Welcher Zahnersatz bei fehlenden Schneidezähnen?
Zahnfrakturen, also Brüche des Zahns oder im Zahnschmelz, treten bei Schneidezähnen besonders häufig auf. Der Grund hierfür ist leicht nachzuvollziehen: Bei einem Sturz, etwa vom Fahrrad oder beim Sport, sind die Schneidezähne viel exponierter als die Eck- und Backenzähne. Zudem sind sie auch von ihrem Aufbau her dünner und damit bruchgefährdeter als die dickeren und kompakten Seitenzähne. Um einen fehlenden Schneidezahn zu ersetzen eignen sich beispielsweise: eine klassische Brücke, eine Maryland-Brücke (Klebebrücke) oder eine Implantatkrone.
Die acht Schneidezähne erfüllen im menschlichen Gebiss wichtige Funktionen, denn sie sind zum Abbeißen von fester Nahrung unverzichtbar. Im Gegensatz zu Eck- und Backenzähnen sind die Schneidezähne relativ scharf und haben schaufel- bzw. meißelförmige Zahnkronen. Mit der sogenannten Schneidekante oder Inzisalkante wird beim Abbeißen eine Scherbewegung ausgeführt, die es ermöglicht, Stücke fester Nahrung abzubeißen. Anschließend kann der Bissen mit den Backenzähnen gekaut und dabei weiter zerkleinert werden. Im gesunden Gebiss stehen die oberen Schneidezähne weiter vorn als die unteren, weil diese Stellung die Scherbewegung beim Beißen noch verstärkt.
Zudem sind die Frontzähne auch für die Ästhetik sehr wichtig. Ein Lächeln kann nur dann wirklich strahlen, wenn die Schneidezähne gepflegt und natürlich aussehen. Kranke, verfärbte, abgebrochene oder fehlende Schneidezähne sind damit sowohl ein funktionelles als auch ein ästhetisches Problem, das möglichst schnell behandelt werden sollte.
Bei vielen Menschen ist der Zahnschmelz im Bereich der Schneidekante durchsichtig. Das liegt daran, dass an der Kante kein oder nur sehr wenig Dentin eingelagert ist. In der Regel sind diese durchscheinenden Stellen aber höchstens ein ästhetisches Problem und kein Signal dafür, dass die Schneidezähne bruchgefährdet oder krank sind. Allerdings sind Schneidezähne aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Position im vorderen Kieferbereich generell stärker gefährdet als die stabileren und besser geschützten Eck- und Backenzähne.
Schneidezähne sind besonders gefährdet
Wenn z. B. wegen eines ein Teil des Schneidezahnes beschädigt ist, muss die Zahnkrone erneuert und durch eine künstliche Schneidezahn-Krone ersetzt werden. Die Krone soll sowohl die Funktion sicherstellen, also das (Ab-)Beißen und Kauen von Nahrung, als auch unter ästhetischen Gesichtspunkten einwandfrei sein. Denn die Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer sind bei jedem Lächeln zu sehen und wirken damit wie eine Visitenkarte des Gesichts.
Auch für die Sprechfunktion und Artikulation sind die Frontzähne wichtig. Werden ererbte oder erworbene Fehlstellungen bzw. Zahnverluste nicht rechtzeitig versorgt, können sie zu Sprachstörungen führen. Kritisch sind hier besonders Zahnverluste in der Kindheit und fehlende Zahnanlagen, die die Sprachentwicklung eines Kindes stark beeinträchtigen oder verzögern können.
Deshalb werden mittlerweile auch bei den Milchzähnen immer häufiger Provisorien für Frontzähne eingesetzt, um die gesunde Entwicklung des Kindes zu unterstützen. Meist handelt es sich hierbei um Marylandbrücken (auch Klebebrücken genannt), die als Platzhalter für fehlende oder nicht angelegte Frontzähne dienen. Sie halten die Zahnlücke(n) so lange offen, bis entweder die bleibenden Schneidezähne durchgebrochen sind oder die Lücke mit dauerhaftem Zahnersatz geschlossen werden kann.

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Die Lücken schließen – Brücken und Implantate

Fehlt der komplette Zahn oder ist der Restzahn nach einer Fraktur nicht mehr zu retten und muss gezogen werden, hilft nur noch Zahnersatz – also entweder eine Krone, eine Brücke oder ein Implantat. Eine Krone für Frontzähne kommt immer dann in Frage, wenn die Zahnwurzel und das Dentin des Frontzahnes vollständig und unbeschädigt sind. Denn in diesem Fall ist noch genug Zahnsubstanz vorhanden, um eine Krone sicher aufzunehmen. Die Zahnärztin bzw. der Zahnarzt schleift dann zunächst in einer ersten Behandlung die betroffenen Zähne rundum ab, um Platz für die Krone zu schaffen. Danach wird ein Abdruck des Kiefers genommen und an das Zahnlabor gesendet. Damit die Patientin oder der Patient bis zur Fertigstellung der Kronen für die Frontzähne weiterhin beißen und normal sprechen kann, wird noch in der Praxis ein Provisorium für die Frontzähne angefertigt und eingesetzt. Dieser Übergangs-Zahnersatz kann solange genutzt werden, bis der endgültige Zahnersatz für die Schneidezähne fertiggestellt ist und eingesetzt werden kann.
