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  • Zahngesundheit

Symmetrie der Zähne

Perfekte Symmetrie im Sinne der Mathematik bzw. Geometrie ist bei organischen Lebensformen äußerst selten. In der Natur findet sie sich eher in anorganischen Strukturen, etwa Mineralien oder Schneekristallen. Trotzdem ist auch der menschliche Körper grundsätzlich symmetrisch aufgebaut: Menschen sind sogenannte bilateral symmetrische Lebewesen, d. h. die rechte und die linke Körperhälfte sind annähernd symmetrisch – zumindest auf den ersten Blick und an der Oberfläche.

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Beim näheren Hinsehen gibt es natürlich viele kleine Unterschiede, die sich im Lauf des Lebens noch verstärken, zum Beispiel durch Rechts- oder Linkshändigkeit, die ja nicht auf die Hände beschränkt ist. Manche Menschen lächeln auf der linken Gesichtshälfte stärker, andere auf der rechten. Zerschneidet man ein Portraitfoto und fügt es aus zwei rechten oder zwei linken Hälften wieder zusammen, ergeben sich zwei erstaunlich verschiedene Gesichter. Gestik, Mimik, gewohnheitsmäßige Haltung und vertraute Bewegungs- und Arbeitsabläufe prägen die individuelle Symmetrie und machen sie lebendig und unverwechselbar. Sie kann zahllose Fehler im geometrischen Sinne aufweisen und trotzdem ohne weiteres als gesund und ganz normal durchgehen. Schwierigkeiten oder ernste Beschwerden ergeben sich erst, wenn die Symmetrie so stark gestört ist, dass es dadurch zu Funktionseinschränkungen kommt. Ist beispielsweise ein Bein viel kürzer als das andere, kommt es zu einem unregelmäßigen Gangbild, etwa zum Hinken – und das kann sich wiederum ungünstig auf die Gesamtstatik auswirken und zu Muskel- und Gelenkbeschwerden führen. Dasselbe gilt bei den Zähnen. Das Gebiss muss nicht perfekt symmetrisch sein, doch wenn Kieferanomalien, Zahnfehlstellungen oder Lücken die natürliche Sprech- und Kaufunktion beeinträchtigen, ist die fehlende Symmetrie ein Fall für den Zahnarzt oder Kieferorthopäden. Weil die Zähne außerdem als Schönheits- und Statussymbol gelten, legen viele Menschen auch aus ästhetischen Gründen Wert auf ein makelloses und symmetrisches Gebiss.

Erkennungszeichen und Diagnose einer Kiefer- oder Zahnfehlstellung

Oft erkennen Zahnarzt oder Kieferorthopäde bereits beim ersten Blick in den Mund, dass eine behandlungsbedürftige Fehlstellung vorliegt. Manche Merkmale zeigen sich erst bei einer gründlicheren Untersuchung. Zu den Anzeichen gehören unter anderem:

  • sichtbare Fehlstände (schiefe, übereinander geschobene oder zu weit auseinanderstehende Zähne),
  • Schwierigkeiten, den Mund richtig zu schließen (Lippenschluss),
  • Probleme beim Abbeißen und Kauen,
  • Schmerzen und/oder unnormale Geräusche im Kiefergelenk beim Öffnen bzw. Bewegen der Kiefer (z. B. Knacken oder Knirschen) und
  • eine altersuntypische bzw. unerklärliche Neigung zu häufigem Kopfschmerz, Verspannungen, Zähneknirschen oder Schnarchen.

Um nichts zu übersehen, machen Zahnarzt oder Kieferorthopäde bei der Untersuchung auch Röntgenbilder, 3D-Scans oder Abdrücke der Zahnreihen und Kiefer. Wenn eine ernste Kieferfehlstellung oder Zahnfehlstellung nicht dauerhaft korrigiert wird, verstärken sich die Beschwerden meist mit der Zeit noch. Zu den gängigen Folgeerkrankungen gehören bleibende Sprachfehler, Schleimhautentzündungen, Karies, Parodontitis, Verdauungsstörungen und Wirbelsäulenprobleme – denn schwere Symmetriestörungen im Gebiss wirken sich negativ auf die gesamte Körperstatik und die inneren Organe aus.

