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Weisheitszahn-OP – Die Zeit danach

Nur wenigen Menschen ist es vergönnt, die eigenen Weisheitszähne zu benutzen. Denn bei vielen sind diese Zähne nicht vollständig angelegt oder haben zu wenig Platz im Kiefer, so dass sie – nach und nach oder alle auf einmal – entfernt werden müssen. Für die gesunde Kaufunktion ist das unproblematisch, denn auch ohne Weisheitszähne lässt sich Nahrung problemlos kauen. Wenn abzusehen ist, dass einer oder mehrere Achter – die Weisheitszähne sind von der Mitte des Gebisses aus gezählt jeweils die achten Zähne in der Zahnreihe – nicht ohne Probleme durchbrechen können, ist eine operative Entfernung durch eine Kieferchirurgin bzw. einen Kieferchirurgen unvermeidlich. Die Operation erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung und ist damit schmerzfrei. Bei besonders ängstlichen oder sensiblen Patientinnen und Patienten kann die Extraktion auch im Dämmerschlaf, unter Vollnarkose oder mit einer Lachgas-Sedierung durchgeführt werden.

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Schmerzen nach der Weisheitszahn-OP

Sollen oder müssen mehrere Weisheitszähne entfernt werden, geschieht dies oft in einer einzigen Operation. Dann müssen Patientinnen und Patienten die Schmerzen und Probleme mit dem Kauen nach der Extraktion nur einmal durchleben. Wie stark die Schmerzen sind und wie lange sie andauern, hängt dabei von vielen Faktoren ab. Etwa davon, wie viel von dem jeweiligen Zahn bereits im Kiefer angelegt und verwachsen war, von der Wuchsrichtung des Zahnes und nicht zuletzt vom Verhalten der Patientin bzw. des Patienten in den Stunden und Tagen nach der Operation.

Hat Ihnen Ihre Oralchirurgin oder Ihr Oralchirurg ein Antibiotikum oder andere Medikamente verschrieben, sollten Sie diese nach deren Angaben einnehmen. Antibiotika müssen Sie generell so lange nehmen, bis die gesamte Menge aufgebraucht ist, selbst wenn die Beschwerden schon nach kurzer Zeit deutlich zurückgegangen sind. Auch ein verschriebenes Schmerzmittel sollten Sie einnehmen, wenn nötig auch mehrmals am Tag. Denn selbst bei einem optimalen Heilungsverlauf sind Schmerzen kaum auszuschließen, doch sie lassen sich mit dem richtigen Schmerzmittel sehr gut beherrschen.

Woher kommen Schmerzen und Schwellungen nach einer Zahn-OP?

Schmerzen und Schwellungen sind nach jedem operativen Eingriff möglich. Wenn der Zahn gezogen oder operativ entfernt wurde, kann die Ärztin oder der Arzt zwar die Wunde im Kiefer vernähen, um die Wundheilung zu beschleunigen und zu verhindern, dass Speisereste oder Bakterien eindringen. Trotzdem kommt es nach der Operation häufig zu einer schmerzhaften Schwellung des betroffenen Areals. Das liegt vor allem daran, dass bei der Zahnextraktion auch das umliegende Weich- und Knochengewebe in Mitleidenschaft gezogen wird und erst einmal Zeit braucht, um sich zu erholen.

Ist der Weisheitszahn zwar im Knochen angelegt, hat aber noch nicht die Kauebene erreicht, muss er aus dem Knochen herausgefräst werden. Hierdurch wird das Knochengewebe zusätzlich traumatisiert, es braucht also länger, um abzuheilen.

Im Allgemeinen erreicht die Schwellung am dritten Tag ihren Höhepunkt. Oftmals zeigen sich dann auch sichtbare bläuliche Verfärbungen (Hämatome) auf den Wangen. Durch die Schwellung fällt es einigen Menschen in den ersten Tagen schwer, den Mund vollständig zu öffnen. Auch das ist ein vollkommen normales Symptom nach einer Weisheitszahn-Entfernung.

Übrigens gehen Schwellung und Schmerzen im Oberkiefer meist schneller zurück, da dieser besser durchblutet wird als der Unterkiefer.

