Was hilft bei Zahnschmerzen?
Sie kommen oftmals, wenn man nicht damit rechnet und können die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen: Zahnschmerzen. Die Ursachen für Schmerzen im Mund und an den Zähnen können sehr unterschiedlich sein, und ebenso gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, mit Zahnschmerzen umzugehen. Angefangen bei Schmerzmitteln aus der Apotheke, die zumindest den oft sehr dominierenden Zahnschmerz dämpfen sollen bis zu Hausmitteln, die seit Generationen bekannt und bewährt sind. Und natürlich der Besuch beim Zahnarzt, der insbesondere bei länger anhaltenden oder besonders intensiven Schmerzen angeraten ist.
Zahnschmerzen entstehen häufig durch eine Reizung oder Entzündung des Zahnnervs, können jedoch auch durch Entzündungen im Kiefer oder Zahnfleisch, durch Zahnfehlstellungen oder eine Fraktur des Zahnes entstehen. Des Weiteren können Zahnschmerzen auch komplett andere Ursachen haben, die nicht im Kiefer zu finden sind. Etwa als Folge von Viruserkrankungen wie Gürtelrose, Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder im Mittelohr. Selbst ein Herzinfarkt oder Angina pectoris können bis in den Unterkiefer ausstrahlen und sich in Form von schmerzenden Zähnen äußern.
Aus diesem Grund sollten Sie bei Zahnschmerzen möglichst schnell einen Zahnarzt aufsuchen, insbesondere dann, wenn die Schmerzen mehrere Stunden andauern oder sich im Laufe der Zeit verschlimmern. Die meisten Zahnärzte behandeln Schmerzpatienten auch ohne Termin, der zahnärztliche Notdienst sogar am Wochenende.
Um die Wartezeit zu überbrücken und beispielsweise bei nächtlichen Zahnschmerzen die Nacht möglichst schmerzfrei zu überstehen, können Sie mit einem geeigneten Schmerzmittel zumindest die Intensität der Schmerzen dämpfen. Doch nicht jedes frei verkäufliche Schmerzmittel eignet sich gleich gut.
Schmerzmittel gegen Zahnschmerzen
Bei akuten oder chronischen Zahnschmerzen können Schmerzmedikamente für eine schnelle und zumindest temporäre Besserung des Befindens sorgen. Lassen Sie sich jedoch vor der Einnahme besser durch Ihren Zahnarzt, Hausarzt oder Apotheker über mögliche Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beraten.
Wenn Sie bereits wissen, dass die Zahnschmerzen von einem nicht erhaltungswürdigen Zahn verursacht werden, der in absehbarer Zeit entfernt werden soll, sollten Sie auf die Einnahme von Acetylsalicylsäure verzichten. Dieses Präparat verdünnt das Blut, daher kann es bei der Einnahme vor oder direkt nach einer Zahnextraktion zu schweren Blutungen kommen.
Generell gilt auch bei rezeptfrei erhältlichen Medikamenten, dass diese selbst bei bestimmungsgemäßem Gebrauch unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Nehmen Sie daher Schmerzmittel nicht länger als erforderlich ein und halten Sie sich an die im Beipackzettel empfohlene Dosierung, sowohl was Einzeldosen als auch die Tageshöchstdosis angeht.
Die folgende Tabelle stellt Ihnen die gebräuchlichsten Schmerzmedikamente vor. Die meisten dieser Wirkstoffe sind ohne Rezept erhältlich, lediglich Präparate mit dem relativ neuen Wirkstoff Etoricoxib sind verschreibungspflichtig.
Wirkstoff | Indikation | Anmerkungen |
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Acetylsalicylsäure (ASS) | Akute oder chronische Zahnschmerzen | Verdünnt das Blut, nicht vor einer Operation einnehmen |
Paracetamol | Akute oder chronische Zahnschmerzen | Wirkt nur eingeschränkt gegen Zahnschmerzen, geeignet für Schwangere |
Ibuprofen | Akute oder chronische Zahnschmerzen | Beschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel auslösen |
Diclofenac | Akute oder chronische Zahnschmerzen | Kann Magen-Darm-Beschwerden auslösen |
Diclofenac | Kann Magen-Darm-Beschwerden auslösen | Kann Magen-Darm-Beschwerden auslösen
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Gibt es wirksame Hausmittel gegen Zahnschmerzen?
