So starten die Deutschen in den Tag
Das sind die morgendlichen Routinen in Deutschland
Egal ob Frühaufsteher oder Langschläfer, fast jeder hat feste Rituale, mit denen der neue Tag begonnen und eingeleitet wird. Eine repräsentative Umfrage des Institutes myMarktforschung.de unter 1.058 Deutschen hat sich genauer mit diesen Morgenritualen beschäftigt und aktuelle Zahlen dazu vorgelegt. Dabei zeigten sich erwartungsgemäß signifikante Unterschiede, sowohl zwischen den Geschlechtern, den Bewohnern verschiedener Bundesländer und natürlich auch den unterschiedlichen Altersgruppen der Befragten. Und doch gibt es auch Gemeinsamkeiten.Die aktuelle repräsentative Umfrage wurde von Ende Mai bis Anfang Juni 2016 durchgeführt, die Studienteilnehmer konnten in einer Onlineumfrage Angaben zu ihren Morgenriten und Gewohnheiten machen. Befragt wurden Teilnehmer beiderlei Geschlechts im Alter zwischen 18 und 70 Jahren. Neben allgemeinen Gewohnheiten wurden auch Unterschiede zwischen Berufstätigen und Nicht-Berufstätigen untersucht, mit interessanten Ergebnissen.

Das sind die morgendlichen Routinen in Deutschland
Das beliebteste Morgenritual der Deutschen: Zähneputzen
Auf die Frage: „Denken Sie bitte einmal an den letzten Werktag/letzten Arbeitstag. Was haben Sie nach dem Aufstehen getan“ antworteten 74,6 Prozent aller Befragten mit „Zähneputzen“. Auch bei der Frage nach Aktivitäten an einem freien Tag, etwa am Wochenende oder im Urlaub, war der Anteil geringer, hier gaben nur noch 64,0 Prozent aller Befragten an, sich morgens die Zähne zu putzen . Zudem gibt es auch Unterschiede, wann genau die Zähne geputzt werden: Rund 45 Prozent greifen nach dem Frühstück zu Zahnbürste und Zahnseide, 42 Prozent putzen sich erst die Zähne und setzen sich dann an den Frühstückstisch.
Allerdings gaben auch etwa fünf Prozent aller Befragten an, auf das morgendliche Zähneputzen gänzlich zu verzichten – ob diese Zahl nun als hoch oder niedrig zu bewerten ist sei zur Diskussion gestellt, ebenso, ob die Zahnpflege nach dem Frühstück erfolgen sollte oder doch davor.
Interessant ist, dass fast 60 Prozent aller Befragten angaben, nach dem Aufstehen ein Frühstück zu sich zu nehmen, die übrigen rund 40 Prozent verzichten also offenbar auf ein Frühstück und nutzen die Zeit am Morgen eher für andere Aktivitäten. Am seltensten genannt wurde dabei von 7,2 Prozent der Befragten „Sport treiben“, während „Fernsehen“ (15,5 Prozent), „Aufräumen“ (20,9 Prozent) und „Radio hören“ (33,7 Prozent) für deutlich mehr Deutsche zur morgendlichen Routine gehören. Je vier von zehn Männern rasieren sich zudem am Morgen und ebenso viele Frauen nutzen die Zeit, um sich zu schminken.
Nach Zähneputzen auf Platz 2 des Rankings liegt „Frische Unterwäsche anziehen“, gefolgt von Kaffeetrinken und Frühstücken. 62,6 Prozent, also gut zwei Drittel gaben an, morgens die Unterwäsche zu wechseln, deutlich weniger, nämlich 51,1 Prozent wechseln auch die Socken. Duschen oder Baden steht für 55,1 Prozent aller Deutschen auf der morgendlichen To-do-Liste, deutlich weniger, nämlich 37,1 Prozent, gaben an, nach dem Aufstehen das Bett zu machen.

Kaffee gehört für die Mehrheit einfach dazu
Für sechs von zehn Deutschen fängt ein Arbeitstag nur dann gut an, wenn er mit einem heißen Kaffee begonnen wird. Dabei ist der Anteil der Kaffeetrinker mit 59,9 Prozent in Kleinstädten am höchsten, während in unseren Millionenstädten mit mehr als 1.000.000 Einwohnern der Anteil mit 48,3 Prozent am niedrigsten ausfällt. Möglicherweise wird dort verstärkt morgens Tee getrunken, was immerhin 12 Prozent aller Befragten als Morgenritual angaben.
Untersucht man den Kaffeekonsum nach Geschlechtern, fällt auf, dass überwiegend Frauen den Koffeeinkick am Morgen suchen, nur 47 Prozent aller Kaffeetrinker sind männlich. Und egal ob Mann oder Frau, wer morgens auf seinen Kaffee nicht verzichten will, ist auch häufiger bereit, sich die Zeit für ein Frühstück zu nehmen. An freien Tagen steigt dieser Anteil nochmal deutlich an, das Frühstück scheint also für viele ein wichtiges Morgenritual zu sein.
Die Morgenroutinen unterscheiden sich auch in den Bundesländern
Die repräsentative Studie hat auch untersucht, welche Morgenrituale Bewohner der verschiedenen Bundesländer pflegen und erwartungsgemäß zeigen sich hier teilweise erhebliche regionale Unterschiede auf: So sind die Bayern auf den letzten Platz was den Kaffeekonsum angeht, nur 43 Prozent von ihnen trinken nach dem Aufstehen einen Kaffee. Zum Vergleich: In Sachsen-Anhalt sind es 76 Prozent.
Auch bei morgendlichen Aufräumen lassen sich klare räumliche Grenzen erkennen: Im Norden der Republik gab mehr als jeder Vierte (27 Prozent) an, am Morgen aufzuräumen. In Bayern und Baden-Württemberg hingegen kreuzten nur 14 Prozent diese Antwortmöglichkeit an. Daraus abzuleiten, der Norden wäre ordentlicher als der Süden ist jedoch mit Sicherheit zu kurz gedacht, schließlich wurde in der Studie nicht abgefragt, ob das Aufräumen bereits am Vorabend erledigt wurde.
Dafür spricht eine andere Statistik für sich: Während 49 Prozent der befragten Arbeitnehmer in Hessen angaben, nach dem Aufstehen zu Baden oder zu Duschen, waren es in Baden-Württemberg nur 38 Prozent.
Besonders jüngere nutzen morgens schon soziale Netzwerke
Wenig erstaunlich ist, dass vor allem die Altersgruppe zwischen 18 und 39 Jahren morgens auch die Zeit findet, E-Mails zu lesen oder in sozialen Netzwerken aktiv zu sein. Mehr als jeder Dritte gab an, dass der Blick auf den Monitor oder das Smartphone-Display zu den typischen Aktivitäten am Morgen gehört, während Zeitungen oder Zeitschriften kaum von Interesse sind.
Bei älteren Befragten nimmt der Anteil derer, die vor der Arbeit den Computer hochfahren oder das Smartphone nutzen, immer weiter ab, diese nutzen dafür vermehrt das Informationsangebot im Radio oder in klassischen Printmedien. Musik hingegen ist für viele unabhängig vom Alter ein wichtiger Morgenbegleiter, etwa jeder Fünfte stellt sich musikalisch auf den Arbeitstag ein, erst in der Altersgruppe von 60-70 Jahren sinkt ihr Anteil deutlich.