Welche Schmerzmittel sind nach einer Weisheitszahn-OP geeignet?

In den ersten Tagen nach der Operation sollten Sie gegen die Schmerzen ein Schmerzmittel einnehmen. Denn auch bei einer problemlosen Extraktion der Weisheitszähne können Schmerzen auftreten, die im Schmerzgedächtnis gespeichert werden, wenn Sie sie nicht mit einem Analgetikum bekämpfen. Die Dauer und Häufigkeit der Einnahme sollten Sie mit Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt besprechen. In der Regel klingen die Schmerzen jedoch innerhalb einer Woche vollständig ab.

Wichtig: Als Schmerzmittel gänzlich ungeeignet ist der Wirkstoff Acetylsalicylsäure, der etwa im bekannten Schmerzmittel Aspirin enthalten ist. Dieses Schmerzmittel wirkt blutverdünnend und kann so das Verschließen der Wunde im Mund verzögern und Nachblutungen auslösen.

Besonders gut geeignet ist dagegen der Wirkstoff Ibuprofen, der bis zu einer Dosierung von 400 mg rezeptfrei in jeder Apotheke bezogen werden kann. In einer Umfrage der Website Weisheitszaehne-op.de wurden 713 Patientinnen und Patienten befragt, welches Schmerzmittel ihnen tatsächlich gegen die Schmerzen geholfen habe. Rund 80 Prozent nannten dabei Ibuprofen in verschiedenen Dosierungen. Denn dieses Schmerzmittel wirkt auch Entzündungen entgegen. Bei empfindlichen Menschen kann es allerdings Magenbeschwerden auslösen. 

Der Heilungsprozess nach einer Zahn-OP

Am wichtigsten nach einer Weisheitszahn-OP ist, dass Sie Ihrem Körper ausreichend Zeit lassen, sich selber zu heilen. Gehen Sie am Tag der Operation und auch an den nächsten Tagen nicht arbeiten, sondern schonen Sie sich. Körperlich anstrengende Tätigkeiten sollten Sie nur in Rücksprache mit Ihrer Zahnärztin bzw. Ihrem Zahnarzt durchführen, der den Heilungsverlauf nach etwa einer Woche überprüft. 

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Wie verheilt die Wunde im Mund am schnellsten?

Spülen Sie in den ersten Tagen nach der Zahnentfernung den Mund nicht kräftig aus, denn in der Wunde muss sich zunächst ein Pfropf bilden, ähnlich dem Verschorfen von Wunden auf trockener Haut. Dieser Pfropf benötigt im feuchten Milieu einige Tage, bis er fest genug ist. Die Zeit sollten Sie ihm geben und ihn nicht durch Mundspülen vorzeitig entfernen. Und natürlich sollten Sie Ihre anderen Zähne genauso regelmäßig und gründlich wie vor der Operation putzen, um die Wundheilung positiv zu beeinflussen.

Seien Sie aber besonders vorsichtig, wenn Sie die Zähne putzen. Denn wenn Sie das empfindliche Gewebe mit der Zahnbürste berühren, kann das sehr schmerzhaft sein. Verwenden Sie am besten eine Zahncreme mit einem milden Geschmack oder verwenden Sie in den ersten Tagen Kochsalz anstelle von Zahnpasta. Sobald die Schwellung nachlässt, können Sie beim Zähneputzen auch die hinteren Backenzähne wieder problemlos erreichen. Trotzdem sollten Sie es nicht übertreiben. Erst wenn die Fäden gezogen sind, können Sie wieder wie sonst Ihre Zähne putzen und dabei auch Ihre gewohnte Zahncreme verwenden.

Essen und Trinken nach der Zahn-OP?

Solange die Betäubung wirkt, sollten Sie aufs Essen und Trinken komplett verzichten. Denn es besteht die Gefahr, dass Sie sich beim Kauen unabsichtlich verletzen, weil Sie kein Gefühl in Zunge und Wangen haben. Ist die Betäubung vollständig abgeklungen, können Sie zwar wieder gefahrlos essen, werden jedoch den Mund nur ein kleines Stück öffnen können. Und auch das Kauen wird Ihnen in den ersten Tagen nach der Operation schwerer fallen. Das sollten Sie bei der Wahl der Lebensmittel beachten.

