Wurzelresorption
Bei einer Wurzelresorption handelt es sich um den Abbau von Zahnhartsubstanz im Bereich der Zahnwurzel, dessen Ursache keine Karies ist. Dieser Vorgang ist bei jungen Menschen im Wachstum vollkommen normal und gehört bei den Milchzähnen zu einem notwendigen und natürlichen Vorgang. Tritt eine Wurzelresorption jedoch später bei den bleibenden zweiten Zähnen auf, handelt es sich um einen pathologischen (krankhaften) Abbau, der verschiedene Ursachen haben kann. Sie kann sowohl einen einzelnen Zahn betreffen wie auch mehrere Zähne gleichzeitig.
Wurzelresorption beim Erwachsenen
Unterschieden werden interne und externe Resorptionen. Im Rahmen der Untersuchung und Anamnese versucht der Zahnarzt daher zunächst herauszufinden, wo genau die Probleme liegen und wie sich diese äußern, um dann die richtige Therapieform zu wählen.
Eine interne Resorption hat ihren Ursprung im Zahnmark, also im Zahninneren. Oftmals zeigt ein betroffener Zahn noch ein vorhandenes Vitalitätsempfinden, er reagiert also noch unmittelbar auf einen Kältereiz im Rahmen der Untersuchung durch den Zahnarzt. Wenn die Wurzelresorption bereits chronisch geworden ist oder die Zahnwurzel etwa aufgrund einer Entzündung perforiert wurde, reagiert der Zahn jedoch nicht mehr auf einen Vitalitätstest. Das ist oft bei einer Zahnnervenentzündung der Fall, in deren Verlauf der Zahnnerv abstirbt.
Bei einer externen Wurzelresorption sind Defekte an der äußeren Wurzeloberfläche zu erkennen, die apikal, also um die Wurzelspitze herum verlaufen kann. Ebenso können die Defekte in Richtung des Zahnhalses oder im unsichtbaren Bereich unterhalb des Zahnfaches verlaufen. Da diese Defekte oft sehr klein sind, lassen sie sich in der Regel nicht auf einem Röntgenbild des Kiefers erkennen. Der Zahnarzt kann jedoch im Rahmen seiner Untersuchung prüfen, ob alle Zähne noch ein gesundes Maß an Eigenbeweglichkeit besitzen. Ist diese eingeschränkt, ist dieses ein Hinweis auf eine externe Wurzelresorption, in deren Verlauf die Zahnwurzel mit dem Knochengewebe verwächst. Diese so genannte Ersatzresorption resultiert aus massiven Schäden am Wurzelzement, bei der mehr als ein Fünftel der Oberfläche betroffen sind und durch die der Zahn im Kiefer neu stabilisiert werden soll.
Die Ursachen für eine externe Wurzelresorption sind oft bakterielle Entzündungsherde im Zahnfleisch, ebenso kann sie durch ein Trauma der Zähne, Zysten oder Tumore verursacht werden. Auch ein internes Bleaching der Zähne kann zu einer externen Wurzelresorption führen.
Wie kann eine Wurzelresorption behandelt werden?
Als Therapie bei einer internen Wurzelresorption wird der Zahnarzt eine Wurzelkanalbehandlung durchführen, bei der er den Zahnnerv aus dem Wurzelkanal entfernt und den Wurzelkanal anschließend reinigt und desinfiziert. Damit lassen sich weitere Abbauprozesse verhindern und ein Fortschreiten der Wurzelresorption unterbinden.
Bei einer externen Wurzelresorption ist die Oberflächenresorption zeitlich begrenzt, so dass keine Therapie notwendig ist. Wenn hingegen eine Ersatzresorption festgestellt wird, kann der Zahn gezogen werden oder im Kiefer verbleiben, sofern der Patient beschwerdefrei ist und bei der Entstehung des Traumas bereits älter war.
In schweren Verläufen können auch chirurgische Maßnahmen erforderlich sein, um zu verhindern, dass eine Entzündung sich auf andere Zähne oder den Knochen ausbreitet. Kommt es zu einer Wurzelresorption durch eine kieferorthopädische Behandlung, kann diese in der Regel fortgesetzt werden, dennoch muss die Entwicklung beobachtet und nötigenfalls zu einem späteren Zeitpunkt durch den Zahnarzt eingegriffen werden.
Sind alle Zähne gleichermaßen gefährdet?
Die Prävalenz, also die Häufigkeit dieser Erkrankung, liegt generell zwischen 0,01 Prozent und 1,64 Prozent, sie ist also verhältnismäßig selten. Am häufigsten tritt sie im Bereich der Frontzähne auf, gefolgt von den Molaren und Prämolaren.
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