Provisorien und Langzeitprovisorien: Am Ende sollte es immer echter Zahnersatz sein
Provisorischer Zahnersatz wird – im Gegensatz zu dauerhaftem Zahnersatz – nur für Übergangszeiten hergestellt. Sobald der dauerhafte Zahnersatz angefertigt ist bzw. getragen werden kann, ersetzt er das Provisorium. Wer ein Kurzzeit- oder Langzeitprovisorium bekommt oder bereits eines trägt, will es in der Regel so schnell wie möglich wieder loswerden – und endlich den Zahnersatz tragen, der dann auch dauerhaft in seinem Mund bleiben kann. Erst dann ist die aktuelle Zahnbehandlung wirklich abgeschlossen.
Wann und warum wird provisorischer Zahnersatz verwendet?
Provisorische Kronen, Brücken, herausnehmbare Prothesen oder Implantate stellen sicher, dass Patienten während der gesamten Dauer der Zahnbehandlung normal sprechen und essen können. Sie beugenFehlstellungen der Nachbarzähne oder gegenüberliegenden Zähne durch Zahnlücken vor und dienen zudem der Ästhetik: Ein gutes Provisorium macht auch umfangreiche Zahnbehandlungen an den sichtbaren Zähnen für die Umgebung unsichtbar.
Bereits für den Zahnersatz präparierte (= vom Zahnarzt beschliffene bzw. abgeschliffene) Zähne werden durch provisorischen Zahnersatz vor Bakterien, Druck und Reibung, Hitze, Kälte und chemischen Reizen (Säuren, Zucker etc.) geschützt. Die Übergangszeit kann auch zum Knochenaufbau oder für kieferorthopädische Korrekturmaßnahmen erforderlich sein.
Häufig kommt provisorischer Zahnersatz zum Einsatz, wenn die Wundheilung oder die Einheilung eines Implantats in den Kieferknochen noch nicht abgeschlossen ist. Nach der Behandlung entzündeter Zähne oder infizierter Zahnwurzeln muss der Zahnarzt in der Regel erst das Abklingen der Entzündung bzw. Infektion abwarten. Wurde z. B. vor der Wurzelbehandlung eine Krone entfernt, wird danach meist ein Provisorium aufgesetzt. Die neue feste Krone wird aufgesetzt, sobald der Arzt sicher ist, dass das Entzündungsgeschehen wie erhofft besiegt werden konnte.
Wie lange wird provisorischer Zahnersatz getragen?
Der aktuelle Befund, der allgemeine Gesundheits- und Zahnstatus und natürlich Art und Umfang des geplanten Zahnersatzes bestimmen, wie lange provisorischer Zahnersatz getragen werden muss. Wenn ein Zahn überkront werden soll, bleibt das Provisorium nur so lange im Mund, bis das Zahnlabor die endgültige Krone fertiggestellt hat. Das dauert in der Regel nicht länger als zwei bis vier Wochen.
Bei umfangreicheren Sanierungen, Korrekturen oder Behandlungen zum Erhalt infizierter oder schwer geschädigter Zähne könnenLangzeitprovisorien viele Monate überbrücken. Oft muss eine Zahnbehandlung auch schrittweise durchgeführt werden, um den Patienten zu schonen und ihm Erholungs- und Heilzeiten zu erlauben. So zieht der Zahnarzt bei einer geplanten Versorgung mit Zahnprothesen nicht gern zu viele Zähne auf einmal – selbst wenn schon klar ist, dass letztendlich alle rausmüssen.
Herausnehmbarer provisorischer Zahnersatz kann beispielsweise eine Teilprothese sein, die nach dem Ziehen weiterer geschädigter Zähne durch eine dauerhafte Vollprothese ersetzt wird. Hierbei werden oft Klammerprothesen verwendet, die weniger komfortabel sind als der spätere bleibende Zahnersatz. Manche Patienten entscheiden sich auch zuerst für eine Prothese nach der Regelversorgung und sehen diese als Provisorium für die Zeit, die sie brauchen, um eine hochwertigere Versorgung zu finanzieren oder günstig besseren Zahnersatz aus dem Ausland zu bestellen.
