Wie sieht der gesamte Behandlungsablauf bei einer Zahnimplantation aus?
Bei einer vergleichsweise aufwendigen Operation wie einer Zahnimplantation ist eine Vielzahl von Behandlungsschritten notwendig, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Der Behandlungsablauf einer Zahnimplantation lässt sich grob in vier Phasen einteilen:
- Planung und Vorbereitung
- Operation
- Einheilung
- Eingliederung des dauerhaften Zahnersatzes
Beratung und Behandlungsplanung
Zu Beginn steht die Behandlungsplanung. Dieser gehen eine gründliche Voruntersuchung, eine Röntgendiagnostik und natürlich mindestens ein Beratungsgespräch voraus. Erst dann kann der Zahnarzt oder Implantologe die folgenden Behandlungsschritte überblicken und Ihnen genauer erklären, wie der Eingriff und die Einheilphase bei Ihnen voraussichtlich ablaufen werden.
Überdies kann der Arzt jetzt auch den Heil- und Kostenplan erstellen und der Krankenkasse vorlegen. Nach Prüfung und Genehmigung des Plans sehen Sie unter anderem, welche (Teil-)Kosten von der Kasse übernommen werden und welcher Eigenanteil für Sie übrigbleibt. Das sind wichtige Informationen, zum Beispiel bei der Planung der Zahnersatzfinanzierung.
Eventuell müssen vor der Implantatsetzung zusätzliche Maßnahmen zum Knochenaufbau ergriffen werden. Je nach Zustand des Kieferknochens, Art des späteren Zahnersatzes und geplanter Implantatposition gibt es dazu verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel den sogenannten Sinuslift. Auch hierüber wird der Zahnarzt Sie aufklären und Ihnen erläutern, welche Behandlungsschritte aus welchen Gründen notwendig und sinnvoll sind – und was dabei in Ihrem Mund bzw. Kiefer passieren wird.
Vorbehandlungen
Zahnimplantate dienen der Sanierung und dem Erhalt des Gebisses. Da dieses eine funktionelle Einheit bildet, sollten Sanierungsmaßnahmen immer ganzheitlich sein. Eventuelle Kariesschäden oder Zahnfleischprobleme sollten also vor der Implantierung ebenfalls behandelt werden, damit das Implantat später sicher und dauerhaft einwächst. Eine gesunde Mundflora ohne Entzündungsherde oder Bakteriennester ist eine wesentliche Voraussetzung für die rasche Einheilung der künstlichen Zahnwurzel.
Sind alle erforderlichen Planungs-, Finanzierungs-, Sanierungs- und Knochenaufbaumaßnahmen abgeschlossen, steht dem Einsetzen des Implantats nichts mehr im Wege. Sie bekommen dann einen Termin für die Implantation. Zu diesem Zeitpunkt wissen Sie auch längst, welche Art der Betäubung dafür geplant ist, z. B. Lokalanästhesie, Dämmerschlaf oder Vollnarkose. Der Arzt berät Sie zudem darüber, wie Sie sich am besten darauf vorbereiten – etwa, ob Sie vor dem Eingriff noch etwas essen dürfen oder nüchtern in die Praxis kommen müssen. Ziehen Sie sich auf jeden Fall etwas Bequemes und Leichtes an.
Der Eingriff
Der Eingriff zum Setzen eines Implantats dauert im Schnitt zwischen 15 und 30 Minuten. Er verlängert sich entsprechend, wenn mehrere Implantate gesetzt werden sollen. An der vorgesehenen Stelle öffnet der Arzt das Zahnfleisch, um den Knochen freilegen und die Bohrung an der Implantatposition vornehmen zu können. So schafft er das Implantatlager, in das die künstliche Wurzel aus Titan eingebracht wird. Die kleine Wunde wird dann mit einigen Stichen genäht.
Durch die Betäubung spüren Sie von alledem nichts. Wird der Eingriff im Dämmerschlaf oder in Narkose durchgeführt, wachen Sie erst wieder auf, wenn das Implantat bereits im Knochen sitzt und die Wunde versorgt ist.Damit Sie dort auch während der Einheilzeit Zähne haben, wird die Wunde mit einem Provisorium abgedeckt, um sie vor Belastungen und Reizen zu schützen.