Korrektur von Zahnfehlstellungen durch die Zahnspange

In vielen Fällen lässt sich die Symmetrie der Zähne durch eine Zahnspange wieder herstellen. Während früher vor allem Kinder oder Jugendliche zu den Spangenträgern gehörten, entscheiden sich mittlerweile auch Erwachsene immer öfter für diese Möglichkeit zur nachträglichen Korrektur ihrer Zahnstellung. Fehlstellungen durch raumgreifendes Wachstum der Weisheitszähne, Zahnschäden oder Zahnlücken treten zudem häufig erst im Erwachsenenalter auf.

Die herausnehmbare oder feste Zahnspange wird vom Zahntechniker exakt nach den Vorgaben des Zahnarztes (Abdruck oder digitaler Mundscan des Patientengebisses) angefertigt. Beim Tragen übt sie an den richtigen Stellen konstanten Zug oder Druck auf die Zähne aus und schiebt sie auf diese Weise nach und nach in die richtigen Positionen. Dabei passen sich auch Zahnbett, Zahnfleisch und Kieferknochen den Veränderungen an – die Zähne sitzen nach der Korrektur fest und dauerhaft an ihren Plätzen.

Ästhetische Korrektur ungleichmäßiger Zähne durch speziellen Zahnersatz

Nicht jede Zahnfehlstellung oder Kieferfehlstellung muss aus medizinischer Sicht behoben werden. Doch viele Menschen, die keine Beschwerden haben, wünschen sich trotzdem symmetrischere Zähne, eine ebenmäßigere oder hellere Zahnfarbe und eine perfekt geschwungene Lachlinie – für mehr Selbstvertrauen, mehr Glück in der Liebe oder mehr Erfolg im Beruf. Tatsächlich verbinden wir Symmetrie bzw. ausgewogene Proportionen evolutionsbedingt mit Gesundheit, Kraft, Anmut und Attraktivität. Es ist also durchaus nicht abwegig, sich von schöneren Zähnen eine bessere Lebensqualität zu erhoffen.

Bei ästhetischen Zahnkorrekturen geht es vor allem um die sichtbaren Oberflächen der Frontzähne. Diese können mit Veneers, hauchdünnen Verblendschalen aus Vollkeramik, zahnschonend und dauerhaft beklebt werden. Mit Veneers oder den noch dünneren Lumineers lassen sich verschiedene Symmetriestörungen ausgleichen, etwa unebene, verfärbte, zu kurze, zu lange oder zu schmale Schneidezähne, abgebrochene oder stark abgenutzte Ränder oder sichtbare Füllungen.

Die Vollkeramik-Verblendungen gelten als Zahnersatz, weil sie als passgenaue Einzelstücke im Dentallabor hergestellt werden. Die Schneidezähne müssen dafür jedoch nicht wie bei Zahnkronen abgeschliffen, sondern nur leicht aufgeraut werden. Veneers und Lumineers sind außerdem keine Kassenleistungen, sondern werden auf Wunsch des Patienten angepasst und müssen von diesem aus der eigenen Tasche bezahlt werden.

Wiederherstellung der Symmetrie durch festen Zahnersatz oder eine Prothese

Stark beschädigte oder fehlende Zähne beeinträchtigen die Ästhetik und schränken die normalen Kau- und Sprachfähigkeiten ein. Hier kann der richtige Zahnersatz Abhilfe schaffen und Symmetrie wie Funktion wieder herstellen.

Welcher Zahnersatz der richtige ist, entscheidet der Zahnarzt nach einer gründlichen Untersuchung und entsprechenden Beratungsgesprächen gemeinsam mit dem Patienten. Je nach Befund und Behandlungsziel werden dann Kronen, Brücken, Implantate, Teil- oder Vollprothesen angefertigt und eingepasst, die an den sichtbaren Stellen mit Vollkeramik in Zahnfarbe verblendet werden.

Beim Schließen von Zahnlücken kann Zahnersatz verwendet werden, der exakt so aussieht wie die früheren echten Zähne. Es ist aber auch möglich, die Ersatzzähne nach Patientenwunsch in Form und Farbe anders bzw. schöner zu gestalten – wichtig ist nur, dass der Zahnersatz später perfekt zur Lücke und zu den anderen Zähnen passt.

