Pflanzen statt Zahnpasta und Zahnbürste?
Immer mehr Menschen legen Wert auf eine gesunde und möglichst natürliche Ernährung. Vegetarische oder vegane Ernährungsweisen sind heute längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, und selbst im Discounter um die Ecke gibt es inzwischen eine Vielzahl von Bio-Lebensmitteln zu günstigen Preisen. Dazu kommt, dass immer mehr Verbraucher sich mit Themen wie gesunder Ernährung und gesunder Lebensweise auseinandersetzen und dazu zahlreiche Informationen, auch über mögliche Alternativen, im Internet finden.
Kokosöl als Zahnpasta-Ersatz
Kokosfett ist seit Generationen ein beliebtes Brat- und Backfett und findet sich darum in zahlreichen Rezepten für Fleisch- und Fischgerichte, Gemüsecurrys, Plätzchen oder Pralinen. Weniger bekannt ist, dass natürliches Kokosöl zahlreiche positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Denn es enthält etliche chemische Verbindungen, die antibakteriell, antiviral, antifungal und antiparasitär wirken. Insbesondere die in hoher Konzentration enthaltene Laurinsäure, eine mittelkettige Fettsäure, ist für die Prophylaxe von Karies ein wahres Wundermittel. Denn sie ist in der Lage, die Zellmembranen von Bakterien aufzubrechen und zu zerstören, so dass z. B. Kariesbakterien keine Chance mehr haben.
Wissenschaftler des irischen Athlone Institute of Technology haben in einer Studie Kokosöl mit anderen Ölen verglichen und deren Wirkung auf das Bakterium Streptococcus mutans (das als Haupterreger von Karies gilt) und den Hefepilz Candida albicans (der oftmals bei Entzündungen im Mundraum mitbeteiligt ist) untersucht. Nur das Kokosöl war in der Lage, beide Erreger zuverlässig abzutöten. Dazu kommt, dass Kokosöl nur pathogene (schädliche) Erreger abtötet, während gesundheitsfördernde Bakterien nicht davon beeinträchtigt werden.
Wichtig ist dafür allerdings, dass nur kaltgepresstes Kokosöl verwendet wird, am besten in Bioqualität. Es kann an Stelle einer Zahnpasta einfach auf die Zahnbürste gegeben und zum Putzen verwendet werden, am besten noch mit Kurkuma (s. u.) gemischt, um die desinfizierende und pflegende Wirkung zu verstärken. Und auch in der Küche sollte Kokosöl regelmäßig eingesetzt und verwendet werden, denn als Nahrungsmittel ist es ebenfalls sehr hochwertig und schützt den Körper mit seinen gesunden Fetten von innen.
Kurkumapulver macht die Zähne heller
Kurkuma ist eine traditionelle Heil- und Gewürzpflanze, die allerdings in Europa erst in den letzten Jahren richtig gewürdigt wird. Sie kennen Kurkuma sicherlich als färbende Zutat in Currypulver, wo es vor allem für die leuchtend gelb-orange Farbe des Gewürzes verantwortlich ist. Doch die gelbe Wurzel ist auch für die Mund- und Zahngesundheit besonders wertvoll und wird etwa in Indien seit Jahrtausenden verwendet, um die Zähne strahlend weiß zu halten.
Der in Kurkuma enthaltene Wirkstoff Curcumin hat eine entzündungshemmende Wirkung und ist daher ideal geeignet für die natürliche Mundpflege. Dazu kommt eine adstringierende Wirkung, die etwa bei Blutungen am Zahnfleisch gewünscht ist und den Heilungsprozess beschleunigt. Und nicht zuletzt trägt Curcumin zu einer gesunden Ernährung bei, kann also auch bedenkenlos in größeren Mengen verzehrt werden. Damit Kurkuma seine volle Wirkung bestmöglich entfalten kann, sollte es gemeinsam mit Piperin (das in frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer enthalten ist) verwendet werden. Das Piperin sorgt für eine Potenzierung der positiven Wirkungen auf den Körper.
