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Gesunde Zähne – Grundlagen, Pflege und Tipps für dauerhaft starke Zähne

Gesunde Zähne sind weit mehr als nur ein attraktives Lächeln. Sie sind unverzichtbar für das Kauen, die klare Aussprache und spielen eine wichtige Rolle für das allgemeine Wohlbefinden. Ein intaktes Gebiss verhindert nicht nur Schmerzen, sondern wirkt sich auch positiv auf die gesamte Gesundheit aus. Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis können weitreichende Folgen haben, die von Entzündungen bis hin zu Zahnverlust reichen. Daher ist es essenziell, den Zustand der Zähne regelmäßig zu pflegen und im Auge zu behalten. Dabei kommt es auf eine richtige Zahnpflege, gesunde Ernährung und die regelmäßige zahnärztliche Kontrolle an.

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Bedeutung und Grundlagen gesunder Zähne

Zähne sind komplexe Strukturen, bestehend aus mehreren Schichten. Die äußere Schicht, der Zahnschmelz, ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers und schützt vor Abnutzung und Bakterien. Darunter befindet sich das Dentin, das den größten Teil des Zahns ausmacht, und im Inneren liegt der Zahnnerv, der für Schmerzempfindungen sorgt. Das Zahnfleisch umgibt und schützt die Zahnwurzeln sowie den Kieferknochen. Gesunde Zähne erfüllen nicht nur funktionale Aufgaben wie Kauen und Sprechen, sondern prägen auch das Erscheinungsbild des Gesichts. Die Balance im Mundraum zwischen schützenden und schädlichen Faktoren entscheidet über die Zahngesundheit. Bakterien und Zahnbeläge müssen kontrolliert werden, damit sie nicht zu Erkrankungen führen.

Die richtige Zahnpflege: Zähneputzen, Zahnseide und Mundhygiene

Eine effektive Zahnpflege beginnt mit dem Zähneputzen. Dabei ist die Wahl einer weichen Zahnbürste mit sanften Borsten entscheidend, um Zahnfleischverletzungen und Zahnschmelzabrieb zu vermeiden. Die Putztechnik sollte gründlich, aber schonend sein: Kreisende Bewegungen und der sanfte Druck sorgen für optimale Reinigung ohne Schäden. Die Zahnzwischenräume sind mit Zahnbürsten oft schwer erreichbar und müssen deshalb mit Zahnseide oder Interdentalbürsten gereinigt werden. Dies entfernt bakterielle Beläge, die sonst Entzündungen und Karies fördern. Zusätzlich unterstützen Mundspülungen die Mundhygiene und helfen, die Mundflora im Gleichgewicht zu halten.

Zahnschmelz und seine Rolle für die Zahngesundheit

Der Zahnschmelz schützt die Zähne vor mechanischer Abnutzung und Säureangriffen aus der Nahrung oder bakterieller Aktivität. Er ist jedoch nicht regenerationsfähig, weshalb sein Schutz oberste Priorität hat. Fluoridhaltige Zahnpasten stärken den Zahnschmelz durch Förderung der Remineralisierung und machen ihn widerstandsfähiger gegen Karies. Säurehaltige Getränke und Lebensmittel können zu Zahnerosion führen, bei der der Zahnschmelz zunehmend abgetragen wird. Auch falsche Putztechniken oder zu harte Bürsten können den Zahnschmelz schädigen. Daher ist es wichtig, durch richtige Pflege und Ernährung den Zahnschmelz langfristig zu schützen.

Zahnschmelzschäden

Menschliche Zähne bestehen aus drei übereinanderliegenden Schichten:

  • der äußere Zahnschmelz (Enamelum)
  • das darunter liegende Zahnbein (Dentin)
  • das innere Zahnmark (Pulpa)

