Kann implantatgetragener Zahnersatz bei Flugreisen Probleme bereiten?
Mit implantatgetragenen Zahnersatz im Mund könnte es am Flughafen, genauer an den Metalldetektoren, zu Problemen kommen. Diese Befürchtung haben gerade in der Hauptreisezeit viele Patienten, die Implantate, aber auch metallbasierte Prothesen, Brücken oder Kronen im Mund tragen. Denn während Schlüssel, Schmuck und andere Metallteile problemlos vor der Kontrolle entfernt und offengelegt werden können, ist das bei festsitzendem Zahnersatz nicht möglich.
Wie arbeitet ein Metalldetektor?
Die an Flughäfen, aber auch anderen öffentlichen Gebäuden eingesetzten Detektoren reagieren nicht auf alle Metalle, sondern nur auf solche, die mindestens schwach magnetisch sind. Eisen, Stahl und andere magnetische Metalllegierungen können damit sicher erkannt werden, da sie das Magnetfeld des Detektors stören, der daraufhin mit einem akustischen Signal reagiert.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten dieser Detektoren: Fest installierte Geräte, die in einer Schleuse angebracht sind und die beim Durchgehen auf Metalle am Körper oder im mitgeführten Gepäck reagieren und kleinere Handgeräte, mit denen das Sicherheitspersonal mit einigen Zentimetern Abstand über Gepäck, Kleidung und Körper streicht. Beide Versionen erzeugen ein niederfrequentes, schwaches Magnetfeld und sind so in der Lage, Metalle zu erkennen, auch wenn sie etwa unter der Kleidung verborgen sind.
Diese Kontrollen sollen sicherstellen, dass keine Waffen oder potenziell gefährliche elektrische/elektronische Geräte mit ins Flugzeug gelangen. Dabei unterscheidet der Detektor jedoch eben nicht zwischen einer Gürtelschnalle aus Eisen oder einem Messer – beides führt zu einem Alarm, der beim Betroffenen meist großen Stress auslöst. Und je nach Empfindlichkeit können auch Metallprothesen, Verschraubungen im Knochen oder andere medizinisch notwendige Versorgungen auf den Detektor reagieren. Allerdings muss dafür ein bestimmtes Metallvolumen erreicht werden, während die in der Implantologie eingesetzten Metallstifte schon alleine aufgrund ihrer geringen Größe nicht erkannt werden.
Implantatgetragener Zahnersatz wird von den Detektoren nicht erkannt
Bei implantatgetragenem Zahnersatz besteht das Implantat, das im Kiefer eingewachsen ist und die künstliche Zahnwurzel bildet, aus Titan, einem hochfesten und nicht im geringsten magnetischen Metall. Selbst besonders empfindlich eingestellte Metalldetektoren reagieren daher nicht auf Zahnimplantate und lösen keinen Alarm aus. Auch, wenn eine komplette Zahnreihe mit Implantaten ersetzt wird, also relativ viel Metall im Kiefer vorhanden ist, müssen Reisende nicht befürchten, damit bei der Kontrolle am Flughafen in unangenehme Situationen und Erklärungsnot zu kommen.
Füllungen, Kronen oder Brücken aus einer Nichtedelmetalllegierung – etwa Chirurgenstahl – sind zu klein und lassen den Detektor nicht ausschlagen. Und Zahnimplantate aus Titan oder Keramik sind ebenfalls nur wenige Millimeter groß und damit auch alleine aufgrund ihres geringen Volumens für den Detektor nicht zu identifizieren.
Auf Nummer sicher mit dem Implantatpass
Wer dennoch Sorge haben sollte, dass Implantate oder Zahnersatz die Ein- oder Ausreise am Flughafen erschweren, sollte sich vor Beginn der Reise in der Zahnarztpraxis bescheinigen lassen, dass sich metallischer oder implantatgetragener Zahnersatz im Mund befindet und diesen Nachweis dann bei der Kontrolle griffbereit haben. Denn auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Detektor ausschlägt, dennoch kann ein solches Dokument zusätzliche Sicherheit geben und ist zudem auch dann sinnvoll, wenn etwa im Urlaub eine Zahnbehandlung notwendig werden sollte.
Wer hingegen einen Herzschrittmacher oder größere Prothesen (z. B. Arm- oder Beinprothesen) mitführt, sollte dieses vor der Kontrolle mitteilen und das Sicherheitspersonal darauf aufmerksam machen. Gerade bei Reisen ins Ausland ist es dann empfehlenswert, ein Dokument seines Arztes mitzuführen, das bei Bedarf vorgezeigt werden kann – auch deswegen, weil ein Herzschrittmacher durch die Detektoren aus dem Tritt kommen kann, wenn sich der Schrittmacher länger im schwachen Magnetfeld befindet.
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