Chronische Krankheiten: Liegt die Ursache bei den Zähnen?
Ein gesunder Mund und gesunde Zähne sind wichtige Voraussetzungen für eine gute Allgemeingesundheit, ein starkes Immunsystem und das tägliche Wohlbefinden. Kariesschäden, chronische Entzündungen im Mund, unversorgte Zahnlücken und Fehlstellungen sorgen nicht nur für Probleme im Mund- und Kieferbereich, sondern können sich auch auf andere Bereiche des Körpers auswirken.
Viele akute Beschwerden und chronische Erkrankungen können ihre Ursache in den Zähnen haben oder – umgekehrt – Zahn- und Zahnfleischerkrankungen begünstigen. Allgemein anerkannt ist heute beispielsweise der Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herz-Kreislauf-Beschwerden: Bleibt die chronische Zahnbettentzündung unbehandelt, steigt das Risiko für Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Wie kranke Zähne den Menschen krank machen können
Zähne, Organe und der Stütz- und Halteapparat (Knochen, Muskeln, Bindegewebe und Gelenke) beeinflussen einander. Das geschieht durch das mechanisch-physikalische und biochemische Zusammenspiel des gesamten Körpers. Betrachtet man den Menschen mit seinem Außen- und Innenleben als funktionelle Einheit, ist es ganz natürlich, dass unerkannte oder unbehandelte Krankheitsgeschehen im Mund- und Kieferbereich die Funktion des gesamten Organismus beeinträchtigen können. Zu den häufigsten Störfaktoren im Mund gehören Entzündungen, tote Zähne, Bissstörungen, Narben und Fremdmaterialien, die das Immunsystem und den Stoffwechsel belasten.
Karies und Parodontitis, von denen sehr viele Menschen betroffen sind, entstehen durch Bakterien. Chronische Entzündungen am Zahnfleisch, an der Zahnwurzel oder im Kieferknochen fordern immer wieder die Immunabwehr und schwächen sie dadurch. Die Folge können häufige Infektionen sein, z. B. Erkältungen oder Magen-Darm-Probleme, aber auch Allergien und Hautkrankheiten, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Erschöpfungszustände und allgemeiner Leistungsabbau.
Zahnwurzelentzündungen und Wurzelkanalbehandlungen führen in der Regel zum Absterben des Zahnnervs. Und nicht immer verschwindet die Entzündung nach der Behandlung vollständig. Sogenannte Zahnherde entstehen durch Bakterien, die sich bereits rund um die Wurzelspitze im Kieferknochen festgesetzt haben. Wenn auch das Kappen der Wurzelspitze (Wurzelspitzenresektion) das Entzündungsgeschehen nicht vollständig beseitigt, ist es für den Patienten langfristig gesünder, den Zahn entfernen und die Lücke mit biokompatiblem, also körperverträglichem Zahnersatz schließen zu lassen.
Vor allem ältere Zahnfüllungen und älterer Zahnersatz enthalten vielfach Fremdmaterialien, die den Organismus belasten können. Bekannt sind etwa Amalgamfüllungen, die Quecksilber enthalten. Zudem reagieren manche Menschen empfindlich auf Metalle, die bei der Zahnersatzherstellung in Form verschiedener Edel- und Nichtedelmetalllegierungen zum Einsatz kommen. Bei Metallunverträglichkeiten sollte metallfreier Zahnersatz verwendet werden, beispielsweise Kronen und Brücken aus Vollkeramik. Auch Fluoride sind mittlerweile nicht nur in der ganzheitlichen Zahnmedizin umstritten. Fluoridhaltige Zahnpasten, Gels, Spülungen oder Nahrungsergänzungen sollten daher weder leichtfertig empfohlen noch verwendet werden.
Die zentrale Bedeutung der Kiefergelenke
Auch Funktionsstörungen der Kiefergelenke (Craniomandibuläre Dysfunktion, CMD) können akute und chronische Schmerzen und Erkrankungen verursachen, zum Beispiel Kopf-, Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, Sehstörungen, Tinnitus (Ohrgeräusche) und Gleichgewichtsstörungen. Denn die Kiefergelenke liegen nicht nur an einer zentralen Position am Kopf, sondern bilden auch den statischen Abschluss der Wirbelsäule. Kiefergelenksstörungen können viele Ursachen haben, z. B.:
- Angeborene oder erworbene Zahn- und Kieferfehlstellungen,
- ein gestörtes Kauverhalten, z. B. durch Zahnlücken oder schlecht sitzenden Zahnersatz,
- Zähneknirschen (Bruxismus) oder Zähnepressen sowie
- zu viel Stress und ungelöste Probleme in Alltag, Beruf oder Beziehungen.
Vielfach klingen die Beschwerden nach entsprechenden bereichsübergreifenden Behandlungen sehr rasch ab oder verschwinden ganz. Für die Betroffenen selbst ist es jedoch schwer bis unmöglich, ihre oft starken, aber unklaren Beschwerden auf die Kiefer zurückzuführen. Hierbei sind sie nicht nur auf ganzheitlich denkende und praktizierende Zahnärzte angewiesen, sondern auch auf die Achtsamkeit und Erfahrung von Allgemeinmedizinern, Internisten, Orthopäden und Physiotherapeuten.
Die wenigsten Patienten sprechen von sich aus den Zahnarzt auf ihre Rückenschmerzen oder Kreislaufbeschwerden an – oder erzählen ihrem Physiotherapeuten, dass sie Zahnfleischbluten oder unversorgte Lücken im Gebiss haben. Wenn die Therapeuten nicht gezielt nachfragen, sondern nur immer wieder die Symptome behandeln, bleiben die eigentlichen Ursachen oft lange unerkannt.
Ganzheitliche Behandlung, nachhaltige Heilung
In der ganzheitlichen Zahnmedizin werden sowohl Symptome als auch Ursachen und Zusammenhänge behandelt. So gehört zur zahnärztlichen Untersuchung auch eine weiterführende Anamnese, also Fragen zu anderen Beschwerden oder Krankheitsgeschichten. Das Aufklären und Informieren des Patienten steht ebenfalls im Vordergrund – Wissen ist eine wichtige Voraussetzung für ein besseres Körpergefühl und mehr Eigenverantwortung.
Um die verschiedenen möglichen Beziehungen zwischen Kiefer- und Zahnstatus und akuten oder chronischen Gesundheitsproblemen herzustellen und zu definieren, werden auch bereits im Mund vorhandene Fremdmaterialien untersucht und gegebenenfalls durch biokompatible Materialien ersetzt. Für neuen Zahnersatz werden ausschließlich Methoden und Materialien verwendet, die vom Körper optimal vertragen werden. Des Weiteren bieten viele ganzheitliche Zahnarztpraxen mehrere Alternativen für die schmerz-, angst- und stressfreie Zahnbehandlung an, etwa Lachgas, Hypnose oder Dämmerschlaf.
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