Der Zahnschmelz ist etwa 2,5 mm dick und besteht zu 96 Prozent aus einem kristallinen Materialmix aus Kalzium, Phosphat und Hydroxygruppen. Das sogenannte Hydroxylapatit ist die härteste Substanz im menschlichen Körper und findet sich auch in den Knochen. Allerdings reagiert Zahnschmelz sehr empfindlich auf Säuren, durch die Kalzium- und Phosphat-Ionen aus dem Hydroxylapatit herausgelöst werden. Das weicht den Zahnschmelz zunächst auf und löst ihn im Laufe der Zeit vollständig auf. Die Auflösung von Zahnhartsubstanz ohne Einwirkung von Bakterien wird als Erosion bezeichnet, die leider – wie eine Schädigung durch säurebildende Kariesbakterien im Mund – nicht rückgängig gemacht werden kann. Zahnschmelz, der durch Erosion zerstört wurde, kann nicht wieder hergestellt werden. Zahnärzte weisen schon lange darauf hin, dass Erosion durch säurehaltige Lebensmittel eine erhebliche Gefährdung für die Zahngesundheit darstellen. Denn die Säure wirkt – anders als der ebenfalls zahnschädliche Zucker – direkt auf die Zahnoberfläche ein und schädigt sie sofort. Zucker muss zunächst von im Mund lebenden Bakterien aufgenommen und verstoffwechselt werden, wodurch Säuren entstehen, die den Zahn schädigen.

Solange die Erosion nur den Zahnschmelz betrifft, verläuft sie in der Regel schmerzfrei. Sobald jedoch die schützende Hülle des Zahns Lücken aufweist und das empfindliche Zahnbein freiliegt, reagiert der Zahn zunehmend empfindlicher auf intensive Reize wie heiße oder kalte, süße oder saure Nahrung und Getränke sowie auf Berührungen wie beim Zähneputzen. Zudem ist der fortschreitende Verlust von Zahnschmelz auch ein ästhetisches Problem, da das darunterliegende Dentin gelblich gefärbt ist und die Zähne bei fortgeschrittener Erosion daher nicht mehr weiß, sondern gelblich schimmern. Nicht nur Säuren greifen den Zahnschmelz an, auch Abrasion, also der Verlust von Zahnhartsubstanz durch mechanische Einwirkungen (Zähneknirschen, harte Zahnbürste, zu kräftiges Schrubben beim Putzen), schädigt ihn. Abrasion und Erosion verstärken einander gegenseitig: Durch die chemische Reaktion der Säure auf die Zahnhartsubstanz wird diese aufgeweicht, vergleichbar mit dem Entkalken eines Wasserkochers etwa mit hochkonzentrierter Zitronen- oder Essigsäure. Der aufgeweichte Zahnschmelz ist gleichzeitig empfindlicher gegenüber mechanischen Einwirkungen und wird schneller abgerieben. Und der so auch mechanisch angegriffene Zahnschmelz reagiert wiederum empfindlicher auf Säure und wird von dieser schneller weiter erodiert.

Erosionen und pH-Wert

In unserer Nahrung kommen Säuren relativ häufig vor, in Form von Fruchtsäuren, Vitamin C (Ascorbinsäure), Essig oder Milchsäure, etwa im Joghurt. Auch in vielen Softdrinks und anderen Lebensmitteln sind Säuren enthalten, um den Geschmack zu verbessern oder die Produkte haltbar zu machen. Grundsätzlich kann jede Säure die Zähne schädigen, selbst in schwacher Konzentration. Allerdings hängt das Ausmaß der Erosion vor allem von zwei Faktoren ab: Wie stark ist die Säure und wie lange wirkt sie auf die Zahnoberfläche ein? Die Stärke einer Säure wird mit dem sogenannten pH-Wert ausgedrückt, der zwischen 0 (stark sauer) und 14 (stark basisch) liegen kann. Je geringer der pH-Wert, desto aggressiver wirkt die Säure. So hat die menschliche Magensäure einen pH-Wert von 1,0, während der Speichel einen neutralen pH-Wert von 6,5-7,4 aufweist. Um festzustellen, ob ein Lebensmittel die Zähne erodieren kann, reicht es daher, es zu probieren: Je saurer es schmeckt, desto stärker kann es die Zähne schädigen.

