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Vitamin K2: Retter vor Osteoporose und Parodontitis

Vitamine sind organische Verbindungen, die im menschlichen Körper lebenswichtige Funktionen übernehmen, jedoch nicht vom Körper selbst hergestellt werden können. Sie müssen daher durch die Nahrung oder auf andere Weise zugeführt werden und können bei einer Unterversorgung zu Mangelerscheinungen führen. Das bekannteste Vitamin ist sicherlich das Vitamin C, das beispielsweise in Zitrusfrüchten, Paprika und Zwiebeln enthalten ist. Es ist, wie die meisten Vitamine, wasserlöslich und kann darum nur in geringen Mengen im Körper gespeichert werden. Die fettlöslichen Vitamine A, D und E können hingegen im Fettgewebe eingelagert und so besser bevorratet werden.

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Das eher unbekannte Vitamin K (das zudem in mehreren unterschiedlichen Formen auftritt) ist ebenfalls fettlöslich, kann jedoch trotzdem vom Körper nur in geringem Maße gespeichert werden. Vitamin K1 (Phyllochinon) ist für die Leberfunktion von besonderer Bedeutung und unterstützt die Blutgerinnung, während Vitamin K2 im gesamten Organismus wirkt und als Aktivator von verschiedenen Proteinen wirkt, die an der Verstoffwechselung von Kalzium beteiligt sind. Es aktiviert Osteocalzin, das für die Mineralisierung von Knochen und Zähnen benötigt wird, und hat damit eine wesentliche Funktion für deren Gesunderhaltung. Eine dauerhafte Unterversorgung mit Vitamin K2 kann zu Osteoporose (Knochenschwund) führen, einer Erkrankung des Skeletts, bei der die Knochen schleichend an Knochenmasse, Festigkeit und generell an Struktur verlieren. Dieser Prozess kann sich über Jahre hinziehen und ist für Betroffene mit zunehmenden Schmerzen und einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche (Frakturen) verbunden Risikofaktoren für die Entstehung von Osteoporose sind Bewegungsmangel, eine ungesunde Ernährung, ein zu geringes Körpergewicht und Rauchen. Zudem sind vor allem Frauen in und nach den Wechseljahren überdurchschnittlich häufig von Osteoporose betroffen. Und da sämtliche Knochensubstanz im Körper reduziert wird, können durch diese Erkrankung auch die Zähne in Mitleidenschaft gezogen werden. Denn auch der Kieferknochen bleibt vom schleichenden Knochenschwund nicht verschont, so dass die Zähne immer weniger Halt im Kiefer finden und – unabhängig von ihrem Erhaltungszustand – komplett ausfallen können. Besonders aufpassen müssen Menschen, die bereits unter einer mehr oder weniger ausgeprägten Parodontitis (umgangssprachlich auch falsch als „Parodontose“ bezeichnet) leiden, also einer bakteriell bedingten Entzündung des Zahnhalteapparates. Denn eine unbehandelte Parodontitis nistet sich immer tiefer am Zahnfleischsaum ein, wodurch sich das Zahnfleisch immer weiter zurückzieht. Die Folge sind nicht nur freiliegende Zahnhälse, die besonders schmerz- und kariesempfindlich sind, sondern auch ein zunehmender Verlust an Halt. 

Vitamin K kann bei Osteoporose und Parodontitis helfen

Die fettlöslichen K-Vitamine gelten als echte Retter bei Osteoporose und Parodontitis. Insbesondere das Vitamin K2 ist hier von besonderer Bedeutung. Denn die Versorgung mit Vitamin K1 kann durch eine ausgewogene Ernährung meist problemlos sichergestellt werden: Der geschätzte tägliche Bedarf eines Erwachsenen liegt neuesten Studien zufolge bei etwa 150-200 µg, 100 Gramm frischer grüner Salat enthalten etwa 315 µg, Grünkohl sogar 817 µg pro 100 Gramm.

Wer sich also mit frischem Gemüse ernährt, ist in aller Regel ausreichend mit Vitamin K1 versorgt. Anders sieht es bei Vitamin K2 aus, das zu weiten Teilen nicht über die Nahrung aufgenommen, sondern im Körper von Darmbakterien hergestellt wird. Studien legen den Schluss nahe, dass eine gesunde Darmflora einen signifikanten Beitrag zu einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin K2 leistet. Allerdings sorgen vor allem eine dauerhafte Fehlernährung sowie eine hohe Belastung mit Antibiotika dafür, dass die Darmflora bei vielen Menschen nicht in einem idealen Gleichgewicht ist.

Die gute Nachricht: Auch wenn Vitamin K2 in Lebensmitteln nur in geringen Dosen vorhanden ist (Gänseleber beispielsweise enthält 365 pro 100 g, Hartkäse 77 µg und Weichkäse 57 µg), kann es in Form von Vitaminpräparaten zugeführt und so ein Mangel beseitigt werden. Dabei empfiehlt es sich, eine Kombination der Vitamine D und K2 einzunehmen, da die beiden fettlöslichen Vitamine sich ergänzen und gemeinsam zu einer besseren Versorgung mit Kalzium beitragen. Zudem legen Studienergebnisse nahe, dass K2 unbedingt dann eingenommen werden sollte, wenn eine zusätzliche Versorgung mit Vitamin D erfolgt, da eine Überversorgung mit Vitamin D sogar schädliche Konsequenzen haben kann.

Übrigens gilt Vitamin K2 nicht nur als Retter vor Osteoporose und Parodontitis, sondern es ist auch eine starke und wirkungsvolle Waffe gegen Arteriosklerose, eine der häufigsten Ursachen für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Wer also bereits unter Osteoporose oder Arteriosklerose leidet, sollte seine Vitamin K2-Versorgung durch ein geeignetes Nahrungsergänzungsmittel verbessern. Das gilt jedoch nicht, wenn blutverdünnende Medikamente wie Acetylsalicylsäure („Aspirin“) oder Marcumar eingenommen werden, denn Vitamin K2 wirkt der Blutverdünnung entgegen. In diesen Fällen sollte unbedingt der Hausarzt eingeschaltet und befragt werden. Wer hingegen keine solchen Medikamente regelmäßig einnimmt, kann Vitamin K2 auch dauerhaft als Nahrungsergänzung zu sich nehmen und so einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Knochen und Zähne gesund zu erhalten.  


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