Um akute Zahnschmerzen einzudämmen, müssen Sie nicht unbedingt auf Medikamente zurückgreifen, oft helfen auch bewährte Hausmittel. Wir haben für Sie eine Liste dieser Hausmittel zusammengestellt:
- Kältekompresse
- Kamillentee
- Teebaumöl
- Nelkenöl
Kälte hilft bei Schmerzen, da es die Nervenbahnen betäubt und so die Schmerzweiterleitung hemmt. Legen Sie eine Kältekompresse von außen auf die schmerzende Stelle und belassen Sie diese für einige Minuten dort.
Bei Entzündungen im Mund helfen oft Spülungen, beispielsweise mit einem Kamillentee. Auch hochprozentiger Alkohol wirkt desinfizierend und kann so helfen, die Schmerzursache zu bekämpfen.
Teebaumöl ist ein sehr stark desinfizierend wirkendes ätherisches Öl, verwenden Sie es daher nur in geringen Dosen. Bringen Sie einige Tropfen auf einen Wattebausch auf und tupfen Sie damit die schmerzende Stelle ab oder beißen Sie darauf, um die Schmerzen zu mindern.
Eine ähnliche Wirkung hat auch die Gewürznelke, die bereits seit Generationen als natürliches Schmerzmittel bei Zahnschmerzen bekannt ist. Kauen Sie auf einer Nelke oder nutzen Sie Nelkenöl aus der Apotheke, um die schmerzende Stelle einzureiben.
Werden die Zahnschmerzen nicht besser, dann ab zum Zahnarzt
Schmerzmittel aus der Apotheke oder Hausmittel können die eigentliche Ursache für Zahnschmerzen nicht beseitigen. Wenn Ihnen also ein Zahn über längere Zeit und immer wieder Schmerzen bereitet, müssen Sie zum Zahnarzt, um die Ursache zu ermitteln und richtig behandeln zu können. Nur so können Sie verhindern, dass beispielsweise eine Karies sich weiter ausbreitet und immer mehr gesunde Zahnsubstanz schädigt.
Im schlimmsten Fall kann sich der Zahnnerv entzünden, was nicht nur mit stärkeren Schmerzen einhergeht, sondern zur Folge hat, dass der Zahn abstirbt und nur noch durch eine Wurzelbehandlung gerettet werden kann.
Was ist mit Zahnschmerzen durch Zahnersatz?
Mit zunehmendem Lebensalter werden immer mehr Menschen mit Zahnersatz versorgt, um beispielsweise fehlende oder geschädigte Zähne zu ersetzen und die Kaufunktion eines gesunden Kiefers wieder herzustellen. Angefangen bei Füllungen, mit denen kariöse Stellen am Zahn behandelt werden über Kronen und Brücken bis zu Prothesen oder Implantaten.
Dieser Zahnersatz wird exakt an die jeweiligen Bedingungen im Mund des Patienten angepasst, dennoch kann es im Laufe der Zeit passieren, dass ehemals perfekt sitzender Zahnersatz nicht mehr richtig sitzt. Wenn etwa Zähne im Mund fehlen, kann sich auch die Lage der verbliebenen Zähne verändern, so dass beispielsweise eine Prothese oder eine Brücke zusätzlichen Druck auf der gegenüberliegenden Zahnreihe erzeugt. Das kann den Zahnnerv oder das Zahnfleisch reizen und für Schmerzen sorgen, die bis zu den Ohren hochziehen können.
In einem solchen Fall sollten Sie möglichst schnell zu Ihrem behandelnden Zahnarzt und die genaue Ursache für die Schmerzen abklären. Denn ein solcher Druck auf die Zähne stellt einen dauerhaften Stress dar, der im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass selbst ein gesunder Zahn sich entzünden und in der Folge absterben kann.
Bei herausnehmbarem Zahnersatz können Schmerzen aufgrund von Veränderungen des Kiefers entstehen, auch hier hilft der Zahnarzt. Er prüft den Sitz der Prothese und kann diese nötigenfalls anpassen, um wieder eine optimale Passform zu gewährleisten. Auch eine gründliche Reinigung kann bereits helfen, denn Ablagerungen auf der Prothese können das Zahnfleisch reizen und entzünden und so Schmerzen verursachen.