Was der Zahnarzt gegen Erosionen machen kann

Leider ist die Erosion von Zahnschmelz nicht umkehrbar, daher kann der Zahnarzt diese nur verlangsamen oder aufhalten. Wenn er bei einer Untersuchung Erosionen feststellt, wird er daher zunächst die Ursachen untersuchen und ermitteln, ob nur die Ernährungsgewohnheiten dafür verantwortlich sind oder möglicherweise andere Erkrankungen eine Rolle spielen. Sind die Ursachen ermittelt, kann der Zahnarzt gemeinsam mit dem Patienten ein Konzept entwickeln, wie weitere Zahnschäden vermieden werden können. Dazu gehört auch die Beratung über die richtige Mundhygiene, über Putztechniken und die Verwendung von Mundpflegeartikeln wie Zahnseide oder Interdentalbürsten. Auch die richtige Zahnpasta kann dabei helfen, die Zähne zu remineralisieren und so aufgeweichten Zahnschmelz wieder zu härten. Dabei haben sich Zahnpasten und Mundspülungen mit Zinnfluorid als besonders wirkungsvoll erwiesen, da sich Zinnfluorid nicht nur in den Zahnschmelz einlagert und so einen Schutzfilm bildet, sondern gleichzeitig auch antibakteriell und entzündungshemmend wirkt. Bei stark angegriffenen Zahnoberflächen kann der Zahnarzt diese mit einem speziellen Fluoridlack versiegeln und so zumindest einige Zeit vor weiterer Erosion schützen. Diese Versieglung kann und muss regelmäßig erneuert werden, da sich die Schutzschicht mit der Zeit auflöst. Bei besonders schweren Schäden bleibt nur noch, die Zähne mit Kronen oder Teilkronen zu versorgen, die den Zahnschmelz ersetzen. 

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Ernährung und gesunde Zähne: Welche Lebensmittel stärken die Zähne?

Eine ausgewogene Ernährung ist ein wesentlicher Faktor für gesunde Zähne. Kalzium, das in Milchprodukten, grünem Blattgemüse und Nüssen vorkommt, ist essenziell für den Aufbau und Erhalt der Zahnhartsubstanz. Vitamin D unterstützt die Aufnahme von Kalzium und trägt zur Zahngesundheit bei. Frisches Obst und Gemüse fördern durch ihre Struktur den Speichelfluss, welcher Säuren neutralisiert und die Zähne reinigt. Zucker- und säurehaltige Lebensmittel sollten hingegen nur in Maßen genossen werden, da sie Karies und Zahnschäden begünstigen. Nach säurehaltigen Mahlzeiten empfiehlt sich das Ausspülen mit Wasser, um die Säurewirkung zu reduzieren. Einige praktische No-Go Tipps sind:

1. No-Go: Zu viele Süßigkeiten und gezuckerte Getränke

Süßes Naschwerk und zuckerhaltige Getränke sind schlecht für die Zähne – das haben die meisten Menschen schon in ihrer Kindheit gelernt. Trotzdem fällt es schwer, den süßen Verlockungen aus dem Weg zu gehen. Denn die Vorliebe für Süßes ist dem Menschen angeboren, und entsprechend riesig und attraktiv ist das Angebot. Leider schmeckt Zucker aber auch den Kariesbakterien, die für die weltweit verbreitetste Zahnerkrankung, die Zahnfäule, verantwortlich sind. Besonders gefährlich für Zähne und die Allgemeingesundheit ist der Konsum von gezuckerten Getränken (z. B. Cola, Limonade, Eistee, Fruchtnektar oder Energy Drinks) zum Essen oder als Durstlöscher. Daran sind teilweise schon die Schulkinder gewöhnt – und nehmen damit riesige Zuckermengen auf, die nicht nur Löcher in den Zähnen verursachen, sondern auch zu Übergewicht und schweren Krankheiten wie Diabetes führen können. Naturbelassene Fruchtsäfte wie Apfel- oder Orangensaft greifen wegen ihres hohen Säure- und Fruchtzuckergehalts ebenfalls den Zahnschmelz an und fördern die Vermehrung schädlicher Bakterien im Mund. Um das Risiko für die Zähne möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, nach dem Konsum von Fruchtsaft, gesüßtem Tee oder Kaffee ein Glas Mineralwasser zu trinken oder den Mund mit Wasser auszuspülen. Auch das Trinken mit dem Strohhalm schont die Zähne, weil dabei weniger von der zuckerhaltigen Flüssigkeit an den Zahnschmelz gelangt.

