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Kompositfüllungen gegen kleine und größere Kariesschäden

Komposit- oder Kunststofffüllungen werden eingesetzt, um Defekte am Zahn mit einer zahnfarbenen, dauerhaften Versorgung zu behandeln. Die Bezeichnung Kunststofffüllung ist hierbei allerdings irreführend, denn tatsächlich besteht dieses Füllungsmaterial nur zu etwa einem Fünftel aus Kunststoff, der Rest ist ein sehr fein vermahlenes Keramikpulver. Damit ähneln Kompositfüllungen eher keramischen Versorgungen, bieten jedoch im Vergleich zu diesen einige Vorteile. So wurden die Materialeigenschaften und die Befestigungsverfahren immer weiter optimiert, um die Formstabilität und Haltbarkeit zu verbessern. Auch die Verarbeitung ist einfacher als bei einer feststofflichen Versorgung aus Vollkeramik oder Metall, da das Komposit beliebig formbar ist – seine Verarbeitung ähnelt damit mehr der Versorgung mit Amalgam.

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Wie läuft die Behandlung ab?

Um ein Loch am Zahn mit einem Komposit zu versorgen, muss der Zahnarzt zunächst die Karies vollständig entfernen. Die dazu erforderliche Behandlung mit einem Bohrer wird von den meisten Patienten selbst bei kleinen Schäden als sehr unangenehm empfunden, daher wird in der Regel der Zahn mit einer örtlichen Betäubung vorbehandelt, bevor die eigentliche Kariesentfernung beginnt.

Ist die Karies entfernt und die Zahnoberfläche von färbenden Belägen befreit, wählt der Zahnarzt anhand von normierten Farbtafeln den richtigen Farbton der Kompositfüllung. Dieses ist insbesondere im sichtbaren Zahnbereich wichtig, um ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen und die spätere Füllung optisch unauffällig in das Gesamtbild der Zähne zu integrieren.

Die Zahnoberfläche wird danach präpariert, hierbei wird der umliegende Zahnschmelz aufgeraut und angeschrägt, um die Adhäsionsfläche (die Fläche, die später die Kompositfüllung tragen wird) zu vergrößern und eine möglichst unauffällige Versorgung zu ermöglichen. Die Flächen werden mit einem speziellen Kleber eingestrichen und bei kleineren Defekten kann dann im sogenannten Einschichtverfahren das Komposit direkt in einem Arbeitsschritt eingebracht und mit Speziallicht ausgehärtet werden.

Bei tieferen oder großflächigeren Defekten muss eine geschichtete Kompositfüllung eingesetzt werden, die in mehreren Arbeitsschritten eingebracht wird. Das Komposit wird hierbei in mehreren Schichten aufgetragen, die jeweils nacheinander ausgehärtet werden. Da beim Härten das ehemals flüssige oder viskose Komposit leicht schrumpft, kann durch den mehrfachen Auftrag dennoch eine formschlüssige Verbindung erzielt werden, die den Zahn sicher schützt und das Eindringen von Bakterien verhindert. Zudem kann bei einer geschichteten Kompositfüllung die Farbe bestmöglich an die natürliche Zahnfarbe angepasst werden, da die unterschiedlichen Schichten verschiedene Farbnuancen aufweisen und das Ergebnis dann nicht mehr von einem natürlichen Zahn zu unterscheiden ist.

Anschließend wird die neue Füllung gereinigt, überschüssiges Material entfernt und die Oberfläche poliert. Die Kompositfüllung ist danach sofort belastbar, seine volle Härte erreicht das Material jedoch erst nach rund 24 Stunden.

Wie lange hält eine Kompositfüllung?

Im Vergleich zu einer einfachen Kunststofffüllung bieten hochwertige, moderne Komposite eine längere Haltbarkeit. Je nach Größe, Tiefe und Position wird ihre Haltbarkeit im Mittel mit einem Zeitraum von 4-6 Jahren angegeben, es gibt jedoch auch viele Patienten, die ihre Kompositfüllungen sehr viel länger nutzen und keine Probleme damit haben. Eine regelmäßige Untersuchung beim Zahnarzt ist daher wichtig, um frühzeitig erkennen zu können, wenn sich etwa die Füllungsränder verändern und sich damit sie Stabilität der Versorgung verschlechtert.

