Das Provisorium im Zahnlabor
Bei länger dauernden, komplexen Zahn- und Zahnersatzbehandlungen ist das Provisorium von großer Bedeutung. Als Kurz- oder Langzeitprovisorium wird Zahnersatz bezeichnet, der nur für eine begrenzte Zeit getragen wird. Provisorien sind zwar als Übergangslösungen gedacht, müssen jedoch trotzdem gut gemacht und gut angepasst sein. Denn im Verlauf der Therapie haben sie unterschiedliche wichtige Aufgaben zu erfüllen.
Was muss ein Provisorium können?
Eine der Hauptaufgaben von provisorischem Zahnersatz ist der Schutz der präparierten Zähne bzw. beschliffenen Zahnstümpfe vor thermischen und mechanischen Reizen sowie vor bakteriellen Angriffen. Darüber hinaus kann das Provisorium auch dazu dienen, die vorbereiteten Zähne innerhalb des Zahnbogens zu fixieren. Das unterstützt und erhält die Kau- und Sprechfunktion oder stellt sie auch für die Übergangszeiten wieder her. Zudem sichert es die korrekte bzw. erwünschte Stellung der Kiefer bzw. Gegenzähne zueinander.
Heute verlangen immer mehr Patienten von einem Provisorium nicht nur, dass es für die geplante Zeit seinen Zweck erfüllt, sondern stellen auch beim provisorischen Zahnersatz hohe Anforderungen an die Ästhetik. Der Wunsch nach hochwertigem Material, perfekter Verträglichkeit und natürlicher, unauffällige Optik ist verständlich: Immerhin will man auch mit einer Interimsversorgung normal essen und sprechen, selbstbewusst und offen lächeln und wie gewohnt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
Ein Provisorium, das nicht nur funktionell, sondern auch ästhetisch ist, unterstützt und verbessert nachweislich die Einbindung seines Trägers in den Alltag und die vertrauten sozialen Strukturen. Es ermöglicht eine ausgewogene und gesunde Ernährung sowie einen geregelten bzw. harmonischen Tagesablauf. So ist ein hochwertiges Provisorium nicht nur aus zahnmedizinischer, sondern auch aus psychologischer Sicht die optimale Vorbereitung auf den späteren Zahnersatz, weil es die in der Prothetik ganz wichtige Akzeptanz fördert, also das positive Annehmen (Bejahen) des Zahnersatzes.
Vorteile des laborgefertigten Provisoriums
Wenn der Zahnarzt ein Provisorium in der Praxis anfertigt, geht das schnell und ist vergleichsweise einfach. Der Arzt bzw. sein Praxisteam erstellt als Form für den Übergangs-Zahnersatz einen sogenannten Silikonschlüssel, der dann mit Kunststoff ausgefüllt wird. Das Ergebnis ist sofort einsatzbereit. Weil der dabei verwendete Kunststoff jedoch einfarbig ist und sich daher nur sehr begrenzt an die natürliche Zahnfarbe anpassen lässt, sind solche Provisorien zwar funktionell, aber oft von wenig befriedigender Ästhetik. Vor allem im Bereich der Schneidezähne und Sichtflächen bleiben sie daher hinter laborgefertigten Interimsversorgungen zurück.
Im Zahnlabor können dagegen Provisorien mit modernster CAD/CAM-Technologie und aus hochwertigem Kunststoff hergestellt werden. Zu den am schönsten bzw. natürlichsten aussehenden Provisorien gehören die sogenannten Egg-Shell-Provisorien oder Eierschalenprovisorien. In aller Regel sind das Langzeitprovisorien, die mehrere Wochen oder Monate getragen werden, bis der definitive Zahnersatz (z. B. die fertige Zahnbrücke oder der Aufbau für ein Implantat) eingegliedert werden kann.
Egg-Shell-Provisorien lassen sich so gestalten, dass der Übergang zum Zahnfleisch (Randschluss) harmonisch und reizfrei ist. Gute Kontaktpunkte zu den Nachbar- oder Gegenzähnen machen das Provisorium pflegeleicht und sorgen für stabilen Halt und hohen Komfort beim Tragen und beim Essen. Doch nicht nur Patienten profitieren von der Laborfertigung, sondern auch Zahnärzte: Sie und ihr Team in der Praxis werden deutlich entlastet, wenn Patienten bei der Präparation weniger Zeit auf dem Behandlungsstuhl verbringen. Mit der privaten Abrechnungsposition „Vorbereitung für Provisorium“ kann die Zahnarztpraxis trotzdem weiterhin das Provisorium abrechnen.
Wie funktioniert die Versorgung mit einem Egg-Shell-Provisorium?
Ein Eierschalenprovisorium kann schon vor Beginn der Zahnbehandlung im Labor hergestellt werden. Das ist wichtig, damit der Patient nicht warten muss und zu keinem Zeitpunkt mit ungeschützten bzw. unversorgten Zähnen die Praxis verlässt. Der Zahnarzt sendet dazu vor der Behandlung die Ergebnisse der Gebissabformungen (z. B. Gegenbiss, Situationsmodell, Gebissabdruck oder Bilder vom digitalen Mundscan) ans Labor. Im Dentallabor bildet der Zahntechniker dann die zu versorgende Situation mit einem optimierten dreidimensionalen Computermodell ab (virtuelles Wax-up).
Dieser Datensatz kann direkt an eine computergesteuerte Fräsmaschine (CNC-Fräse) übermittelt werden, die das Egg-Shell-Provisorium dann aus stabilem und ästhetisch hochwertigem Kunststoff herausfräst. Die CAD/CAM-Technologie arbeitet mit höchster Präzision, und anders als beim Versenden von Gebissabdrücken und Modellen per Post können Daten verlustfrei mit Lichtgeschwindigkeit oder per Funk übertragen werden. Pünktlich zum Präparationstermin kommt das Provisorium in die Zahnarztpraxis und kann sofort für den geplanten Zeitraum eingesetzt werden.
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