Tipp: „Zuckerfallen“ erkennen und schon beim Einkaufen umgehen

Neben den bekannten „Zuckerbomben“ wie Schokolade oder Bonbons gibt es viele Lebensmittel, die gar nicht als Süßigkeiten gelten, aber dennoch erhebliche Mengen von zahnschädlichem Zucker enthalten. Dazu gehören fast alle Frühstückscerealien, Fertigmüslis, Fruchtjoghurts und Quarkspeisen, aber auch Ketchup, Leberwurst und Feinkostsalate. Um zu erkennen, wie viel Zucker hier teilweise noch zugesetzt wird, muss man wissen, hinter welchen Begriffen in den Zutatenlisten der Zucker „versteckt“ wird. Darin ist die Lebensmittelindustrie nämlich richtig clever. 

Laut Gesetz müssen Hersteller auf der Verpackung alle enthaltenen Zutaten auflisten, und zwar nach der Menge sortiert: Das, wovon am meisten drin ist, steht also an erster Stelle. Um nun zu vermeiden, dass dort „Zucker“ steht, werden mehrere Zuckerarten in jeweils kleineren Mengen beigemischt, z. B. Invertzuckersirup, Maltodextrin, Glukose-Fruktose-Sirup, Dextrose und Süßmolkenpulver. So ist auf den ersten Blick nicht mehr zu erkennen, dass Zucker den größten Teil des Produkts ausmacht.

2. No-Go: Salzige Knabbereien und deftige Snacks

Viele beliebte Knabbereien wie Kartoffelchips oder Erdnussflips setzen auf die sogenannte Fressformel: Sie bestehen zu rund 50 Prozent aus Kohlenhydraten und zu rund 35 Prozent aus Fetten. Dieses Nährstoffverhältnis, das es nahezu ausschließlich in industriell gefertigten Nahrungsmitteln gibt, ist der Grund dafür, dass es bei diesen Snacks besonders schwerfällt, mit dem Essen aufzuhören oder etwas übrigzulassen. Zahnschädigend ist die Gesamtmischung einerseits, weil auch deftigem Gebäck und salzigem Knabberkram häufig Zucker zugesetzt ist. Die enthaltene Stärke (z. B. in Kartoffeln oder Getreide) wird beim Kauen ebenfalls in Zucker umgewandelt. Plaque-Bakterien im Mund verstoffwechseln den Zucker und bilden daraus Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Dazu kommt, dass Salz, Gewürze und Geschmacksverstärker die Speichelproduktion vermindern  und damit die Neutralisierungs- und Selbstreinigungskräfte im Mund einschränken. Denn Speichel spült nicht nur die Zähne, sondern enthält auch wichtige Mineralien, die der Zahnschmelz braucht, um fest und gesund zu bleiben. 

3. No-Go: Alkohol

Häufiger Alkoholkonsum verursacht Zahnverfärbungen. Gefährlicher ist jedoch, dass Alkohol die Durchblutung vermindert, die Wundheilung verzögert und so das Risiko für Infektionen (z. B. Zahnfleischentzündungen und Parodontitis) deutlich erhöht. Starke Trinker neigen außerdem dazu, sich schlecht zu ernähren und die Mundhygiene zu vernachlässigen.  Wenn der Alkoholkonsum zu vermehrtem Erbrechen führt, kommt dazu noch aggressive Magensäure, die den Zahnschmelz regelrecht verätzt und auch die empfindliche Mundflora schädigt. Aus diesem Grund sind auch Bulimiker (Menschen mit Ess-Brech-Störung) besonders anfällig für Zahnerkrankungen und Infektionen im Mundraum.   

