Ursachen für freiliegende Zahnhälse
Bei gesunden Zähnen und Zahnfleisch ist der Zahnnerv durch den Zahnschmelz und das umgebende Zahnfleisch bestens geschützt. Der bis zum Zahnfleischrand reichende Zahnschmelz schützt die empfindlichen Dentinkanälchen, die sich wie feine Äste durch das weiche Dentin ziehen und von der Oberfläche bis in das Zahnmark verlaufen. Freiliegende Dentinkanälchen übertragen chemische und physikalische Reize (wie Kälte, Wärme, Säure, Zucker) an den Zahnnerv, der dann entsprechend mit einem schmerzhaften Ziehen reagiert.
An den Zahnhälsen, also dem Übergang vom sichtbaren Zahn zur Wurzel, ist keine schützende Schmelzschicht vorhanden, die Dentinkanälchen liegen hier also frei und werden ausschließlich durch das umgebende Zahnfleisch geschützt. Solange das Zahnfleisch intakt und gesund ist, können die Reize nicht direkt auf den Zahn und den innenliegenden Nerv übertragen werden. Wenn jedoch das Zahnfleisch sich zurückzieht, werden die Kanälchen freigelegt und reagieren in der Folge empfindlich auf direkten Kontakt – etwa beim Essen oder Trinken.
Mögliche Gründe für Zahnfleischrückgang
Eine Hauptursache für freiliegende Zahnhälse ist Parodontitis, also eine Erkrankung des Zahnhalteapparates. Hierbei entwickelt sich eine chronische Entzündung, in deren Verlauf sich das Zahnfleisch immer weiter zurückzieht, mit weitreichenden Konsequenzen: Zum einen werden in der Folge die empfindlichen Zahnhälse immer weiter freigelegt, so dass sich dort mit der Zeit Zahnhalsdefekte und Karies ausprägen können. Und sofern der Zahnfleischrückgang nicht behandelt wird, können auch gesunde Zähne mangels Halt im Kiefer wackeln und ausfallen.
Parodontitis wird durch Bakterien verursacht, die sich am Zahnfleischsaum oder in Taschen im Zahnfleisch ansiedeln und vermehren. Eine wirkungsvolle Vorbeugung ist die professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt, bei der auch der Zahnfleischsaum gereinigt wird, ohne das Zahnfleisch selber zu schädigen. Auch die regelmäßige Entfernung von Zahnstein durch den Zahnarzt hilft dabei, einer Parodontitis vorzubeugen.
Doch auch eine falsche Putztechnik und eine zu harte Zahnbürstekönnen für freiliegende Zahnhälse verantwortlich sein. Denn durch zu starken Putzdruck am Übergang der Zahnhartsubstanz zum Zahnfleisch kann das empfindliche Zahnfleisch verletzt werden. Wird die Zahnbürste auf dem Zahnfleischsaum mit kräftigem Druck hin und her bewegt, können kleine Wunden entstehen, die im Laufe der Zeit vernarben und mit Zahnfleischschund einhergehen.
Ebenfalls kommt Bruxismus (unwillkürliches Knirschen und Pressen der Zähne, meistens in der Nacht beim Schlafen) als Ursache für freiliegende Zahnhälse in Frage.
Freiliegende Zahnhälse – was hilft?
Wer bisher nicht unter schmerzempfindlichen Zähnen aufgrund von freiliegenden Zahnhälsen leidet, sollte auch weiterhin sein Zahnfleisch gesund erhalten. Konkret bedeutet das, eine richtige Zahnputztechnik zu erlernen und anzuwenden und eine Zahnbürste zu verwenden, die weiche oder mittelharte Borsten aufweist. Zudem sollte die Zahnbürste regelmäßig, spätestens alle 2-3 Monate, ausgetauscht werden, da sich auch auf dem Bürstenkopf Bakterien ansiedeln können.
Es gibt spezielle Zahnpasten, die neben hochdosiertem Fluorid weitere Substanzen enthalten, die die empfindlichen Dentinkanälchen verschließen und so die Schmerzweiterleitung unterbinden. Damit diese Mittel bestmöglich wirken können, müssen sie regelmäßig und über einen längeren Zeitraum angewendet werden.
Wer unter starken Zahnschmerzen aufgrund von freiliegenden Zahnhälsen leidet, kann auch beim Zahnarzt Hilfe finden. Dieser reinigt zunächst die Zähne und entfernt Zahnstein, um dann die Zahnhälse mit einem hochdosierten Fluorid-Lack zu behandeln. Alternativ kann auch eine Versiegelung mit einem speziellen Kunststoff angewendet werden, die ebenfalls die Dentinkanälchen verschließt und damit den Schmerz wirkungsvoll unterdrückt.
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