Was ist Amalgam?
Amalgam – zahnmedizinische Grundversorgung mit Nachteilen
Amalgam wird vom Zahnarzt eingesetzt, um durch Karies verursachte Löcher in den Zähnen zu verschließen. Bei dem seit rund 200 Jahren verwendeten Füllmaterial handelt es sich um eine metallhaltige Verbindung, die aus pulverfeinem Zinn, Silber und Kupfer sowie flüssigem Quecksilber hergestellt wird. Durch die Vermischung von Pulver und Quecksilber entsteht eine formbare Paste, die nach wenigen Stunden vollständig ausgehärtet und belastbar ist. Umgangssprachlich werden solche Füllungen häufig auch Amalgamplomben genannt, da hierdurch Löcher quasi versiegelt werden.Das Amalgam wird kurz vor der Verwendung direkt in der Praxis hergestellt. Das geschieht heute nicht mehr von Hand, sondern mithilfe eines speziellen Gerätes, das die beiden Komponenten vermischt und so das gebrauchsfertige Amalgam liefert. Es wird in das abgeschliffene, vollständig von Karies befreite Loch im Zahn eingefüllt und vom Zahnarzt angepasst.Bereits nach einer Stunde ist die Fläche belastbar, nach 24 Stunden ist die Masse durchgehärtet und auch mit hohem Kaudruck belastbar.
Amalgam – zahnmedizinische Grundversorgung mit Nachteilen
Umstrittene Amalgamfüllungen
Trotz des hohen Anteils an hochgiftigem Quecksilber und der Beimischung anderer, für sich genommen giftiger oder zumindest gesundheitsschädlicher Metalle gehört Amalgam weltweit zu den am häufigsten verwendeten Zahnfüllungen. Es ist kostengünstig, widersteht dauerhaft auch hohem Kaudruck, ist bruchfest und lange haltbar. Daher stellen Amalgamfüllungen in Deutschland die so genannte zahnmedizinische Grundversorgung im kaudrucktragenden Seitenzahnbereich. Eine konkrete Gesundheitsgefährdung konnte in zahlreichen internationalen Studien wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesen werden. Lediglich bei Patienten mit geschädigten Nieren oder einer (seltenen) Allergie auf Quecksilber sowie bei schwangeren und stillenden Frauen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Zahnfüllungen aus Kunststoff.
Dennoch gibt es viele Patienten, die kein Amalgam in ihrem Mund haben wollen, denn der einfach zu verarbeitende Füllstoff hat auch Nachteile. So kann Amalgam nicht eingefärbt werden und eignet sich daher nur für die Versorgung im nicht sichtbaren Bereich der Zähne. Ein metallischer Geschmack im Mund ist charakteristisch für Amalgamfüllungen, zudem kann der Füllstoff mit anderen Metallen im Mund (Goldkrone, Piercing) reagieren.Zudem kann sich Amalgam im Laufe der Jahre verändern und schrumpfen. An den dann entstehenden Lücken kann sich neue Karies bilden, daher müssen Patienten mit Amalgamfüllungen diese regelmäßig von ihrem Zahnarzt überprüfen lassen.
Um die Oberflächenbeschaffenheit der Amalgamfüllung zu verbessern, empfiehlt es sich, ein paar Tage nach dem Einsetzen die Füllung beim Zahnarzt polieren zu lassen. So wird die Oberfläche glatt, was das Mundgefühl verbessert und es Kariesbakterien schwerer macht, sich daran festzusetzen.
Es geht auch ohne Amalgam
Wer eine Alternative zu Amalgam sucht, kann beim Zahnarzt in der Regel auch eine Versorgung mit Kunststoff erhalten. Allerdings muss er dann die zusätzlichen Kosten aus eigener Tasche finanzieren. Außerdem sind Kunststofffüllungen im Vergleich zu Amalgam weniger langlebig und müssen daher häufiger als die Metallfüllungen erneuert werden. Und nicht zuletzt sind viele Kunststoffe noch nicht endgültig erforscht: Kritiker warnen vor dem Risiko einer Allergie oder anderer unerwünschter Reaktionen auf den Kunststoff.
Eine ganzheitliche und dauerhafte Versorgung stellen In- und Onlays aus Gold oder Keramik dar, die exakt nach Maß angefertigt und dann fest eingeklebt werden. Sie sind deutlich länger haltbar als Kunststoff und bieten dazu das geringste Allergierisiko aller Füllungen. Allerdings muss der Patient für eine solche Versorgung häufiger zum Zahnarzt, denn neben der eigentlichen Zahnbehandlung müssen Abdrücke genommen und das In- oder Onlay abschließend eingesetzt werden. Dennoch ist diese Versorgung für immer mehr Patienten erste Wahl, obwohl sie auch dafür nur den gesetzlichen Festzuschuss ihrer Krankenkasse erhalten und für alle weiteren Kosten selber aufkommen müssen.
Wichtig für die Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch ist die regelmäßige Zahnpflege. Auch bei bereits geschädigten Zähnen darf diese nicht vernachlässigt werden, um einen weiteren Abbau gesunder Zahnsubstanz zu verhindern und möglichst lange kraftvoll zubeißen und unbeschwert lachen zu können.
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