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An Apple a day keeps the doctor away: Wahrheit oder Irrtum?

Äpfel gelten gemeinhin als besonders gesund und sind aufgrund ihrer großen Geschmacks- und Sortenvielfalt seit Jahren das beliebteste Obst der Deutschen – noch vor Bananen und Trauben. Im Durchschnitt verzehrt jeder Deutsche 20 Kilogramm Äpfel pro Jahr, wobei zunehmend auch wieder alte und lange vergessene Apfelsorten nachgefragt werden. Doch kann ein Apfel am Tag wirklich den Arzt fernhalten, wie die englische Volksweisheit es nahelegt? Und muss der Apfel dazu gegessen oder nach dem sich nähernden Arzt geworfen werden? Diese und weitere Fragen beantwortet der folgende Artikel. 

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Was Äpfel so gesund macht

Die Inhaltsstoffe von Äpfeln und deren Wirkung auf den menschlichen Organismus sind seit langem Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen. Äpfel enthalten viele lebenswichtige Vitamine und sind sehr kalorienarm, da sie zu gut 85 Prozent aus Wasser bestehen. Dazu kommen Mineralstoffe, vor allem Kalium, und der für eine gesunde Verdauung bedeutsame Ballaststoff Pektin. In Laborversuchen mit Ratten konnten Forscher des Lebensmittel-Forschungsinstitutes der Technischen Universität Kopenhagen nachweisen, dass Pektin die Mikroflora im Darm positiv beeinflusst. Denn der Ballaststoff kann von den Darmbakterien zwar nicht verdaut werden, doch sorgt er dafür, dass die Bakterien bestimmte Ester der Buttersäure produzieren, durch die wiederum die Zellen der Darmwand angeregt werden. Die Konsequenz: Der Darm wird auf sanfte und natürliche Weise von innen gereinigt und von Giftstoffen befreit.

Ebenso enthalten Äpfel sekundäre Pflanzenstoffe, die eine positive Wirkung auf das menschliche Immunsystem haben, Entzündungen hemmen und sogar das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senken können. So konnte der Ernährungswissenschaftler Rai Hai Liu von der New Yorker Cornell University im Tierversuch nachweisen, dass das Tumorrisiko für Brustkrebs um bis zu 44 Prozent reduziert werden konnte, wenn die Ratten für 24 Wochen auf eine Apfeldiät gesetzt wurden. Auch das Wachstum von Leber- und Darmkrebszellen konnte in anderen Studien durch den regelmäßigen Verzehr von Äpfeln verringert werden. 

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass für diesen Effekt der antioxidative Wirkstoff Quercetin verantwortlich ist, der in Äpfeln in großen Mengen enthalten ist. Quercetin wirkt gegen Entzündungen und inaktiviert freie Radikale, die unter anderem in Stresssituationen entstehen und auch für die Entstehung von Krebs verantwortlich gemacht werden. Besonders hohe Anteile weisen Apfelsorten auf, die viel Gerbsäure enthalten, beispielsweise die Sorten Boskoop oder Cox Orange.  

Eine andere Studie hat nachgewiesen, dass das Antioxidans auch degenerative Prozesse im Gehirn vermindert, durch die etwa Alzheimer oder Parkinson entstehen. Damit gelten Äpfel als die beste natürliche Vorbeugung gegen Alzheimer, allerdings sollten sie dafür frisch und ungeschält verzehrt werden. Denn die meisten Vitamine befinden sich direkt unter der Schale, und die wertvollen Antioxidantien sind vor allem in der Schale selbst zu finden. Jedoch gibt es beim Vitamingehalt deutliche Unterschiede je nach Sorte. Denn einige Apfelsorten wie Braeburn, Gala oder Topaz enthalten deutlich mehr Vitamin C als z. B. der beliebte Golden Delicious. 

Für die Zahngesundheit sind Äpfel nicht unbedenklich

Auch wenn es inzwischen zahlreiche internationale Studien gibt, die die positiven Auswirkungen von Äpfeln nachgewiesen haben, gibt es rund um das Lieblingsobst der Deutschen jedoch auch noch einige Irrtümer. Einer davon ist, dass Äpfel die Zähne reinigen das essen eines Apfels sogar das Zähneputzen am Abend ersetzen kann. Das ist leider nicht richtig, denn Äpfel enthalten sowohl Fruchtzucker als auch Säuren, die beide ein Risiko für die Zahngesundheit darstellen. Zwar reinigen Äpfel aufgrund ihres festen Fruchtfleischs beim Kauen die Zahnoberflächen und können diese auf mechanische Weise auch von Ablagerungen befreien. Doch die tägliche Zahnpflege kann der regelmäßige Genuss von Äpfeln auf keinen Fall ersetzen. Wichtig dabei: Mindestens eine halbe Stunde nach dem Essen warten. Dann hat der Speichel Zeit genug, den von der Fruchtsäure angegriffenen Zahnschmelz zu remineralisieren und so zu härten. 

Wer sich jedoch nach dem Genuss von Äpfeln auch Zeit für die Zahnpflege nimmt, kann mit einem oder besser mehreren Äpfeln seiner Gesundheit und Vitalität jeden Tag etwas Gutes tun. Natürlich kann das Apfelessen jedoch nicht generell den Arztbesuch ersparen, wie es das Sprichwort nahelegt. 


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