Was ist eine Prothesenstomatitis?
Eine so genannte Stomatitis (auch als Mundkarthar bekannt, von griechisch: Stoma = Mund) ist eine Entzündung der Mundschleimhaut. Sie äußert sich durch Schmerzen, Schwellungen oder Geschwüre, eine Rötung des betroffenen Gebiets, Brennen oder Juckreiz, Zahnfleischbluten oder auch durch einen verstärkten Speichelfluss. Eine solche Mundschleimhautentzündung kann sowohl eine eigene Krankheit darstellen, aber auch als Nebenwirkung einer Therapie oder Medikation auftreten. Auslöser kann jedoch auch eine schlecht sitzende Prothese sein, in einem solchen Fall spricht man von einer Prothesenstomatitis.
Scharfe Kanten oder Druckstellen können Prothesenstomatitis verursachen
Verschiedene biologische Veränderungen des Körpers mit zunehmendem Alter können zur Folge haben, dass ehemals perfekt sitzender Zahnersatz oder Prothesen nicht mehr optimalen Halt im Kiefer finden. Die Konsequenz können Druckstellen sein, die in der Folge zu weiteren Problemen führen. Etwa, wenn Bakterien eindringen und sich vermehren, was bei unzureichender Mundhygiene leicht passieren kann. In der Folge kann sich dann auch noch eine Parodontitis, also eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates, ausbilden.
Die Zahnmedizin unterscheidet drei Typen von Prothesenstomatitis:
- Typ 1: eine nur lokal ausgeprägte Form mit vereinzelten roten Flecken
- Typ 2: eine generalisierte Form mit diffuser Rötung im Bereich der Schleimhaut, die durch die Prothese abgedeckt wird
- Typ 3: eine ausgedehnte Entzündung mit warzen- oder knochenförmiger Beschaffenheit
Als tatsächlicher Auslöser der Prothesenstomatitis gilt in den meisten Fällen übrigens kein Bakterium, sondern vielmehr ein Pilz, genauer die Gattung Candida albicans, eine Hefepilz-Art. Was in Bier oder Brot gerne gesehen ist, kann im Bereich der Mundhöhle zu den genannten Symptomen einer Prothesenstomatitis führen.
Was hilft bei Prothesenstomatitis?
Wer Anzeichen einer Prothesenstomatitis bei sich bemerkt, sollte sofort einen Termin bei seinem behandelnden Zahnarzt vereinbaren. Dieser kann im Rahmen einer Untersuchung feststellen, ob sich etwa der Kiefer verändert hat, wodurch die Prothese nicht mehr optimal sitzt. Neben der Behandlung der Entzündung mit einem geeigneten Präparat (Mundspülung oder Lutschtabletten mit Chlorhexidin) kann der Zahnarzt mit einer Unterfütterung der Prothese den Halt im Mundraum wieder verbessern. Zudem kann er die Prothese professionell reinigen und so sicherstellen, dass sie beim erneuten Einsetzen frei von Krankheitserregern ist.
Noch wichtiger ist jedoch die Vorbeugung, denn eine gute Mund- und Prothesenhygiene verhindert wirkungsvoll, dass sich Keime und Pilze auf der Prothese festsetzen und ausbreiten können. Um effizient vorzubeugen, sollte die Prothese nach jedem Essen herausgenommen und manuell mit einer geeigneten Zahnbürste gereinigt werden. Nur so wird sichergestellt, dass sich Pilze und Bakterien nicht ungehindert vermehren und die Mundflora beeinträchtigen.
Besondere Aufmerksamkeit brauchen Prothesen, die raue Stellen aufweisen. Diese sollten beim Zahnarzt professionell geglättet werden, da sich auf solchen Stellen Pilze und Bakterien besonders gut festsetzen können. Aus diesem Grund sollte die Prothese auch nicht häufiger als einmal pro Woche in einem Reinigungsbad gelagert werden, da dieses das Material angreifen und aufrauen kann. Besser und schonender ist die gründliche Reinigung mit einer speziellen Prothesenbürste.
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