besseres Reinigungsergebnis, oft in kürzerer Zeit. Im Handel sind auch elektrische Zahnbürsten erhältlich, die über einen Sensor verfügen, der den Anpressdruck misst und auswertet. Wird die Zahnbürste zu fest gegen Zähne oder Zahnfleisch gepresst, ertönt ein Warnton und signalisiert damit eine mögliche Gefährdung. So lernen Kinder und Erwachsene den richtigen Umgang mit der Zahnbürste und die richtige Technik beim Zähneputzen.
Was hilft bei freiliegenden, schmerzempfindlichen Zahnhälsen?
Um den Schmerzreiz zu reduzieren, kann der Zahnarzt konsultiert werden, der je nach Schweregrad eine Versiegelung oder Füllung der empfindlichen Zähne vornehmen kann. Auch eine kieferchirurgische Behandlung kann bei starkem Zahnfleischschwund sinnvoll sein. Dabei wird das Zahnfleisch chirurgisch an seine ursprüngliche Stelle versetzt und kann dort dann neu einwachsen.
Auch mit der Wahl der richtigen Zahnpasta kann die Schmerzempfindlichkeit der Zähne verringert werden, denn mittlerweile sind eine Vielzahl von Produkten erhältlich, die die Dentinkanälchen mit der Zeit verschließen und so die Ursache für den Zahnschmerz eindämmen. In den oft am Namenszusatz „sensitive“ erkennbaren Zahnpasten und Mundspülungen enthalten Aminfluorid in einer höheren Dosierung oder beispielsweise Arginin, Kalzium oder Strontium. Diese Substanzen bilden im Mund Verbindungen, die sich am Zahn ablagern und so die offenen Kanäle abdichten.
Bei akuten Schmerzen hilft es daher oftmals, eine kleine Menge einer speziellen Zahncreme für schmerzempfindliche Zähne mit einer Fingerspitze oder einem Wattestäbchen direkt an der schmerzenden Stelle für mindestens eine Minute einzumassieren. So wird direkt eine Schutzschicht auf der schmerzenden Stelle gebildet, die das Eindringen von Reizen verhindert oder zumindest erschwert.
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