Hatten Sie vorher für diese Stelle bereits Zahnersatz, kann dieser für die Übergangszeit entsprechend angepasst werden. In vielen Fällen kann das Implantat auch direkt nach dem Eingriff mit provisorischem Zahnersatz versorgt werden. Die hierzu verwendeten Langzeitprovisorien lassen sich heute so gestalten, dass sie optisch nicht auffallen und der späteren Dauerlösung sehr ähnlich sehen.
Die Einheilzeit
Während die Wunde abheilt und das Implantat fest in den Kieferknochen einwächst, sollten Sie die Stelle schonen. Die kleine Naht am Zahnfleisch wird nach einigen Tagen noch einmal kontrolliert, und nach rund zehn Tagen können die Fäden in aller Regel gezogen werden. Verzichten Sie während der gesamten Einheilzeit so weit als möglich auf Alkohol und Nikotin. Diese Genussgifte sind schlecht für die Durchblutung und können die Einheilung darum erschweren bzw. verzögern.
Die Knochenheilung verläuft schmerzfrei und unkompliziert, wenn Sie die Empfehlungen Ihres Arztes berücksichtigen und die Schonfristen einhalten. Implantate im Unterkiefer wachsen meist schneller ein, da der Knochen hier ein wenig härter ist als der des Oberkiefers. Trotzdem vergeht eine gewisse Zeit, bis sich ausreichend Knochenzellen an das Implantat angelagert haben, um es für den Rest Ihres Lebens sicher an seiner Position zu halten. Im Durchschnitt dauert es zwischen zwei und vier Monaten, bis ein Unterkieferimplantat fest im Knochen verwächst. Bei Oberkieferimplantaten beträgt die Einheilzeit durchschnittlich vier bis sechs Monate.
Anpassen des dauerhaften Zahnersatzes
Ist die Knochenheilung abgeschlossen, steht ein weiterer kleiner Eingriff an. Der Zahnarzt entfernt das Provisorium, um das Zahnfleisch freilegen und die Stelle für den definitiven Zahnersatz vorbereiten zu können. Dazu macht er einen kleinen Schnitt und setzt sogenannte Zahnfleischformer ein. Diese sorgen dafür, dass das Zahnfleisch sich später perfekt an den Zahnersatz bzw. die Suprakonstruktion (den Implantataufbau) anschmiegt – ebenso wie früher an den eigenen Zahn.
Ist das Zahnfleisch für die vorgesehene Krone, Brücke oder Prothese geformt und vorbereitet, wird ein weiterer Abdruck oder Mundscan von Ihrem Kiefer gemacht, auf dessen Grundlage dann der Zahnersatz im Dentallabor hergestellt wird. Danach wird das Provisorium erneut eingesetzt, so dass Sie wieder mit normal aussehenden Zähnen die Praxis verlassen können.
Ungefähr zwei Wochen müssen Sie dann noch warten, dann hat sich Zahnfleisch angepasst und die Former können entfernt werden. Zu diesem Zeitpunkt ist auch Ihr endgültiger Zahnersatz fertig und kann aufgesetzt und fest mit den Implantaten verbunden werden. Wie genau die Verbindung bzw. die Halteelemente aussehen, hängt unter anderem von der Art des Zahnersatzes ab. Implantatkronen und Brücken werden meist verschraubt. Bei implantatgetragenen Prothesen sitzt immer ein Halteelement auf dem Implantat und ein entsprechendes Gegenstück an der Prothese.
Wenn Sie die Praxis nach diesem letzten Termin mit Ihrem neuen, dauerhaften Zahnersatz verlassen, werden Sie sehen und auch deutlich spüren, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Dann freuen Sie sich über ein ganz neues Mundgefühl und das natürliche Aussehen Ihrer „Dritten“, die Ihnen bei gewissenhafter Mundhygiene ein Leben lang treu bleiben und gute Dienste leisten können.
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