Mit Kokosöl und Kurkuma kann leicht eine natürliche Zahnpasta hergestellt werden, die Zähne und Zahnfleisch stärkt. Und obwohl Kurkuma bereits in kleinsten Mengen die Zahnbürste (und auch Handtücher und Bekleidung) intensiv gelb färbt, sorgt es als Zahnpasta für ein strahlendes Lächeln, da Kurkumapulver die Zähne natürlich aufhellt.
Eine gesündere Alternative zu Kristallzucker
Süße Nahrung schadet den Zähnen, daher ist es wichtig, nach dem Essen die Zähne gründlich zu putzen. Das gilt für viele Zuckerarten, allen voran für Kristallzucker (Saccharose), der als Raffinade, Zuckersirup, als Kandis oder Würfelzucker oft täglich verzehrt wird. Auch Traubenzucker, der als schneller Energielieferant geschätzt wird, versorgt die Kariesbakterien und andere schädliche Mundflora mit Nahrung und stellt damit ein Risiko für die Zahngesundheit dar.
Doch es gibt eine Alternative, die ebenfalls süß schmeckt, sich ähnlich dosieren lässt wie Zucker und dabei die Zähne nicht nur nicht angreift, sondern sie im Gegenteil sogar pflegt und schützt. Die Rede ist von Birkenzucker, auch als Xylit bekannt. Xylit weist eine ähnliche Süßkraft wie Kristallzucker auf, ist jedoch chemisch gesehen ein Zuckeralkohol und wird im Lebensmittelrecht als Zuckeraustauschstoff betrachtet. Bereits Anfang der 1970er-Jahre wurde entdeckt, dass der regelmäßige Verzehr von Xylit das Auftreten von Karies reduziert, der Birken- oder Baumzucker also eine anti-kariogene Wirkung besitzt.
Daher findet sich Xylit häufig in so genannten Zahnpflegekaugummis, kann aber ebenso gut auch den Kristallzucker in selbstgebackenen Kuchen, Plätzchen oder anderen Süßspeisen ersetzen. Obwohl die positiven Wirkungen auf die Mundgesundheit unstrittig sind, wird Xylit jedoch leider nicht von allen Menschen gut vertragen. Viele leiden nach dem Konsum unter leichten Verdauungsproblemen, etwa Blähungen oder „Bauchgrummeln“. Meist nehmen die Beschwerden zwar bei fortgesetztem und regelmäßigem Konsum ab, doch wenn sie das nicht tun, ist das für viele ein Grund, nach anfänglicher Euphorie nach Alternativen zu suchen. Denn um die anti-kariogene Wirkung zu erzielen, müssen täglich mindestens 6 Gramm Xylit aufgenommen werden.
Gibt es weitere natürliche Alternativen?
Die hier vorgestellten Möglichkeiten sind nur ein kleiner Ausschnitt der generellen Alternativen zu Zahnpasta mit Mikroplastik, Fluoridverbindungen oder chemischen Aufhellern. Auch beispielsweise Natron, Teebaumöl oder das tägliche „Ölziehen“ mit einem reinen Pflanzenöl sind in anderen Kulturkreisen teilweise seit Generationen bekannt und bewährt. Sie alle lohnen daher einen genaueren Blick oder einen Versuch.
Achten Sie jedoch immer darauf, Zutaten von höchster Reinheit zu verwenden, also in Bioqualität und möglichst frisch. Mischen Sie immer nur eine kleine Menge an, denn die fertige Mischung wird mit der Zeit an Wirkung verlieren. Bewahren Sie selbstgemachte Zahnpasta am besten licht- und temperaturgeschützt (etwa im Kühlschrank) auf und verwenden Sie die Mischungen am besten frisch, damit sie ihre Wirkung am besten entfalten können.
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