Um die Zeit mit einem Provisorium zu verkürzen, können Patienten meist auch selbst einiges tun. So ist es beispielsweise ratsam, das Rauchen einzuschränken oder aufzugeben und auf Alkohol möglichst zu verzichten, um die Wundheilung und den Knochenaufbau zu begünstigen. Vom Zahnarzt verschriebene Medikamente (z. B. ein Antibiotikum nach einer Wurzelkanalbehandlung oder dem Zahnziehen) sollten gemäß Vorschrift eingenommen und alle Ratschläge des Arztes zum Umgang mit dem provisorischen Zahnersatz beachtet werden.
Stabilität und Verträglichkeit von provisorischem Zahnersatz
Je nach Länge der Übergangszeit muss auch provisorischer Zahnersatz einiges aushalten können. Daher werden in der Zahnmedizin und Dentaltechnik auch Kurz- und Langzeitprovisorien unterschieden. Ist bei der Herstellung schon abzusehen, dass es länger dauern wird, bis die endgültige Krone, Brücke oder Prothese angepasst werden kann, sind die Ansprüche an das Provisorium höher. Dementsprechend kommen bei der Herstellung von Langzeitprovisorien vielfach andere Materialien und Fertigungsarten zum Einsatz.
Langzeitprovisorien müssen mundbeständig, verträglich, hygienisch, farbstabil und abriebfest sein. Sie sollten den normalen mechanischen Belastungen beim Beißen, Kauen und Sprechen standhalten – anders als Kurzzeitprovisorien, bei denen meist schon der Zahnarzt rät, sie besser nicht allzu stark zu belasten. Ein Langzeitprovisorium, das während einer Aufbau- oder Korrekturbehandlung getragen wird, muss sich den Veränderungen des fortschreitenden Behandlungserfolgs anpassen – es sollte also auf Erweiterung und Ergänzung angelegt werden.
Zur Herstellung von Langzeitprovisorien werden meist Kunststoffe bzw. Komposite mit Glasfaserverstärkung verwendet. Ein Provisorium kann direkt in der Zahnarztpraxis oder im Labor hergestellt werden. Bei der Materialauswahl berücksichtigt der Zahnarzt auch eventuelle Allergien oder Materialunverträglichkeiten seiner Patienten, damit es während des Tragens nicht zu Reizungen oder Abstoßungsreaktionen kommt.
Sogenannte Interims-Implantate (Implantate für die Übergangszeit) werden getragen, bis die Tragfähigkeit und Gesundheit des Kieferknochens für die Wunschversorgung ausreicht. Sie können auch nach Zahnunfällen eingesetzt werden, um einen plötzlich freigewordenen Platz im Gebiss schnellstmöglich zu verschließen. Letztendlich ist jedoch selbst das beste Provisorium nie so schön, so funktionstüchtig und so komfortabel wie der angestrebte Zahnersatz.
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11. Mai 2020
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09. Mai 2020
Möchte gerne meine Zähne herrichten lassen, da ich ich aber furchtbar Angst habe zum Arzt zu gehen, weiß ich einfach nicht mehr weiter. Denn es ist für mich auch eine Kostenfrage. Möchte alle Zähne raus und ein neues Gebiss.
16. Mai 2019
Liebe Renate, es ist wichtig, dass Sie das Provisorium immer tragen, damit sich Ihre aktuelle Mundsituation nicht ändert. Denn die noch vorhandenen Zähne könnten sich sonst verschieben und im schlechtesten Fall passt dann der neue Zahnersatz nicht richtig. Beste Grüße, Ihre Reaktion vom Online Magazin Die32
16. Mai 2019
Sehr geehrte Damen und Herren,
mir sind Zähne gezogen worden. Muss ich jetzt mein Klammerprovisorium immer tragen bis die neue Prothese kommt oder kann ich es auch sein lassen?