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Große Zahnlücke? Welches Implantat ist geeignet?

Eine große Zahnlücke liegt immer dann vor, wenn mindestens zwei nebeneinanderstehende Zähne fehlen. Sind links und rechts von der Zahnlücke noch Zähne vorhanden, wird eine solche große Zahnlücke als Schaltlücke bezeichnet. Fehlen die Zähne am Ende einer Zahnreihe, handelt es sich um eine Freiendsituation. Mit Implantaten lassen sich Schaltlücken wie auch Freiendsituationen bestmöglich versorgen und Lücken dauerhaft schließen. Dabei muss es nicht unbedingt immer die hochwertigste und damit kostenintensivste Versorgung mit Einzelzahnimplantaten sein. Denn auch andere implantatgetragene Lösungen stellen die Kau- und Sprechfunktion sicher und dauerhaft wieder her. 

Einzelzahnimplantate nach dem Vorbild der Natur

Auch wenn meist von Implantaten gesprochen wird, handelt es sich strenggenommen um ein Implantatsystem. Denn das Implantat, das in den Kieferknochen eingesetzt wird und dort einheilt, ist lediglich der Ersatz für die Zahnwurzel, auf dem der Implantataufbau, das sogenannte Abutment, befestigt wird. Auf das Abutment wird dann der sichtbare Zahnersatz aufgesetzt und fixiert, so dass nach Abschluss der Behandlung nur dieser Teil des Systems, er eigentliche Zahnersatz, zu sehen ist.

Das Implantat selber, also der Implantatkörper, ist ein Pfosten aus Titan, Keramik oder modernen Werkstoffen wie Zirkonoxid. Die Außenseite ist mit einem umlaufenden Gewinde versehen, die es dem Zahnarzt ermöglicht, das Implantat durch eine langsame Drehbewegung in den präparierten Knochen im Ober- oder Unterkiefer einzubringen. Dort unterstützen das Gewinde und die spezielle Oberfläche den Einheilungsprozess, der dennoch im Oberkiefer bis zu sechs Monate oder länger dauern kann.

Ist der Implantatkörper fest mit dem Knochen verwachsen, kann in einem weiteren Behandlungsschritt das Abutment und darauf die Suprakonstruktion befestigt werden. Bei einer Versorgung mit Einzelzahnimplantaten wird für jeden fehlenden Zahn ein Implantat mit eigener Suprakonstruktion eingesetzt. Ein fehlender Zahn wird also durch eine separate Zahnwurzel samt Zahnkrone ersetzt. Der Vorteil dieser Versorgung liegt auf der Hand: Die Kraft des Kauapparates wird gleichmäßig auf alle Zähne verteilt; jedes Implantat wird ähnlich wie eine natürliche Zahnwurzel belastet und muss vergleichsweise geringe Kräfte aushalten.

Allerdings ist eine Versorgung mit Einzelzahnimplantaten sowohl die teuerste als auch die langwierigste Behandlungsform, da für jedes einzelne Implantat der Kiefer entsprechend präpariert werden muss. Damit ist die Behandlungsdauer deutlich höher als bei einer alternativen Versorgung, was sich natürlich auch in höheren Behandlungskosten ausdrückt. 

Implantatgetragene Brückenkonstruktion

Wenn bei einer großen Zahnlücke drei oder mehr Zähne ersetzt werden müssen, ist auch eine Brückenkonstruktion denkbar. Hierzu werden jeweils nahe der noch erhaltenen Zähne zwei Implantate eingesetzt, auf denen später je eine Suprakonstruktion befestigt wird. Diese dienen als Pfeilerzähne für die Brücke in der Mitte, die wahlweise ebenfalls durch mindestens ein Implantat getragen oder als herausnehmbarer Zahnersatz ausgeführt werden kann. Das hat den Vorteil, dass keine natürlichen Zähne beschliffen werden müssen, um daran die Brücke befestigen zu können, so dass die gesunde Zahnhartsubstanz geschont wird. Zudem ist eine solche Versorgung insbesondere bei größeren Zahnlücken deutlich günstiger als Einzelimplantate.

Ebenso möglich ist eine Kombination aus Implantat und natürlichen Zähnen. Hierbei wird nur ein Implantat eingesetzt, aus dem später ein Brückenpfeiler wird. Der andere Brückenpfeiler ist ein natürlicher Zahn, der allerdings beschliffen werden muss. Die Brücke selber wird dann in der Regel fest zementiert, kann also nicht entnommen werden. Diese Lösung eignet sich besonders für Patienten, bei denen die Knochensubstanz nicht ausreichend dick und stabil ist, um mehrere Implantate einzusetzen, oder die anstelle einer reinen Brückenkonstruktion eine stabile und haltbare Lösung suchen, die mit geringeren Kosten verbunden ist als eine umfangreichere Implantatversorgung. 

Freiendsituationen korrigieren

Auch wenn eine Freiendsituation im Regelfall nicht von außen zu sehen ist, sollte die Lücke geschlossen werden. Denn jeder Zahn (mit Ausnahme der Weisheitszähne) benötigt einen Gegenspieler im gegenüberliegenden Kiefer. Das ist notwendig, damit die Zähne auf ihrer Position bleiben und nicht beispielsweise in Richtung der Zahnlücke wandern oder weiter herauswachsen können. Hierdurch können im Laufe der Zeit erhebliche Veränderungen im Kiefer entstehen, und auch das Risiko für Karies und Parodontitis steigt bei einer nicht korrigierten Freiendsituation erheblich an.

Auch bei einer Freiendsituation kann die Implantologie helfen. Eine Versorgung mit Einzelzahnimplantaten stellt hier ebenfalls die zahnmedizinisch optimale, allerdings auch teuerste Versorgung dar. Pro Implantat können so Kosten von mehreren tausend Euro entstehen, abhängig von der konkreten Situation und dem Umfang der Behandlung. 

Ebenso kann eine Freiendsituation wie eine Schaltlücke mit einer ganz oder teilweise implantatgetragenen Brückenkonstruktion bereinigt werden, wobei in jedem Fall ein Implantat den letzten Backenzahn ersetzen muss. Ob dann auch das vordere Brückenglied ein Implantat ist oder ein natürlicher Zahn, hängt unter andrem vom individuellen Befund und dem verfügbaren Budget des Patienten ab.