Verschiedene Ursachen von Zahn- und Kieferfehlstellungen

Rund 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden unter einer Zahn- oder Kieferfehlstellung. Wenn sie beim Kauen und Sprechen Probleme bereitet, sollte sie korrigiert werden – je früher, desto besser, sonst können schwerwiegende Entwicklungsstörungen oder Folgeschäden auftreten.

Bei einer Zahnfehlstellung stehen die Zähne im falschen Verhältnis zueinander. Bei einer Kieferfehlstellung passen Ober- und Unterkiefer in Lage oder Form nicht richtig zusammen. Anders als bei der Normalstellung, dem sogenannten Neutralbiss, sind die Zähne bei Fehlstellungen nicht symmetrisch. Beispiele hierfür sind etwa der offene Biss, bei dem es nicht gelingt, die Zahnreihen richtig zu schließen, der Überbiss (vom Volksmund auch „Hasenzähne“ genannt) oder der Unterbiss.

Beim Neutralbiss greifen die Schneidezähne wie die Schneiden einer Schere ineinander, und die Kronen der Backenzähne passen ineinander und aufeinander wie kleine Zahnräder. Nur so ist das normale und effektive Kauen möglich. Überdies können Fehlstellungen zu Sprachfehlern führen, etwa zum Nuscheln oder Lispeln.

Fast alle gravierenden Kiefer- und Zahnfehlstellungen sind angeboren. Die Erbanlagen für den Kiefer und die für die Zähne werden allerdings getrennt vererbt, was beispielsweise dazu führen kann, dass die Zähne für den Kiefer zu groß oder zu klein sind. Mögliche Konsequenzen sind ein Gebiss mit übergroßen Zahnzwischenräumen (Lückengebiss) oder ein Engstand der Zähne.

Nicht angeborene Fehlstellungen lassen sich häufig auf bestimmte Verhaltensweisen in der Kindheit und Jugend zurückführen, die auch als Parafunktionen oder Oral Habits bezeichnet werden – nicht bestimmungsgemäße Nutzung der Zähne und des Kauapparats.

Zu den häufigsten Parafunktionen gehören:

  • Dauernuckeln an der Flasche,
  • zu lange oder exzessive Nutzung des Schnullers,
  • Daumenlutschen,
  • Nägelkauen,
  • Wangenbeißen, Lippenknabbern, Zähnepressen und Saugen an den Zähnen sowie
  • Kauen auf Gegenständen (z. B. Stiften).

Wenn die Milchzähne unfallbedingt oder wegen Zahnschäden zu früh verlorengehen, kann das ebenfalls zu späteren Fehlstellungen führen, wenn die bleibenden Zähne zum falschen Zeitpunkt oder schief nachwachsen.


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2 Kommentare

DIE 32

10. Oktober 2016

Literatur zum Thema

Guten Morgen Frau Schmidt,

Ursachen für Zahnfehlstellungen gibt es viele. Sicherlich kann Ihnen die Zweitmeinung eines anderen Zahnarztes oder Kieferorthopäden weitere Aufschlüsse geben. Da wir Zahnersatz fertigen und auch Ihre Mundsituation nicht kennen, können wir Ihnen per Ferndiagnose leider nicht weiterhelfen. Sollten Sie Fragen rund um Zahnersatz haben, so können Ihnen sicherlich unsere Mitarbeiter des Patientenservice weiterhelfen. Sie erreichen unseren Patientenservice unter der kostenlosen Rufnummer 0800-160 0 170. Beste Grüße, Ihr Team von DIE 32.


Frauke Schmidt

09. Oktober 2016

Literatur zum Thema

Hallo,ich bin 51 Jahre alt und mich beschäftigt immer noch eine Frage.Im Alter von 25 Jahren hat mir ein Kieferorthopäde gesagt,dass meine Zahnstellung vererbt ist und aus Schlesien kommt.Vermutlich hätte ich einen Urgroßvater mit demselben Gebiss gehabt.(Meine Großmutter kommt tatsächlich aus Schlesien!)Ist dies möglich und gibt es Literatur zum Thema?Ich habe mein ganzes Leben darunter gelitten und würde mir eine Erklärung wünschen.

Gruß

Frauke Schmidt