Kann eine Kompositfüllung an jedem Zahn eingesetzt werden?

Grundsätzlich eignen sich Kompositfüllungen für jeden Zahn, also nicht nur im Bereich der Schneidezähne (wo der Kaudruck und damit die Belastung für die Füllung am geringsten ist), sondern auch für Eck- und Backenzähne. Allerdings eignen sie sich nur begrenzt für großflächige Versorgungen im Bereich der Backenzähne, da hier die auftretenden Kräfte beim Kauen erheblich größer sind und vom ausgehärteten Komposit nicht im gleichen Maße ausgeglichen werden können wie etwa durch keramische oder metallische Inlays. Wer also im Backenzahnbereich eine großflächige Versorgung der Kauflächen benötigt, sollte besser ein Inlay wählen, das eine höhere Lebensdauer bietet - allerdings auch deutlich aufwendiger und teurer ist.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen im sichtbaren Bereich der Frontzähne die Kosten für eine einschichtige Kompositfüllung komplett, für den Seitenzahnbereich tragen sie hingegen nur die Kosten, die bei einer Versorgung mit Amalgam entstehen – die Mehrkosten muss dann der Patient selber bezahlen. Das gilt auch für intakte Füllungen, die auf den Wunsch des Patienten ausgetauscht werden sollen, etwa, weil sich in der Zwischenzeit die Zähne verfärbt haben und daher die Farbe der Füllung ein ästhetisches Problem für den Patienten darstellt.

Welche Komplikationen können bei Kompositfüllungen auftreten?

Durch den Anteil von Kunststoff in der Füllung können Komposite bei empfindlichen Patienten Allergien auslösen oder verstärken. Daher dürfen sie bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe (beispielsweise Methacrylat) nicht eingesetzt werden.

Da die Einbringung von Kompositfüllungen einen hohen technischen Aufwand erfordern, müssen alle Arbeitsschritte sorgfältig durchgeführt werden. Fehler bei der Materialauswahl und vor allem im Behandlungsablauf können dazu führen, dass die Füllung nicht einwandfrei sitzt oder undicht ist, wodurch Bakterien am Füllungsrand eindringen und erneut Karies verursachen können.

Welche Alternativen gibt es zur Versorgung von kariesgeschädigten Zähnen?

Neben Komposit und dem bewährten und daher auch von den gesetzlichen Krankenkassen nach wie vor präferiertem Amalgam gibt es noch andere Möglichkeiten, Löcher im Zahn zu versorgen. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über mögliche Füllungsmaterialien, ihre Eignung und Haltbarkeit.

 

Amalgam

Glasionomer-zement

Komposit

Goldinlay

Keramikinlay

Farbe und Ästhetik

silbrig

matt/hell

zahnfarben

goldfarben

zahnfarben

Für welche Zähne geeignet

Seitenzähne

Milchzähne, provisorische Füllung für Front- und Seitenzähne

Front- und Seitenzähne

Seitenzähne

Seitenzähne

Durchschnittl. Haltbarkeit

7-8 Jahre

1-2 Jahre

4-6 Jahre

10-15 Jahre

8-10 Jahre

Aufwand und Kosten

normaler Aufwand

normaler Aufwand

höherer Aufwand

sehr hoher Aufwand

sehr hoher Aufwand

Leistung der Krankenkasse

Gesamtkosten werden übernommen

Gesamtkosten werden übernommen

bei Frontzähnen Gesamtkosten (Einschicht-technik), bei Seitenzähnen Kosten für Amalganfüllung

Kosten in Höhe vergleichbarer Amalgam-füllungen

Kosten in in Höhe vergleichbarer Amalgam-füllungen

Quelle:

https://www.kzbv.de/welche-zahnfullung-soll-es-sein.191.de.html


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