4. No-Go: Rauchen bzw. Tabakkonsum

Die im Tabak und Tabakrauch enthaltenen Stoffe sind schädlich für die Allgemeingesundheit und auch schlecht für die Zähne. Wie beim Alkohol verschlechtern sich auch durch Tabakkonsum die Durchblutung und die körpereigene Immunabwehr, und das Risiko für Zahnerkrankungen, Zahnfleisch- und Zahnbettentzündungen steigt. Eine dauerhaft eingeschränkte Durchblutung des Zahnfleischs kann im schlimmsten Fall zu irreversiblem Zahnfleischschwund, Zahnlockerung und Zahnausfall führen. 

5. No-Go: Zu viel Obst

Obst ist gesund, von Natur aus süß und daher grundsätzlich eine sehr gute Alternative zu industriell gefertigten Näschereien. Leider ist der natürliche Fruchtzucker ebenfalls schädlich für die Zähne. Die Konsistenz spielt dabei eine wichtige Rolle: Manche Früchte (z. B. Bananen oder Datteln) haften besonders gut an und zwischen den Zähnen – Zucker und aggressive Fruchtsäuren bleiben also länger im Mund. Dasselbe gilt für Trockenobst und getrocknete Beeren, die sich schon wegen der enthaltenen Ballaststoffe leichter in den Zahnzwischenräumen festsetzen können und zudem eine weit höhere Zuckerkonzentration aufweisen als frische Früchte. Zahnfreundlicher ist da ein alter Klassiker: der knackige Apfel, der zwar ebenfalls viel Fruchtzucker, dabei aber auch viel mehr Wasser enthält und außerdem beim Kauen die Zähne mechanisch reinigt. Dass ein Apfel das Zähneputzen ersetzen kann, ist allerdings ein Märchen.

Tipp: Statt Obst öfter mal rohes Gemüse essen

Auch Gemüse enthält Zucker, allerdings so wenig, dass das Risiko für die Zähne hier vernachlässigt werden darf. Generell steigt der Zuckergehalt mit der Reife, deshalb enthalten z. B. grüne Paprika weniger Zucker und Kalorien als rote. Rohkost sollte allerdings keine reine Disziplinarmaßnahme sein, sondern auch schmecken. Wenn Sie Kraut und Rüben nicht lieben, probieren Sie neue Gemüsesorten aus oder kombinieren Sie Obst und Gemüse in leckeren Salaten. 

6. No-Go: Mund und Zähne als Hilfswerkzeug nutzen

Nüsse knacken, Flaschen öffnen, Plastikverpackungen aufreißen, Klebeband oder Schnur abtrennen: Viele Menschen nutzen ihre Zähne als praktisches Alltags- und Mehrzweckwerkzeug. Physik kann aber genauso gefährlich werden wie Chemie: Durch die mechanische Belastung kann der Zahnschmelz Risse bekommen, Zahnstücke können abbrechen oder ganze Zähne ausgebissen werden. Auch teurer Zahnersatz lässt sich auf diese Weise zerstören: Keramikverblendungen können absplittern, Prothesen zerbrechen oder sich verbiegen, und schon so mancher kühne Durchbeißer hat sich einen Zacken aus der Krone gebrochen. 

7. No-Go: Die falsche Zahnputztechnik

Freiliegende Zahnhälse und Schäden durch vorzeitige Abnutzung des Zahnschmelzes können auch durch falsches Zähneputzen verursacht werden. Zu den zahnschädlichen Putzgewohnheiten gehören die zu harte Zahnbürste, zu viel Druck beim Putzen, starkes Schrubben oder „Sägen“ sowie zu langes und/oder zu häufiges Putzen – zweimal pro Tag zwei Minuten reichen aus. Auch sollte die Zahnbürste regelmäßig ausgetauscht werden, weil verschlissenen Borsten „kratziger“ sind als neue und sich an alten Zahnbürsten auch jede Menge Bakterien anlagern können.

