Woher kommen weiße Flecken auf den Zähnen und was hilft dagegen?
Weiße Flecken auf den Zähnen sind nicht alleine ein kosmetisches Problem. Denn die Ursache für die weiße Verfärbung liegt im Zahnschmelz, der an den weißen Bereichen nicht gesund entwickelt ist. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, die es im Einzelfall zu ergründen gilt.
Etwa einer von vier Jugendlichen hat weiße Flecken auf den Zähnen. Diese sind an den Schneidezähnen besonders auffällig, denn dort heben sich hellere Flecken sehr deutlich von der umliegenden Zahnsubstanz ab. Dennoch können weiße Flecken auch im Bereich der Eck- oder Backenzähne auftreten und sowohl einzelne Zähne als auch komplette Zahnreihen betreffen. Die Stellen wirken kompakt und undurchsichtig, die Oberfläche sieht dort aus wie mit Kreide eingefärbt.
Drei Hauptursachen für weiße Flecken
Die weißen Flecken auf den Zähnen können in der Regel drei Hauptursachen haben:
- Die weißen Flecken sind die Folge einer Demineralisierung des Zahnschmelzes. Besonders häufig sind davon Träger von festen Zahnspangen mit Brackets betroffen. Denn diese Spangen werden auf der Zahnoberfläche mit einem speziellen Kleber fixiert, unter dem sich der Zahnschmelz nicht regelmäßig remineralisieren kann.
- eine Überversorgung mit Fluorid im Kleinkindalter kann ebenfalls zur Ausbildung von weißen Flecken auf den Zähnen führen, der sogenannten Fluorose. Wenn Kleinkinder zu hohe Mengen Fluorid aufnehmen, während die Entwicklung der Zähne im Kiefer noch nicht abgeschlossen ist, kann das den Zahnschmelz beeinträchtigen und so zu Verfärbungen führen. Daher sollten Eltern nur spezielle Zahnpasta für Kinder mit einem geringeren Fluoridgehalt verwenden und auf die Gabe von Fluoridtabletten verzichten. Zwar härtet Fluorid tatsächlich den Zahnschmelz, stört jedoch dessen gesunde Entwicklung im Kleinkinderalter.
- Sind die Milchzähne stark von Karies betroffen, kann das bei den bleibenden Zähnen Schäden hinterlassen, die sich in Form von weißen Flecken auf den Zähnen äußern.
Sofern sich weiße Flecken auf vormals normal gefärbten Zähnen zeigen, ist dies ein deutlicher Hinweis auf eine sogenannte Initialkaries. Dieses Frühstadium der Karies bewirkt eine Demineralisierung des Zahnschmelzes, der sich in der Folge heller färbt. Wird die Demineralisierung nicht behandelt, verfärben sich die weißen Flecken zunehmend dunkler, denn auf der nun rauen Zahnoberfläche können sich Partikel aus der Nahrung und Bakterien festsetzen. Die Folge sind weitere Verluste an Zahnhartsubstanz, bis sich schließlich schmerzhafte Löcher bilden, die unbehandelt zum Verlust des Zahnes führen können.
Bei weißen Flecken auf durchbrechenden bleibenden Zähnen handelt es sich zwar nicht um eine Initialkaries, sondern nur um unzureichend ausgebildeten Zahnschmelz. Dennoch ist auch diese Symptomatik behandlungsbedürftig, denn zum einen beeinflussen die weißen Flecken die Ästhetik und den Gesamteindruck des Gebisses, zum anderen sind die weißen Stellen anfälliger für Karies, da der Zahnschmelz hier nicht ausreichend ausgebildet ist. Besonders an den Schneidezähnen besteht zudem die Gefahr, dass Teile des Zahnes unter Belastung abbrechen, was mit zusätzlichen Schmerzen verbunden ist.