Milchprodukte aller Art sind strikt verboten, solange Sie das verordnete Antibiotikum einnehmen. Denn die darin enthaltenen Milchsäurebakterien können Entzündungen hervorrufen und den Heilungsprozess verzögern. Daher sollten Sie auch nach dem Absetzen des Antibiotikums 3 bis 4 Tage lang auf den Verzehr von Milch, Joghurt, Quark, Butter und Käse verzichten.

Und auch, wenn es schwerfällt: Raucherinnen und Raucher sollten möglichst so lange ganz auf Zigaretten, Tabak oder die E-Zigarette verzichten, bis die Wunden im Mund vollständig verheilt sind. Rauchen verzögert die Wundheilung und kann im ungünstigsten Fall weitere Komplikationen zur Folge haben. Daher ist es besser, einige Tage komplett aufs Rauchen zu verzichten.

Ebenfalls strikt verboten sind Alkohol und Koffein. Beides kann die Wundheilung beeinträchtigen und Entzündungen hervorrufen. Zudem erhöhen Kaffee, schwarzer Tee und Alkohol den Blutdruck, wodurch die Wunden im Mund nachbluten können. Warten Sie also ab, bis die Schwellung zurückgegangen ist und die betroffenen Areale im Mund sich wieder normal anfühlen.

Generell sollten Sie darauf achten, dass Sie möglichst weiche oder flüssige Nahrung zu sich nehmen, da die Kaufunktion in den ersten Tagen und Wochen nach der Operation eingeschränkt ist. Die folgende Liste stellt Ihnen Lebensmittel und Getränke vor, die nach einer Weisheitszahn-OP bedenkenlos verzehrt werden können:

 

Empfehlenswerte Lebensmittel

Zu vermeidende Lebensmittel

Klare Brühen und passierte Suppen

Scharf gewürzte Speisen

Weiches Brot ohne Kruste

Heiße Lebensmittel

Püriertes Gemüse, z. B. Kartoffelpüree

Harte oder zähe Nahrungsmittel

Rührei

Fruchtsäfte

Nudeln, weichgekocht

Kohlensäurehaltige Getränke

Reis, weichgekocht

 

Lauwarmer Kamillentee

 

Stilles Wasser

 

Wann werden die Fäden gezogen?

Nach etwa einer Woche, in einigen Fällen auch erst nach 10 oder mehr Tagen, können die Fäden gezogen werden. Selbstauflösende Fäden, wie sie bei anderen Operationen bisweilen eingesetzt werden, sind bei Wunden im Mund nicht sinnvoll. Darum müssen die Fäden nach dem Abheilen der Wunden entfernt werden. Das Ziehen der Fäden sollten Sie auf jeden Fall einer Ärztin oder einem Arzt überlassen, der dazu in der Regel die Oberfläche des Zahnfleisches mit einem Oberflächenanästhetikum kurzzeitig betäubt. So ist sichergestellt, dass Sie beim anschließenden Fadenziehen keine Schmerzen verspüren. Sind die Fäden komplett entfernt, kann die Wunde endgültig zuheilen. Das dauert dann in der Regel eine weitere Woche. 

Zahn-OP: Wann darf ich wieder Sport treiben?

Für die Dauer von zwei Tagen nach der Operation im Mund sollten Sie sich komplett schonen und alle körperlich anstrengenden Aktivitäten vermeiden. Auch danach sollten Sie kürzer treten, bis die Fäden gezogen sind, und sich erst dann langsam wieder an Ihr gewohntes Sportpensum gewöhnen.

Auf kontaktintensive Sportarten wie Fußball, Kampfsport o. Ä., bei denen die Gefahr besteht, dass der Kiefer getroffen wird, sollten Sie noch einige Wochen länger verzichten. Sprechen Sie am besten mit Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt – er kann Ihnen ganz genau sagen, wann Ihr Kiefer wieder vollständig verheilt und der Kieferknochen wieder voll belastbar ist. 

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