Wasserqualität auf Reisen - Zahnpflege mit unangenehmen Folgen?
Nicht nur passionierte Weltenbummler und Vielreisende kennen das Problem: In vielen Urlaubsländern ist die Qualität des Leitungswassers deutlich schlechter als in Deutschland. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind rund 80 Prozent der Reiseerkrankungen Folgen des Kontakts mit unsauberem Wasser. Darin können sich beispielsweise Kolibakterien, Darmparasiten, Wurmeier oder Salmonellen befinden, die zu Magen-Darm-Infektionen und Durchfallerkrankungen führen können. Auch Pestizide und gefährliche Viren, die unter anderem Hepatitis A und E oder Polio (Kinderlähmung) verursachen, werden häufig über das Leitungswasser oral aufgenommen, etwa beim Zähneputzen. Am gefährlichsten ist das unsaubere Wasser, wenn es verschluckt bzw. getrunken wird. Doch viele Erreger sind auch gefährlich, wenn sie nur kurz in den Mund gelangen – selbst wenn das unsaubere Wasser zuletzt wieder ausgespuckt wird.

Zahnpflege auf Reisen: In welchen Ländern muss ich besonders vorsichtig sein?

In Deutschland, Skandinavien, Polen, Ungarn, den USA, Kanada, Island, Australien und Neuseeland, der Schweiz, Großbritannien und Japan ist das Leitungswasser in der Regel ohne Bedenken trinkbar. Dagegen besteht in Spanien, der Türkei, Russland, Südamerika, Mexiko, Indien, China, Korea, Hongkong, Malaysia, Taiwan, Singapur, Thailand, Vietnam sowie in vielen Ländern Afrikas und Arabiens ein erhöhtes Risiko für Reiseinfektionen durch unsauberes Trinkwasser. Oft ist das Problem bereits am starken Chlorgeruch des Wassers zu erkennen. Doch das Chlor selbst, das dem Wasser zum Abtöten von Keimen zugesetzt wird, ist längst nicht so gefährlich wie die Keime und Schadstoffe, die sich weder durch Geruch noch durch Geschmack verraten. Viele davon, zum Beispiel Pestizide oder giftige Schwermetalle, sind auch durch Abkochen des Wassers nicht zu beseitigen.
Eine oft unterschätzte oder übersehene Gefahrenquelle sind Cocktails und Eiswürfel in Kaltgetränken. Auch beim Essen unterwegs, etwa bei verlockend duftenden Garküchen und exotischem Streetfood, vergessen viele ihre guten Vorsätze und greifen zu. Doch Touristen, die sich zuverlässig vor Gesundheitsrisiken und Infektionen schützen möchten, sollten sich darüber im Klaren sein, dass hierfür in aller Regel Leitungswasser verwendet wird. Und dass schon ein wenig Alkohol oder das Erhitzen einiger Essenszutaten ausreicht, um Keime abzutöten oder Schadstoffe zu neutralisieren, ist leider ein Irrtum.
Quelle: Reisemedizinisches Zentrum am Bernhard-Nocht-Institut (MD Medicus Reise- und Tropenmedizin GmbH)
Ihr kostenloses Infopaket enhält:
- Zahnersatz-Ratgeber mit Sparinformationen
- 4 Adressen von Zahnarztpraxen in Ihrer Umgebung
- Preisbeispiele
- Häufig gestellte Fragen