Schmerzen an den Zähnen nicht ignorieren
Verursachen die betroffenen Zähne Schmerzen, etwa beim Trinken von heißen oder kalten Getränken, ist das ein eindeutiges Warnsignal und sollte nicht ignoriert werden. Denn in der Regel verschwinden weiße Flecken auf den Zähnen nicht von alleine, sondern bedürfen einer zahnärztlichen Behandlung. Um abzuklären, welche Ursachen die weißen Verfärbungen haben und welche Maßnahmen zur Korrektur notwendig sind, sollte unbedingt ein Zahnarzt aufgesucht werden. Dieser kann die betroffenen Areale mit einer Versiegelung schützen und die Flecken so entfernen. Diese Behandlung ist für den Patienten in der Regel schmerzfrei und kann ohne Betäubung durchgeführt werden.
Sofern die Therapie frühzeitig begonnen wird, lassen sich die weißen Flecken gut behandeln und können oft komplett zum Verschwinden gebracht werden. Dafür ist es erforderlich, dass sowohl die Mundhygiene als auch die Ernährung kritisch hinterfragt werden. Betroffene sollten den Konsum von zuckerhaltigen Getränken und Speisen möglichst einschränken und auf eine zahngesunde Ernährung achten. Zudem ist die regelmäßige und gründliche Zahnpflege wichtig, um schädliche Säuren im Mund zu neutralisieren und so eine Schädigung des Zahnschmelzes zu vermeiden.
Lack schützt den Zahnschmelz
Sofern es sich bei den weißen Flecken um eine Demineralisierung des Zahnschmelzes handelt, kann der Zahnarzt mit einem fluoridhaltigen Lack die betroffenen Stellen versiegeln und so widerstandsfähiger machen, das geschieht etwa auch bei einer Fissurenversiegelung. In Verbindung mit täglichem Putzen der Zähne und regelmäßigen Besuchen beim Zahnarzt (Kinder und Jugendliche sollten mindestens alle sechs Monate zur Untersuchung), bei denen auch eine professionelle Zahnreinigung vorgenommen werden kann, lassen sich so Demineralisierungen dauerhaft beseitigen.
Wenn allerdings die bleibenden Zähne bereits mit weißen Flecken durchgebrochen sind, können diese nicht mit einem Fluoridlack beseitigt werden. Dieser schützt zwar den geschwächten Zahnschmelz und härtet ihn, kann aber nicht die sichtbaren Verfärbungen beseitigen. Werden diese dennoch vom Patienten als störend empfunden, etwa im Bereich der sichtbaren Frontzähne, gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten, diese zu kaschieren.
Was hilft sonst gegen weiße Flecken auf den Zähnen?
Ein professionelles Bleaching beim Zahnarzt kann die Zahnfarbe harmonisieren, indem der gesamte sichtbare Bereich aufgehellt wird. So können Unregelmäßigkeiten in der Zahnfarbe ausgeglichen werden, allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Zähne nach einiger Zeit erneut verfärben und dann ein erneutes Bleaching erforderlich ist
Sollen störende Verfärbungen möglichst lange wirkungsvoll beseitigt werden, können die betroffenen Zähne mit Veneers versorgt werden. Das sind dünne Haftschalen aus Keramik oder Kunststoff, die auf der Vorderseite des Zahnes aufgeklebt werden und so für einen optisch harmonischen Gesamteindruck sorgen. Die Zähne müssen für Veneers nicht oder nur minimal beschliffen werden, so dass diese Behandlung besonders schonend und gleichzeitig wirkungsvoll ist.
Wer weißen Flecken auf den Zähnen vorbeugen will, sollte auf eine regelmäßige Zahnpflege mit einer fluoridhaltigen Zahncreme achten. Auch eine zucker- und säurearme Ernährung ist eine gute Vorbeugung gegen Karies. Träger von festen Zahnspangen sollten besonders gründlich putzen und ergänzend Mundspülungen mit Fluorid verwenden.
Eltern von Kleinkindern müssen regelmäßig zum Zahnarzt
Eltern von Kleinkindern sollten regelmäßig mit ihrem Nachwuchs zur zahnärztlichen Untersuchung gehen. Sobald der erste Milchzahn durchgebrochen ist, ist zudem die tägliche Zahnreinigung wichtig, diese muss mit dem Kind eingeübt werden. Wichtig ist, dabei eine spezielle Kinderzahncreme mit einem verringerten Fluoridgehalt zu verwenden und erst beim Durchbruch der bleibenden Zähne auf eine Zahnpasta mit höherer Konzentration an Fluorid zu wechseln.
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