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  • Zahngesundheit

Zahnfreundliche Lebensmittel: Butter, Käse und Leber für gesunde Zähne

Möglichst wenig Zucker essen und zweimal täglich die Zähne putzen: Diese Regeln für Mundgesundheit und Zahnpflege gelten nach wie vor, und wer sich daran hält, tut schon viel Gutes zur Vermeidung von Karies, Zahnschmerzen und Parodontitis. Der australische Zahnarzt Steven Lin glaubt allerdings, dass zahnfreundliche Ernährung für gesunde Zähne sogar noch wichtiger ist als das regelmäßige Zähneputzen. Denn jeder Zahn sei ein lebender Organismus, der vernünftige Ernährung brauche, um das optimale Level an Dentin und Zahnschmelz zu erhalten.

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Ohne die erforderlichen Mineralien und Vitamine, so Lin, könnten die Zähne selbst bei gewissenhaftem Zähneputzen nur schwer gesund bleiben. Denn nicht Zucker, sondern vielmehr ein Mangel an Nährstoffen ist der Hauptfeind gesunder Zähne. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Zahn sich nur sehr langsam regeneriert bzw. remineralisiert. Ist der Zahnschmelz bereits geschädigt, ist der weitere Abbau daher nur noch schwer oder gar nicht mehr aufzuhalten. Wer seine Zähne also richtig pflegen und bis ins hohe Alter schön erhalten wolle, müsse zuallererst seine Ernährung überprüfen – und gegebenenfalls umstellen.

Empfohlene Nahrungsmittel für schöne und gesunde Zähne

Lin setzt bei seinen Ernährungsempfehlungen vor allem auf die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K2. Vitamin A ist wichtig für die Zellerneuerung und -regeneration, den Schutz von Haut und Schleimhäuten und die Speichelproduktion. Nahrungsmittel, die besonders viel Vitamin A enthalten, sind Leber und Fisch, ferner Käse, Eier und Butter.

Das „Knochenvitamin“ Vitamin D sorgt für gesunde Zähne und Knochen und kann vom menschlichen Körper selbst hergestellt werden. Alles, was der Organismus dafür braucht, ist Sonnenlicht bzw. UV-Licht. Allerdings reicht es – anders als früher angenommen – dafür nicht, täglich für 10 Minuten die Hände aus dem Fenster zu halten. Zumindest ein halbstündiger Spaziergang an der frischen Luft sollte es schon sein; im Winter möglichst noch länger, da die Sonne dann weniger Kraft hat und zudem auf viel weniger unverpackte Haut trifft. Vor allem während der kalten Jahreszeit sind darum viele Menschen mit Vitamin D unterversorgt, und das kann sich unter anderem negativ auf die Zahngesundheit auswirken.

Gegensteuern lässt sich mit Lebensmitteln, die zusätzliches Vitamin D liefern, etwa Kalbfleisch, Hering und Eiern. Auch Vitaminpräparate sind sinnvoll, um einer Unterversorgung vorzubeugen. Allerdings sollten auch rezeptfreie Nahrungsergänzungen nicht ohne Plan eingenommen werden. Ärzte und Apotheker können geeignete Produkte empfehlen und geben auch Tipps zur richtigen Dosis und Dauer der Einnahme.

Vitamin E gehört zu den Antioxidantien. Es schützt die Zellen, stärkt das Immunsystem und trägt so auch zu einer ausbalancierten und gesunden Mundflora bei. Enthalten ist Vitamin E in grünen Gemüsen wie Grünkohl und Broccoli, außerdem in vielen Pflanzenölen (z. B. Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl).

Vitamin K2 braucht der Körper, um ausreichend Kalzium aufzunehmen und einzulagern. Das sogenannte Mengenmineral (empfohlene Tagesmenge Kalzium: 600 bis 1000 mg) ist für gesunde Zähne und starke Knochen essenziell. Enthalten ist es unter anderem in Salami und Leber, Butter, Weichkäse und anderen Milchprodukten. Mischköstler und Vegetarier nehmen über (tierische) Milchprodukte zudem Phosphate und Vitamin D auf, die die Zahngesundheit fördern. Veganer brauchen für eine ausreichende Kalziumzufuhr viel (dunkel-)grünes Gemüse (z. B. als grüne Smoothies), angereicherte Sojaprodukte und möglichst kalziumreiche Fruchtsäfte und Mineralwässer.   

Auch Fluorid gehört zu einer zahngesunden Ernährung. Es härtet und remineralisiert den Zahnschmelz und ist darum auch in vielen Zahnpasten enthalten. In der täglichen Ernährung sorgen Fisch, Mineralwasser und Schwarztee für ein Plus an Fluorid. Der Zahnarzt kann Ihnen außerdem sagen, ob es in Ihrer Region sinnvoll ist, zusätzlich fluoridiertes Speisesalz zu verwenden.

Zahnmedizinische Prophylaxe und professionelle Zahnreinigung (PZR)

Gesetzlich Versicherte können (und sollten) ein- bis zweimal pro Jahr kostenlos zur zahnmedizinischen Prophylaxeuntersuchung und Früherkennung in der Zahnarztpraxis gehen. Ergänzend können der Zahnarzt oder das Praxisteam eine professionelle Zahnreinigung durchführen. Bei dieser gründlichen mechanischen Zahnreinigung werden auch Beläge und Verfärbungen entfernt, die bei der täglichen Zahnpflege zu Hause nicht erreicht bzw. beseitigt werden können. Auch die PZR wird ein- bis zweimal pro Jahr empfohlen, um Karies und Parodontitis vorzubeugen oder bei laufenden Zahnbehandlungen beste Erfolge bei möglichst kurzer Dauer oder Heilzeit zu erreichen.  

Weiße Zähne zum Lachen und Strahlen, gesunde Backenzähne zum kräftigen Kauen, vom ersten Milchzahn bis ins hohe Alter: Das wünschen sich wohl fast alle Menschen. Die Zähne richtig zu pflegen und ihnen die richtigen Nähstoffe zu geben erfordert weit weniger Aufwand als das Reparieren eines Zahns oder das Anpassen von Zahnersatz. Und erfreulicherweise nützt eine zahnfreundliche Ernährung nicht nur den Zähnen, sondern beugt Übergewicht und ernährungsbedingten „Zivilisationskrankheiten“ wie Diabetes vor und ist in jedem Fall förderlich für die allgemeine Gesundheit.


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