32 Zahnpflegekaugummis bei ÖKO-TEST untersucht – nur drei als „sehr gut“ bewertet
Zuckerfreie Kaugummis gelten als besonders zahnfreundlich und sollen, zumindest wenn man den Werbeversprechen der Hersteller glauben darf, sogar dabei helfen, Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten. Das ist tatsächlich im Grundsatz richtig, denn durch das regelmäßige Kauen wird der Speichelfluss im Mund angeregt und so ein saures Milieu im Mund schneller neutralisiert.
Die meisten Zutaten gelten als unbedenklich für die Gesundheit
Gefährliche Substanzen oder schädliche chemische Verbindungen konnten auch bei den Labortests nicht festgestellt werden, allerdings enthalten 21 der untersuchten Zahnpflegekaugummis überflüssige oder umstrittene Süßstoffe, was zu einer Abwertung führte. Zu diesen zählen etwa künstliche Süßstoffe wie Aspartam, die unter anderem im Verdacht stehen, bei der Ausprägung von Übergewicht und Diabetes eine Rolle zu spielen.
Dass es auch ohne künstliche Süße geht, beweisen die Testsieger, die mit Zuckeralkoholen wie Xylit oder Xylitol versetzt sind. Die schmecken nicht nur ähnlich süß wie Zucker und haben dabei deutlich weniger Kalorien, Xylit gilt ab einer gewissen Tagesdosis (empfohlen sind 6 Gramm pro Tag) sogar als Karieshemmer. Mit je sechs Kaugummis der Testsieger pro Tag lässt sich die empfohlene Dosis erreichen, jedoch werden Zuckeralkohole nicht von jedem gut vertragen: Bei empfindlichen Personen können sie Blähungen und Durchfall auslösen, insbesondere in höheren Dosen.
Eine Frage des guten Geschmacks
Kaugummis wären kaum über alle Generationen hinweg so erfolgreich, wenn die Kaumasse einfach nur süß wäre und nicht nach Spearmint, Pfefferminze, Zitrone oder entfernt nach anderen Früchten schmecken würde. Bei ÖKO-TEST verhinderte jedoch nur die Verwendung von natürlichen Aromen, die zu mindesten 95 Prozent aus dem angegebenen Lebensmittel wie den Blättern der Spearmint-Pflanze stammen, eine Abwertung um bis zu zwei Noten.
Auch die Zugabe von Mikrosilber zur Bekämpfung von Bakterien wird von den Testern sehr kritisch bewertet und führte zur Abwertung. Zwar wirken Silberionen nachweislich sehr gut gegen Bakterien, allerdings können sich durch die übermäßige Verwendung Resistenzen bilden.
Wenig transparent ist die Zusammensetzung der Kaumasse, diese konnte auch im Labor nicht vollständig ermittelt werden. Daher wandten sich die Tester direkt an die Hersteller mit der Bitte um Deklaration der Inhaltsstoffe. Für fast die Hälfte aller getesteten Zahnpflegekaugummis wurden seitens der Hersteller jedoch keine Angaben zu den Zutaten gemacht, daher wurden diese aufgrund mangelnder Transparenz abgewertet.
Testsieger und Testverlierer
Gleich zweimal konnten sich Zahnpflegekaugummis der Marke Kaux über die Bestnote freuen: Die Sorten Kaux Cinnamon (mit natürlichem Zimt-Aroma) sowie Kaux Spearmint sind nur mit Xylitol gesüßt, kosten rund zehn Cent pro Kaugummi und wiesen auch in Sachen Deklaration keine Mängel auf. Ebenso überzeugen konnte auch die Marke Xucker Xummi Spearmint, die mit sieben Cent pro Streifen etwas günstiger ist und ebenfalls ohne Abweichungen ein „sehr gut“ erzielte.
Die Sorten Mentos Kaugummi Pure White sowie Wrigley’s Extra for Kids! in den Sorten Bubble Gum und Erdbeer-Banane bilden im aktuellen Test die Schlusslichter, da sie mit Chlorzucker (E955, auch unter der Bezeichnung Sucralose geführt) und weiteren künstlichen Süßstoffen gesüßt sind und im Labor hergestellte Aromen enthalten. Zudem wurden bei Wrigley’s PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung nachgewiesen, was zu einer Abwertung um eine Note führte.
Die vollständige Liste aller getesteten Zahnpflegekaugummis findet sich im Jahrbuch 17 von ÖKO-TEST.
Ihr kostenloses Infopaket enhält:
- Zahnersatz-Ratgeber mit Sparinformationen
- 4 Adressen von Zahnarztpraxen in Ihrer Umgebung
- Preisbeispiele
- Häufig gestellte Fragen