Titanimplantate - Eine Belastung für den Organismus?
Um eine Zahnlücke dauerhaft zu schließen, gibt es keine bessere Versorgung als ein im Kieferknochen eingewachsenes Implantat. Die künstliche Zahnwurzel heilt innerhalb von einigen Monaten fest im Knochen ein und ist dann voll belastbar. Dabei werden in der Regel Titanimplantate eingesetzt, also Zahnwurzeln aus reinem Titan. Das ist sehr gut biokompatibel, dazu sehr widerstandsfähig und belastbar und außerdem einfach zu bearbeiten.

Titanimplantate sind millionenfach und seit Jahrzehnten erprobt und bewährt – nicht nur in der Zahnmedizin, sondern auch als Material für künstliche Gelenke oder zur Stabilisierung von komplizierten Brüchen. Dennoch stehen Titanimplantate, oder genauer der Werkstoff Titan, immer wieder in der Kritik: Titan sei gefährlich und könne Allergien auslösen, tönt es aus den Reihen der Kritiker, ohne dass dafür schlüssige wissenschaftliche Beweise vorgebracht werden.
Für Titanallergien fehlt jeder Beweis
Eine Titanallergie konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Und das, obwohl Titan in der Medizin, auch in der zahnärztlichen Implantologie, seit Jahrzehnten mit Erfolg eingesetzt wird. Dennoch können insbesondere Menschen mit einer Metallallergie empfindlich auf Titanimplantate reagieren. Sie sollten daher besser auf metallfreie Implantate zurückgreifen. Denn herstellungsbedingt sind kleinste Beimengungen allergener Metalle wie Nickel nicht zu vermeiden, und die können bei Allergikern zu heftigen Reaktionen führen. Wenn Sie allerdings bisher keine Probleme mit Ihren Titanimplantaten hatten und diese länger als einige Wochen besitzen, müssen Sie eine allergische Reaktion nicht mehr befürchten. Denn Allergiesymptome treten unmittelbar nach dem Einsetzen der Implantate auf und verlaufen in der Regel sehr heftig.
Während Allergien durch schnelle und spezifische Reaktionen mit starken Symptomen gekennzeichnet sind, sind sogenannte Unverträglichkeiten deutlich unspezifischer. Aus diesem Grund ist eine Titanunverträglichkeit medizinisch umstritten, auch wenn Titan tatsächlich in Form von Titanoxid partikelweise an den Organismus abgegeben wird. Das gilt jedoch ebenso für andere Materialien, die als Zahnersatz oder Füllung im Mundraum eingesetzt werden, etwa für Amalgam, Gold oder Kunststoff.
Unverträglichkeiten und Befindlichkeiten
Da Unverträglichkeiten keine konkreten Symptome zur Folge haben, ist ihr Nachweis schwierig bis unmöglich. Ist das Gefühl der Mattheit und Erschöpfung wirklich die Auswirkung des Titanimplantates im Mund – oder doch das Ergebnis von falscher Ernährung, beruflichem Stress und zu wenig Bewegung? Ist die Entzündung am Zahnfleischsaum eine Titanunverträglichkeit oder eine Folge von unzureichender Zahnpflege?
Wenn Sie unsicher sind, ob Titanimplantate ein gesundheitliches Risiko für Sie darstellen, können Sie einen Allergietest machen und so Ihr persönliches Risikoprofil einschätzen. Im Zweifelsfall sollten Sie dann eine metallfreie Alternative aus Keramik wählen, die keine allergenen Inhaltsstoffe enthält. Wenn Sie bereits Titan im Kiefer tragen, sollten Sie genau abwägen, ob Sie sich einem Austausch unterziehen wollen. Denn natürlich können Titanimplantate auf Wunsch auch wieder entfernt und durch Implantate aus Keramik ersetzt werden. Allerdings müssen Sie dann nicht nur die gesamten Kosten für die Behandlung als Selbstzahler übernehmen, sondern auch mit einer Einheilungszeit von mehreren Monaten rechnen.
Lieber gleich Keramik statt Titanimplantaten?
Implantate aus Zirkoniumoxid-Keramik sind komplett frei von Allergenen und damit für Allergiker die optimale Versorgung. Allerdings ist Keramik weniger bruchstabil als Titan und benötigt eine längere Einheilungszeit, bis das Implantat belastet werden kann. Und nicht zuletzt sind Implantate aus Keramik deutlich teurer als Titanimplantate, so dass sie nicht in jedem Fall die erste Wahl für Patienten sein dürften.
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