Muss der Schneidezahn gezogen werden, entsteht eine Zahnlücke, die nicht nur ästhetisch ein Problem darstellt, sondern auch beim Sprechen und Kauen Probleme bereitet. Um diese Lücke zu schließen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Als Zahnersatz für fehlende Schneidezähne eignet sich eine Brücke, eine Marylandbrücke oder eine Implantatkrone.
Bei einer Versorgung mit einer Brücke werden die beiden benachbarten Zähne beschliffen, um die Brücke tragen zu können. Sie bilden also die Brückenpfeiler, an denen die Brücke befestigt wird. Ein solcher Zahnersatz für Schneidezähne ist von langer Haltbarkeit. Allerdings muss für diese Art der Versorgung auch gesunde Zahnhartsubstanz an den Pfeilerzähnen entfernt werden.
Ein Implantat stellt eine besonders hochwertige Versorgung dar, für die keine gesunden Zähne beschliffen werden müssen. Hierbei wird eine künstliche Zahnwurzel aus Titan in den Kieferknochen eingebracht, wo sie im Verlauf von mehreren Monaten verwächst. Auf diese künstliche Zahnwurzel wird nach dem Einheilen eine Zahnkrone aufgesetzt, die optisch nicht von einem echten Zahn unterschieden werden kann. Zwar ist eine solche Versorgung deutlich kosten- und zeitintensiver als eine Zahnbrücke, dafür hat dieser Zahnersatz für Schneidezähne auch entscheidende Vorteile: Das eingewachsene Implantat lässt sich nach der Einheilungsphase wie ein natürlicher Zahn belasten. Zudem verhindert bzw. verzögert die künstliche Zahnwurzel den Knochenabbau im Kiefer.
Fehlender Schneidezahn: Zahlt die Krankenkasse?
Bei Zahnersatz für fehlende Schneidezähne, gleich ob Brücke, Marylandbrücke oder Implantatkrone, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung seit dem Jahr 2005 befundorientierte Festzuschüsse. Damit haben Patientinnen und Patienten die freie Wahl, was die Versorgung angeht. Allerdings müssen sie höhere Behandlungskosten für hochwertigen, über die Regelversorgung hinausgehenden Zahnersatz aus eigener Tasche bezahlen.
Bei Zahnersatz für einen Schneidezahn ist in der Regelversorgung auch eine zahnfarbene Verblendung vorgesehen. So müssen auch Menschen mit geringen finanziellen Eigenmitteln nicht auf eine natürliche Optik verzichten. Die Verblendung erfolgt jedoch nur im sichtbaren Bereich des Zahnes, also auf der Vorder- und Oberseite. Dazu wird in der Regel eine spezielle Keramik verwendet, die nicht nur sehr widerstandsfähig ist, sondern auch besonders natürlich aussieht. Um das zu erreichen, überprüft die Zahnärztin oder der Zahnarzt anhand von genormten Zahnfarbtafeln die Zahnfarbe der umliegenden Zähne und teilt diese dem Dentallabor mit, in dem der Zahnersatz gefertigt wird. So wird gewährleistet, dass der Zahnersatz für den Schneidezahn sich später auch farblich unauffällig in den Mund einfügt und nicht als solcher zu erkennen ist.
05. Juni 2019
Guten Tag Frau Kohler,
bitte wenden Sie sich direkt an einen Zahnarzt, damit dieser sich Ihre aktuelle Mundsituation ansehen kann. Nur ein Arzt kann entscheiden, wie Ihre Lücke am besten versorgt werden sollte. Viele Grüße, Ihre Redaktion vom Online Magazin Die32
04. Juni 2019
Hallo mein Schneidezahn ist draussen und ich würde gerne wissen was das kostet den zu rsetren.
14. August 2017
Guten Tag Frau Owings,
generell ist auch eine Verblendung, beispielsweise mit Veneers, ohne Betäubung möglich. Viele liebe Grüße, Ihre Redaktion vom Online Magazin DIE32
14. August 2017
Ist eine zahnfarbende Verblendung ohne Betäubung möglich? Bitte um Antwort. Mfg