8. No-Go: Zähneknirschen

Das Zähneknirschen gehört ebenfalls zu den mechanischen Belastungen, die die Zähne dauerhaft schädigen können. Die häufigste Ursache für Bruxismus, wie das (oft nächtliche) Zähneknirschen medizinisch heißt, ist Stress. Regelmäßiges Knirschen lässt die Zähne schneller verschleißen und im schlimmsten Fall sogar brechen. Auch schmerzhafte Kiefergelenkstörungen (CMD) und Kieferentzündungen können mit dem Knirschen im Zusammenhang stehen. Der Zahnarzt kann mit einer individuell hergestellten Knirscherschiene helfen. Solche Schienen werden meist über Nacht getragen und schützen Zähne oder Zahnersatz vor Schäden. Parallel dazu sollten Knirscher jedoch versuchen, an der Ursache anzusetzen, indem sie Stress abbauen bzw. lernen, entspannter damit umzugehen. Dafür gibt es viele Methoden, über die Sie sich auch bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung von Ihrem Zahnarzt beraten lassen können.

Karies und andere Zahnerkrankungen: Ursachen und Vorbeugung

Karies entsteht, wenn Bakterien in Zahnbelägen Zucker in Säuren umwandeln, die den Zahnschmelz angreifen. Erste Anzeichen sind weiße Flecken auf den Zähnen, die auf eine Entkalkung hinweisen. Ohne Behandlung kann Karies bis zum Zahnnerv vordringen und starke Schmerzen verursachen. Gründliche Mundhygiene, fluoridhaltige Zahnpasten und professionelle Zahnreinigungen sind die besten Mittel zur Vorbeugung. Neben Karies können Zahnfleischentzündungen oder Parodontitis auftreten. Diese Erkrankungen greifen das Zahnfleisch und den Zahnhalteapparat an und können bei Vernachlässigung zum Zahnverlust führen.

Zahnfleischgesundheit: Schutz vor Parodontitis und Zahnfleischproblemen

Das Zahnfleisch umgibt die Zähne schützend und verhindert das Eindringen von Bakterien an den Zahnwurzeln. Ungenügende Mundhygiene führt zur Ansammlung von Plaque, was zu Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) führen kann. Wird diese Entzündung nicht behandelt, kann sie sich zur Parodontitis ausweiten, einer ernsteren Erkrankung, bei der der Zahnhalteapparat zerstört wird. Dies führt zu Zahnlockerungen und kann unbehandelt zum Zahnverlust führen. Regelmäßiges Zähneputzen, die Reinigung der Zahnzwischenräume sowie die Kontrolle durch den Zahnarzt sind entscheidend, um das Zahnfleisch gesund zu erhalten.

Die Rolle des Speichels für gesunde Zähne

Speichel ist ein natürlicher Schutz für die Zähne. Er reinigt die Mundhöhle, spült Speisereste weg und neutralisiert Säuren, die durch bakterielle Aktivität entstehen. Zudem enthält Speichel wichtige Mineralstoffe, die zur Remineralisierung der Zahnoberflächen beitragen. Eine verminderte Speichelproduktion, zum Beispiel durch bestimmte Medikamente oder Krankheiten, erhöht das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen deutlich. Ausreichendes Trinken, der Verzicht auf Tabak sowie eine ausgewogene Ernährung fördern die Speichelproduktion und damit die Zahngesundheit.

Zahnärztliche Vorsorge und professionelle Zahnreinigung

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind unverzichtbar, um die Zähne gesund zu halten. Dabei werden Zähne und Zahnfleisch auf Schäden und Erkrankungen untersucht. Die professionelle Zahnreinigung entfernt Zahnbeläge und Verfärbungen, die durch die tägliche Mundhygiene nicht erreicht werden. So werden Karies und Parodontitis effektiv vorgebeugt. Der Zahnarzt gibt außerdem individuelle Empfehlungen zur Mundpflege und Ernährung, um die Zahngesundheit langfristig zu fördern.

Kinderzahnmedizin: Gesunde Zähne von Anfang an

Die Zahnpflege beginnt bereits im Kindesalter mit den Milchzähnen. Sie sind wichtig für die Kieferentwicklung und die spätere Zahnstellung. Regelmäßige Zahnarztbesuche helfen, Zahnprobleme frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen. Eltern sollten darauf achten, dass Kinder eine zuckerarme Ernährung erhalten und beim Zähneputzen unterstützt werden. Fluoridhaltige Zahnpasten und regelmäßige Kontrollen sind wichtige Bausteine für eine dauerhafte Zahngesundheit der Kinder.


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