Allergien vorbeugen durch biokompatiblen Zahnersatz
Mit Biokompatibilität ist die Körper- bzw. Gewebeverträglichkeit von Materialien und Materialmischungen gemeint. Bei der Herstellung von Zahnfüllungen, Kronen, Brücken, Implantaten und Zahnprothesen können viele verschiedene Materialien zum Einsatz kommen, etwa Kunststoffe, Keramik, Edel- und Nichtedelmetalle. Daneben werden in der Zahnmedizin auch Medikamente, Betäubungsmittel und zahlreiche Verbindungs-, Kleb-, Zusatz- und Hilfsstoffe wie Abdruckmasse, Zahnzement, Reinigungs- und Schleifmittel verwendet.
Wie äußert sich eine Zahnersatz-Allergie?
Ungefähr jeder Fünfte in der Bevölkerung ist gegen einen oder mehrere zahnmedizinische Werkstoffe allergisch. Dabei gilt grundsätzlich: Je mehr Materialien der Zahnersatz bzw. die Legierung enthält, desto höher ist das Allergierisiko. Allergische Reaktionen, z. B. auf bestimmte Metalle wie Nickel oder Chrom, zeigen sich in aller Regel durch Rötungen, Bläschen, Juckreiz, wunde, brennende oder schmerzende Stellen. Diese treten meist direkt an der Kontaktstelle auf, etwa am Zahnfleisch, an der Zunge oder Mundschleimhaut. Häufig macht sich eine Allergie auf Zahnersatzmaterial sofort bemerkbar, doch die Reaktion kann auch zeitverzögert eintreten. Besonders schwer einzuordnen sind Symptome, die auf den ersten Blick gar nicht nach einer Allergie aussehen, etwa Verdauungsbeschwerden, unerklärliche Erschöpfung, Nervosität oder ein veränderter Geruchs- oder Geschmackssinn.
Allergischen Reaktionen vorbeugen statt Zahnersatz austauschen
Ein Allergietest bringt rasch Klarheit und ist die beste Methode, sich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen. Idealerweise sollte man bereits vor dem Test alle geplanten Zahnersatzmaterialien kennen. Darüber kann der Zahnarzt seinen Patienten schon vor Beginn der Behandlung genau informieren, dann kann ein Hautarzt, Immunologe, Allergologe oder Mikrobiologe einen entsprechenden Haut- oder Bluttest durchführen. Weil der klassische Epikutantest (Allergietest auf der Haut) jedoch vor allem bei Spättyp-Allergien oft keine klaren Ergebnisse liefert, ist es sinnvoll, ihn mit einer Blutentnahme und einem Lymphozytentransformationstest zu kombinieren, um auf Nummer sicher zu gehen.
Wird die Allergie erst nach dem Einsetzen des Zahnersatzes festgestellt, muss das auslösende Material entfernt werden. Das bedeutet in der Regel, dass der Zahnersatz komplett ausgetauscht und durch eine biokompatiblere bzw. allergiefreie Variante ersetzt werden muss. Bei unspezifischen Symptomen ist außerdem zu klären, ob es sich um eine „echte“ Allergie, eine Unverträglichkeit oder eine besonders hohe Empfindsamkeit handelt. Bei nachgewiesenen Allergien oder zahnersatzbedingten Gesundheitsproblemen beteiligen sich die Krankenkassen in aller Regel an den Mehrkosten für eine allergie- bzw. metallfreie Versorgung. Das gilt jedoch nicht bei besonderer Empfindsamkeit, z. B. einer starken inneren Abneigung gegen Metall im Mund, oder rein ästhetischen Erwägungen.
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