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Bekommt jeder Mensch irgendwann Zahnersatz oder Zahnprothesen?

Mit zunehmendem Alter verändert sich das Gebiss. So ist es ganz natürlich, dass auch gesunde und feste Zähne, die schon viele Jahrzehnte lang „arbeiten“, mehr oder minder deutliche Abnutzungserscheinungen zeigen. Die Schmelzschicht ist üblicherweise dünner als bei jungen Menschen, die Zahnhöcker und Zahnschneiden sind stärker abgerieben.

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Durch naturgegebene Alterungsprozesse verlieren sowohl die Zähne als auch Kiefer und Zahnfleisch an Substanz und werden anfälliger gegenüber Bakterien, die Karies und Entzündungen verursachen können. Auch die Mundschleimhaut wird empfindlicher – unter anderem deshalb, weil der Speichelfluss im Alter nachlässt und der Mund daher trockener ist. Das alles bedeutet jedoch noch lange nicht, dass sich die Zähne ab einem gewissen Alter automatisch lockern oder ausfallen. Die früher weit verbreitete Ansicht, dass jeder ältere oder alte Mensch irgendwann zahnlos wird und dann ein künstliches Gebiss benötigt, ist längst nicht mehr aktuell. Das Gegenteil ist der Fall: Nicht nur die allgemeine Lebenserwartung, sondern auch die Lebenserwartung der Zähne ist gestiegen. Dank hervorragender Aufklärungs- und Prophylaxeangebote herrscht allgemein eine hohe Bereitschaft, sich für die eigene Mundgesundheit und die der Familie zu engagieren. Immer mehr Senioren erreichen ein hohes Alter mit gesunden eigenen Zähnen. Dazu kommt, dass nicht mehr zwangsläufig eine herausnehmbare Prothese angefertigt werden muss, wenn es dennoch zu Zahnverlusten oder Zahnlosigkeit kommt. Alternativen zu den klassischen „Dritten“, also dem herausnehmbaren künstlichen Gebiss, sind etwa implantatgetragene, festsitzende Zahnprothesen mit hohem Tragekomfort und natürlicher Ästhetik.

Gute Zahnpflege ist der Schlüssel zu gesunden Zähnen im Alter

Laut einer Studie des Emnid-Instituts halten 85 Prozent der 50- bis 70-Jährigen in Deutschland gründliche Zahnpflege, Vorbeugung und zahnfreundliche Ernährung heute für wichtiger als früher. Die meisten wissen aus eigener Erfahrung, welche Konsequenzen Nachlässigkeit in diesen Bereichen haben kann: Viele der über 40-Jährigen haben bereits Zahnersatz in Form von Inlays, Kronen oder Brücken im Mund, und in der Altersgruppe 50+ tragen rund 50 Prozent eine herausnehmbare Teil- oder Vollprothese.

Die häufigste Ursache für Zahnverlust – und zwar in jedem Alter – ist mangelnde oder falsch durchgeführte Zahnpflege. Ausschließlich altersbedingte und damit unabwendbare Zahnverluste gibt es nicht. Ob und in welchem Alter ein Mensch Zahnersatz bzw. eine Prothese benötigt, hängt also vor allem davon ab, wie gut er sich bisher um seine Zähne und seine Mundgesundheit gekümmert hat.

Wenn Zähne und Zahnfleisch nicht regelmäßig, gründlich und schonend gereinigt und vom Zahnarzt kontrolliert werden, führt das mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Schäden durch Karies oder Parodontitis. Beide „Volksleiden“ werden durch Bakterien verursacht, die sich in Form von weichen Belägen (Plaque, Zungenbelag) und Zahnstein an Zähnen und Zahnhalteapparat anlagern und die Entstehung von Karies sowie chronischen Zahnfleisch- und Zahnbettentzündungen begünstigen.

Kleinere Schäden, die rechtzeitig entdeckt werden, lassen sich üblicherweise gut behandeln und reparieren, ohne dass die Lebenserwartung des Zahnes dadurch beeinträchtigt wird. So kann ein gefüllter oder überkronter Zahn bis ins hohe Alter beschwerdefrei und voll funktionsfähig bleiben. Ist ein Zahn jedoch nach einer umfangreicheren Sanierungsmaßnahme wie einer Wurzelbehandlung nervtot bzw. hat viel Substanz eingebüßt, steigt das Risiko, diesen Zahn später ganz zu verlieren und durch eine Brücke oder ein Implantat ersetzen zu müssen.

Ein wichtiger Schwerpunkt bei zeitgemäßer Prophylaxe liegt heute auf der Gesunderhaltung von Zahnfleisch und Zahnbett. Chronische Entzündungen im Mund- und Kieferbereich können zu Zahnfleischschwund und Knochenabbau im Kiefer führen. Im schlimmsten Fall verliert der Zahn dadurch irgendwann seinen Halt, so dass er sich lockert und ausfällt oder gezogen werden muss. Im Rahmen der kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen, die jeder Versicherte ein- bis zweimal pro Jahr in Anspruch nehmen sollte, kontrolliert der Zahnarzt Zähne und Zahnfleisch und kann zur besseren Vorsorge eine professionelle Zahnreinigung empfehlen.

Richtige Zahnpflege für alle Stufen des Lebens

Der Grundstein für regelmäßige Zahnpflege wird in der Kindheit gelegt, doch ist es nie zu spät, um mit sinnvollen Prophylaxemaßnahmen zu beginnen. Außerdem sollte die tägliche Zahnreinigung und Mundpflege immer zum jeweiligen Alter, den Lebens- und Essgewohnheiten und dem aktuellen Zahnstatus passen. Denn junge Zähne stellen andere Anforderungen als alte. Gefüllte und überkronte Zähne sowie Pfeilerzähne, die Zahnersatz tragen und stützen, bedürfen ebenfalls besonders gewissenhafter Pflege, damit sich unter dem Zahnersatz, in engen Zwischenräumen oder am empfindlichen Zahnfleischrand keine Bakterien festsetzen können.

Frauen sollten zudem in der Schwangerschaft besonders auf ihre Mundgesundheit achten und eventuelle Kariesherde entfernen lassen, bevor das Kind zur Welt kommt. Denn erstens fehlt nach der Geburt oft die Zeit für Zahnbehandlungen, und zweitens ist Karies ansteckend, kann also beim Füttern oder sogar durch Küssen auf das Kind übertragen werden. Das alte Sprichwort, dass jedes Kind die Mutter einen Zahn kostet, ist jedoch längst überholt. Jede schwangere Frau kann mit ausgewogener Ernährung sicherstellen, dass ihr Kind genug Nähr- und Mineralstoffe zur Entwicklung seiner Knochen und Zahnanlagen erhält.

Ältere Menschen mit Bewegungseinschränkungen können spezielle Hilfsmittel bei der Zahnreinigung nutzen, zum Beispiel Zahnbürsten mit individuell gestalteten Handgriffen, die sich besser halten und führen lassen. Zur Reinigung von schwer zugänglichen Stellen oder Zahnersatz gibt es ebenfalls Spezialwerkzeuge, etwa besonders geformte Bürstchen, Zahnseidesticks, Zahnband oder Floss. Beim Zahnarzt kann man sich rund um Pflegeutensilien, Zahnpasten, Mundspülungen u. Ä. beraten und die richtige Putztechnik erklären und zeigen lassen.

Kann man schlechte Zähne „erben“?

Auch bei den Zähnen gibt es natürlich genetische Veranlagungen. Sie allein reichen jedoch nicht aus, um frühe Zahnverluste durch Karies oder Parodontitis zu begründen. Denn Bakterien werden ebenso wenig vererbt wie mangelnde Motivation oder falsche Techniken bei der Zahnpflege. Allerdings können ererbte Fehlstellungen der Zähne und Kiefer sowie genetisch bedingte fehlende Zahnanlagen dazu führen, dass Zahnersatz schon im jungen Alter notwendig wird.

Wer davon betroffen ist und in Deutschland lebt, kann sich dennoch glücklich schätzen – denn nahezu nirgends auf der Welt stehen ihm mehr oder bessere Behandlungsmethoden und Zahnersatzarten zur Verfügung.


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2 Kommentare

DIE 32

13. Juli 2016

Kosten einer Prothese

Guten Tag, vielen Dank für Ihre Anfrage. Gerne nennen wir Ihnen Zahnarztpraxen in Ihrer Nähe und beantworten Ihnen Ihre Fragen zu Vollprothesen. Damit wir Sie umfassend beraten können, rufen Sie bitte unseren Patientenservice unter der kostenlosen Rufnummer: 0800-160 0 170. Beste Grüße, Ihr Team von DIE 32.


Turgay Gündüz

13. Juli 2016

Kosten einer Prothese

Ich wollte fragen was eine voll prohtes Kostet welcher zahnarzt macht es in lemgo